Orca Lolita stirbt nach 53 Jahren in qualvoller Gefangenschaft

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Orca schwimmt im Meer und schaut mit dem Oberkoerper aus dem Wasser nach oben gestreckt gen Himmel.
Symbolbild

Update vom 21. August 2023

Traurige Nachrichten: Orca Lolita stirbt nach 53 Jahren qualvoller Gefangenschaft

Orca Lolita sollte nach 53 Jahren Gefangenschaft eigentlich aus dem amerikanischen Seaquarium in eine betreute Meeresbucht überführt werden – doch sie starb am 18. August 2023.

Die Orca-Dame starb so, wie sie gelebt hatte – in trostloser und einsamer Gefangenschaft: Lolita war mehr als fünf Jahrzehnte im Miami Seaquarium im kleinsten und trostlosesten Orca-Becken der Welt eingesperrt, das ihren natürlichen Bedürfnissen in keiner Weise gerecht wurde. Ihr Tod folgt auf jahrelange Proteste von PETA USA und den weltweiten Partnerorganisationen, Klagen und der Ausweisung als gefährdete Tierart. Im März 2023 wurde angekündigt, dass Lolita endlich in ein Meeresschutzgebiet überführt werden solle.

„Tierliebe Menschen haben an das Miami Seaquarium appelliert, Lolitas höllisches Leben in einer Betonzelle zu beenden und sie in ein Meeresschutzgebiet zu entlassen, wo sie tief tauchen, die Strömungen des Ozeans spüren und sogar mit dem Orca, bei dem es sich vermutlich um ihre Mutter handelt, wieder vereint werden kann. Doch die Pläne für diesen Schritt kamen zu spät und Lolita wurde nicht einmal eine Minute Freiheit von ihren zermürbenden 53 Jahren in Gefangenschaft gewährt. Um ihr Andenken zu ehren, sollten Menschen niemals Meeresparks besuchen, und das Seaquarium soll an seinen Vorhaben festhalten, den Delfin, der mit Lolita eingesperrt war, zusammen mit allen anderen Delfinen in ein Meeresschutzgebiet zu bringen – bevor die Zahl der Todesopfer in Gefangenschaft weiter steigt. Auch SeaWorld muss aus dieser Tragödie lernen und Orca-Dame Corky, die seit fast 54 Jahren in winzigen Becken eingesperrt ist, befreien, bevor auch dieses Tier in qualvoller Gefangenschaft stirbt. Mögen alle Tiere frei sein!“

Ingrid Newkirk, 1. Vorsitzende von PETA

Original-Beitrag vom 31. März 2023

Erfolg: Orca Lolita soll aus Miami Seaquarium befreit werden

Am 30. März 2023 bestätigte das Miami Seaquarium, dass die leidgeprüfte Orcadame Lolita aus dem Aquarium in ein Meeresschutzgebiet entlassen wird. Lolita wird seit über 50 Jahren in dem Meerespark in dem kleinsten Orca-Becken der Welt eingesperrt. In etwa zwei Jahren darf sie nun endlich ihr Gefängnis verlassen und endlich ein artgerechtes Leben führen!

53 Jahre Einsamkeit, Gefangenschaft und Leid

Lolita wurde vor fast 53 Jahren aus ihrem Zuhause entführt und musste seitdem in einem kleinen und reizlosen Beton-Becken ihr Leben fristen. Sie gehörte zur Population der sogenannten Southern Resident Orcas. Diese Schwertwalpopulation gilt mittlerweile durch die unzähligen Wildfänge als gefährdet und unterliegt in den USA besonderem Schutz.

Im Jahr 1980 starb Lolitas Mitbewohner Hugo, nachdem er seinen Kopf immer wieder gegen die Wand gerammt hatte. Seitdem hatte Lolita keinen Kontakt mehr zu anderen Orcas. Nach dem Tod ihres Artgenossen Hugo hielt das Seaquarium Lolita in einem Becken mit unverträglichen Delfinen, die sie angriffen. In Gefangenschaft konnte sie ihren natürlichen Verhaltensweisen nicht nachgehen und verbrachte die Tage damit, lustlos umherzutreiben. Sie zeigte ein sich wiederholendes und abnormales Verhalten, das nach Ansicht von Meeressäugerexpert:innen auf ein schweres psychologisches Trauma hinweist.

Orca Lolita schwimmt im Miami Seaaquarium
Im Miami Seaquarium konnte Orcadame Lolita kein artgerechtes Leben führen.

Ende 2022 erhielt PETA einen Inspektionsbericht des Bundes, aus dem hervorging, dass das Seaquarium die Nahrung der Delfine monatelang um bis zu 60 Prozent eingeschränkt hatte, um sie für die Show-Einlagen gefügig zu machen. Im Jahr 2021 enthüllte ein 17-seitiger staatlicher Inspektionsbericht, dass die Einrichtung Lolita nicht genügend Schatten zur Verfügung gestellt hatte, ihre Nahrungsaufnahme entgegen tierärztlicher Anweisung reduziert hatte und sie gezwungen hatte, auf eine Art und Weise aufzutreten, die wahrscheinlich zu Verletzungen führte. Das US-Landwirtschaftsministerium hatte daraufhin beschlossen, dem neuen Besitzer des Seaquariums, The Dolphin Company, nicht zu gestatten, Lolita öffentlich auszustellen – und damit den Weg für den Plan geebnet, sie in ein Meeresschutzgebiet im Pazifischen Nordwesten zu verlegen, wohin die weiterhin im Seaquarium eingesperrten Delfine auch überführt werden könnten.

Lolita darf endlich frei sein

Nach all diesen leidvollen Jahren darf Lolita bald wieder in den Weiten des Ozeans schwimmen. Ihre Freilassung in ein Meeresschutzgebiet sendet eine Botschaft an Meeresparks wie SeaWorld: Die Zeiten, in denen hochintelligente, weitreichende Meeressäuger in trostlosen Gefängnissen eingesperrt waren, sind vorbei!

„Wir sind überglücklich, dass Lolita endlich die Chance auf ein neues, artgemäßeres Leben bekommt, nachdem sie über 50 Jahre lang für stumpfsinnige Showeinlagen missbraucht wurde und über 40 Jahre in vollkommener Isolation dahinvegetierte. Wir hoffen, dass auch weitere Delfinarien und Meeresparks nachziehen und die Gefangenschaft der intelligenten Meeressäuger bald endgültig der Vergangenheit angehört.“

PETA-Fachreferent Peter Höffken

PETA-Kampagne für Lolitas Freilassung war erfolgreich

Die Ankündigung des Meeresparks folgt auf eine massive Kampagne von PETA USA und ihren Partnerorganisationen. In Lolitas Namen wurden mehrere Strafanzeigen gestellt, Dutzende Demonstrationen organisiert und Unterschriften für Petitionen gesammelt. Auch haben zahlreiche Prominente Lolitas Befreiung gefordert.

Vielen Dank an alle Menschen, die sich für Lolita und andere in Meeresgefängnissen leidende Tiere eingesetzt haben. Dieser Erfolg wäre ohne Ihre Hilfe und Unterstützung nicht möglich gewesen!

Person steht mit Pappschild auf der Strasse auf dem in bunten Buchstaben steht: Until all tanks are empty.
Wir von PETA setzen uns weltweit für die Orcas in Gefangenschaft ein.

Helfen Sie, auch die anderen Orcas zu befreien

Unterschreiben Sie unsere Petition an das Miami Seaquarium und das Marineland Antibes mit der Forderung, auch die anderen Orcas in das Meeresschutzgebiet zu bringen.