So leiden Kälber und Rinder auf Auktionen in Deutschland

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Die meisten Verbraucher haben vermutlich noch nie davon gehört, dass viele Kälber und Rinder auf tierquälerischen Auktionen für die Mast und Zucht verkauft werden. Ebenso unbekannt dürfte die Tatsache sein, dass sowohl junge als auch erwachsene Tiere zu sogenannten Sammelstellen gebracht und von dort an andere Betriebe, zum Schlachthaus oder ins Ausland transportiert werden. Videomaterial, das PETA vorliegt, zeigt Aufnahmen von vier Rinderauktionen und einer Kälber-Sammelstelle, die eines ganz deutlich machen: Die Tiere leiden immens und die Verantwortlichen handeln aus rein wirtschaftlichem Interesse.

Auf solchen Auktionen können Landwirte und Züchter neue Tiere für die Mast oder Zucht erwerben. Tiere, die keine Käufer finden, werden nicht selten unter Wert ins Ausland verkauft, denn den Verantwortlichen geht es nur um ihren Profit. Wie die Videoaufnahmen zeigen, sind die Tiere dauerhaft gestresst. Obwohl sie ihre Panik durch ständige Vokalisation, Schaum vor dem Mund und angsterfüllte Augen zum Ausdruck bringen, wird ihr Leid von den Anwesenden ignoriert. Schließlich sollen sie zur Ware degradiert und zu möglichst hohen Auktionspreisen verkauft werden. Dieser grobe Umgang mit fühlenden Lebewesen ist im 21. Jahrhundert nicht zu rechtfertigen.

Leiderfüllte Auktionen in Ansbach, Neumünster, Osnabrück und Verden

Kälbermarkt Ansbach: Hier werden panische Kälber eines nach dem anderen in die Auktionshalle getrieben. Ihre Angst wird von den Anwesenden völlig ignoriert. Normalerweise müssten diese Kälber noch bei ihren Müttern sein, doch in der tierhaltenden Agrarindustrie zählt ein Familienverbund nichts, denn es geht um rein wirtschaftliche Interessen.

Rinderauktion Neumünster: Wenn die sanftmütigen Tiere nicht weitergehen wollen, werden sie unter anderem am Nasenring gezogen oder ihre empfindlichen Schwänze werden umgeknickt. Mit diesen schmerzhaften und teilweise verbotenen Methoden sollen die Tiere zum Weitergehen gezwungen werden. Die Rinder zeigen dauerhaft Anzeichen von Stress und Schmerzen, beispielsweise indem sie über den Nasenring lecken oder sich Schaum vor ihrem Mund bildet.

Viehmarkt Osnabrück: Auch hier zeigen die Tiere ein durchgängig hohes Stresslevel und starkes Unwohlsein. Sie werden eng am Strick geführt und zum Weiterlaufen gezwungen. Eine Kuh wird ohne Grund mit einem Gegenstand gestochen, noch bevor sie in der Auktionshalle ist. Da zeigt einmal mehr, dass selbst Tiere mit einem Gewicht von mehreren hundert Kilo dem Menschen ausgeliefert sind.

Absetzerauktion Masterrind Verden: Die jungen Rinder werden mit Stöcken in die Auktionshalle getrieben. Dort angekommen wird mit einem Stab auf den Rücken der Tiere geklopft, um den Käufern zu verdeutlichen, dass man gerade auf dieses Tier bieten kann. Selbst für Laien ist sichtbar, dass dieser Umgang bei den verunsicherten Kälbern zu Angst und Stress führt.

Sammelstelle in Walsrode: Tierkinder grob in Transporter verfrachtet

An Sammelstellen kommen Tiere von unterschiedlichen Höfen zusammen und werden von dort aus nicht selten ins Ausland verkauft. Junge Kälber werden hier mit körperlicher Gewalt auf einen Transporter gestoßen. Diese Babys sollten eigentlich bei ihren Müttern sein.

PETA erstattet Anzeige bei den verantwortlichen Behörden

Aufgrund der langanhaltenden Leiden der Tiere und weiterer Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, wie das Umknicken der Schwänze, haben wir Anzeige bei den zuständigen Behörden erstattet. Wir fordern die Verantwortlichen auf, solche Auktionen als das zu sehen, was sie sind – nämlich Tierquälerei, die im 21. Jahrhundert nichts verloren hat – und sie nicht mehr zu veranstalten.

Was Sie tun können

Unternehmen, Landwirte und Veranstalter handeln aus rein wirtschaftlichen Interessen. Veterinärämter stehen dem oft machtlos gegenüber oder sehen bewusst weg. Nur wenn die Menschen Kälber und Rinder nicht länger als Fleisch- und Milchlieferanten sehen und sich bewusst gegen den Konsum tierischer Produkte entscheiden, werden solche tierquälerischen Auktionen bald der Vergangenheit angehören.

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