Nach Tierqual-Videos von Prinz Marcus: PETA stellt Strafanzeige

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Update 15. Oktober 2024

Anzeige gegen Prinz Marcus eingestellt: PETA legt Beschwerde ein

Nachdem Prinz Marcus 2023 eine Schildkröte mit einem starken Fußballschuss anschoss, erstatteten wir von PETA Deutschland Strafanzeige wegen Tierquälerei. Diese Anzeige wurde nun eingestellt. Zwar kam ein Sachverständiger zu dem Schluss, dass die Schildkröte Leid durch den Schuss erlitten habe, jedoch die Leiden nicht erheblich gewesen seien. Der Strafbefehlsantrag wurde daraufhin zurückgenommen. Gegen diese Entscheidung legten wir Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main ein und beantragten das Verfahren wiederaufzunehmen. Nach unserer Einschätzung könnte die Beweisaufnahme, die zur Einstellung des Verfahrens führte, fehlerhaft gewesen sein.

Update 15. Januar 2024

Erfolg: Prinz Marcus soll 400.000 Euro Geldstrafe für Schildkrötenquälerei zahlen

Nachdem Prinz Marcus von Anhalt im August 2023 eine Spornschildkröte mit einem Fußball abschoss, hat das Amtsgericht Frankfurt am Main einen Strafbefehl in Höhe von 400.000 Euro gegen ihn erlassen. [1]

„Dieses Strafmaß ist ein Meilenstein für den Tierschutz und absolut angemessen, denn die Schildkröte hat erhebliche Qualen erlitten. Zudem soll die Geldstrafe abschreckend wirken und auch für den Täter spürbar sein. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass Prinz Marcus den Tierschutz wortwörtlich mit Füßen getreten hat. 400.000 Euro Strafe dürften wohl auch Prinz Marcus nicht kaltlassen. Wir hoffen, dass er endlich aus seinen vergangenen Fehlern lernt und Respekt für fühlende Lebewesen entwickelt. Denn Tiere sind keine Unterhaltungsobjekte, die man zum Spaß missbrauchen kann. Wir danken dem Amtsgericht Frankfurt am Main und der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ausdrücklich dafür, ein starkes Zeichen gegen Tierleid gesetzt zu haben.“

Peter Höffken, PETA Deutschland

Update vom 13. September 2023

Nach Videos von Tierquälerei und Misshandlung: PETA zeigt Prinz Marcus an

Wie angekündigt haben wir von PETA Deutschland geprüft, ob und wie wir gegen Prinz Marcus vorgehen können, nachdem er in der Vergangenheit bereits mehrfach negativ mit tierquälerischen Aktionen aufgefallen war. Zuletzt hatte er Ende August 2023 eine Story auf seinem Instagram-Account veröffentlicht, in der er eine wehrlose Schildkröte mit voller Wucht mit einem Fußball abschießt.

Diese tierquälerische Aktion führte Prinz Marcus in Dubai durch, weshalb die Sachlage etwas komplizierter ist – doch es gibt gute Nachrichten: Am 7. September haben wir Strafanzeige gegen Prinz Marcus von Anhalt erstattet. Denn gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 1 Alt. 1 StGB gilt das deutsche Strafrecht für Taten, die im Ausland begangen werden, wenn die Tat am Tatort mit Strafe belegt ist oder der Tatort keiner Strafgewalt unterliegt und wenn der Täter zur Zeit der Tat Deutscher war.

  • Prinz Marcus Eberhard Edward von Anhalt ist deutscher Staatsbürger.
  • In den Vereinigten Arabischen Emiraten und Dubai gilt das „Federal Law „Respecting Animal Welfare“, das eine Sorgfaltspflicht von Tierhalter:innen vorschreibt und Tierquälerei verbietet.
  • Auch nach dem deutschen Tierschutzgesetz ist Tierquälerei strafbar.

Aus diesen Gründen haben wir Prinz Marcus Eberhard Edward von Anhalt in Deutschland angezeigt.
In den sozialen Medien zeigt sich Prinz Marcus leider weiterhin uneinsichtig und spottet über den „Pöbel”, der ihn kritisiert. Wir hoffen, dass Prinz Marcus einsieht, dass Tiere nicht dazu da sind, uns zu unterhalten.


Originalbeitrag vom 29. August 2023

Immer wieder gerät der skandalumwobene Prinz Marcus mit fragwürdigen Aktionen in die öffentliche Kritik. Am 27. August 2023 kursierte Bildmaterial in den sozialen Medien, wie er eine wehrlose Landschildkröte mit einem Fußball abschießt. Im Rahmen der Kritik an dem grundsätzlich tierfeindlichen Umgang mit Tieren wurde ein Video von ihm verbreitet, in dem er einen seiner Hunde beleidigt und ein weiteres Tier achtlos auf den Boden wirft.

Aktuell prüfen wir von PETA Deutschland, ob eine Anzeige wegen der Tierquälerei in Dubai möglich ist.

Aufschrei in den sozialen Medien: Prinz Marcus schockiert erneut mit tierquälerischen Aktionen

Am 27. August 2023 postete Prinz Marcus in seiner nur 24 Stunden lang einsehbaren Instagram-Story, wie er aus nächster Entfernung absichtlich den Ball mit voller Wucht gegen den Panzer des Reptils schießt, das daraufhin zusammenzuckt, sich aus Panik in seinen Panzer zurückzieht und liegen bleibt. Die tierquälerische Aktion leitete er mit den Worten „Mein neues Spiel trägt den Namen ‚Triff die Schildkröte‘“ ein. Während das Tier sichtlich leidet, jubelt der 56-Jährige mit dem erkauften Prinzentitel und hochrotem Kopf strahlend in die Kamera. [2]

Verschiedene Tierschützer:innen reagierten entsetzt auf den gewaltsamen Umgang mit dem sensiblen Tier.

Am 28. August 2023 kursierte zudem ein Video, in dem Prinz Marcus einen seiner Hunde mit den Worten „Alaska, die faule Drecksau, die schläft nur“ beleidigt und einen weiteren kleinen Hund achtlos zwischen die anderen Tiere auf den Boden wirft.

„Der respektlose Umgang mit der Schildkröte ist einfach nur widerlich. Prinz Marcus hat in der Vergangenheit wiederholt unter Beweis gestellt, dass er kein Mitgefühl besitzt. Nun brüstet er sich sogar offen damit, dass es ihm Spaß macht, die Schildkröte zu quälen – vermutlich nicht das erste Mal. Auch soll seine Tochter das Tier missbrauchen, indem sie darauf reitet. Schildkröten sind anfällig für Stress. In solch einer Umgebung sterben die seltenen und eigentlich geschützten Tiere oft verfrüht. Nicht nur für die Kinder vor Ort, sondern auch für Millionen Menschen in den sozialen Netzwerken ist Prinz Marcus ein schlechtes Vorbild. Womöglich animiert er weitere Personen zu einem respektlosen Umgang mit Tieren. Wir werden daher prüfen, ob eine Anzeige bei den Behörden in Dubai wegen Tierquälerei möglich ist. Menschen mit gewissenlosem Charakter wie Prinz Marcus sollten keine Tiere halten dürfen. Exotische Wildtiere wie Schildkröten gehören ohnehin nicht in Privathaushalte, sondern ausschließlich in die Natur.“

Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland

Immer wieder Tierleid bei Prinz Marcus

Prinz Marcus ist wegen seines rücksichtslosen und tierquälerischen Verhaltens bereits mehrfach negativ aufgefallen – unter anderen erhielt er für seine tierquälerische Halloween-Party im Oktober 2022 unseren Negativ-Award „Speziesismus des Monats“.

Das Wohl der Tiere, die bei ihm leben, ist ihm offenbar egal – das zeigte er mittlerweile mehrfach:

  • Den an Halloween zur Unterhaltung missbrauchten Pferden war die Panik regelrecht anzusehen – am Verhalten und an ihren Augen –, von einem respektvollen, artgerechten Umgang war in den Video-Ausschnitten der Party-Gäste nichts zu erkennen.
  • Ende 2020 präsentierte er beispielsweise einen jungen Affen als neues „Haustier“ seiner Tochter.
  • Zudem soll er auch andere exotische Tiere wie eine weiße Löwin, einen Tiger und einen Papageien unter artwidrigen Bedingungen halten. [3]

Seit Jahren protzt er auf seinen Social Media-Kanälen mit der artwidrigen Wildtierhaltung in Dubai. Die neusten Videos legen offen, dass ihm Tiere augenscheinlich nur zur Belustigung und für Aufmerksamkeit in den Medien dienen. Die Ausbeutung, Zurschaustellung und der gewaltsame Missbrauch von fühlenden Lebewesen ist höchst unmoralisch und speziesistisch.

Der Missbrauch von Tieren zur Unterhaltung ist speziesistisch

Tiere sind nicht dazu da, uns zu unterhalten. Dennoch finden es viele Menschen in Ordnung, wenn Tiere wie Schildkröten, Pferde, Affen, Tiger, Löwen, Elefanten und Stiere zur menschlichen Unterhaltung eingesperrt und gequält werden. Diese diskriminierende Einstellung beruht auf dem Denkmuster des Speziesismus: Zahllose Tiere werden unter artwidrigen Bedingungen gehalten, gewaltsam dressiert und misshandelt, um in Zirkussen und Shows Besucher:innen zu belustigen – oder Aufmerksamkeit in den sozialen Medien zu generieren.

In einer informierten modernen Gesellschaft gibt es keinen Platz für solches durch den Menschen verursachtes Tierleid: Es gibt tierfreie Optionen, von denen Menschen sich stattdessen unterhalten lassen können.

Grafik. Nashorn in einer Hand eingesperrt. Titel: Speziesismus ist, Tiere zum Vergnügen einzusperren.

So können Sie gegen Tierquälerei im Internet aktiv werden

Vorsätzliche Tierquäler:innen, die solche Videos drehen oder darin mitwirken, dürfen nicht in der Anonymität des Internets Schutz finden. So können Sie gegen im Internet dargestelltes Tierleid aktiv werden:

  • Prüfen Sie, ob es sich um ein altes Video handelt oder ob es neues Material ist. Bei mehreren Jahren alten Videos ist es leider kaum möglich, die Täter:innen noch zur Rechenschaft zu ziehen.
  • Ist das Material aktuell, können Sie uns diese Informationen an [email protected] zukommen lassen. Senden Sie uns einen Link zu dem Bildmaterial auf der jeweiligen Plattform. Da die Videos oftmals zeitnah gelöscht werden, ist es wichtig, dass das Video auf Ihrem Computer oder Smartphone gesichert ist. Machen Sie bitte auch einen Screenshot vom Profil der Täter:innen und der gesamten Seite inklusive Kommentaren usw.
  • Sichern Sie das Material zusätzlich im Beisein von Zeug:innen, indem Sie einen Screenshot, eine Bildschirmaufnahme, erstellen und/oder die Seite über den Browser in der Druckansicht speichern und ausdrucken.
  • Wenn Sie all diese Daten gespeichert haben, nutzen Sie die Melde-Funktion, fordern Sie, dass die Inhalte gelöscht werden und die zuständige Polizeibehörde informiert wird.

Bitten Sie auch Freund:innen und Bekannte, sich an die Netzwerkseite zu wenden. Da uns täglich Hunderte E-Mails erreichen, ist es uns leider nicht möglich, jeden einzelnen Fall zu bearbeiten. Daher sind wir – und vor allem die Tiere – auf Ihre Mithilfe angewiesen.