Delfinarien setzen auf die kommerzielle Nutzung von Delfinen zur Unterhaltung des Menschen. Hierzu werden die intelligenten Meeressäuger ihren Familien in der Freiheit entrissen und in Delfinarien in enge, kahle Betonecken gesperrt. Manche der Tiere werden auch direkt in solchen Meereszoos geboren.
Doch nun könnte eine tierisch geniale Erfindung alles ändern: Roger Holzberg und Walt Conti von Edge Innovations aus San Francisco haben einen lebensechten Roboter-Delfin erfunden, der das Potenzial hat, die grausame Haltung von Meeressäugern in Gefangenschaft zu beenden – auch die der Delfine in deutschen Zoos. [1]
Was kann der Roboter-Delfin?
Er sieht aus und schwimmt wie ein echter Großer Tümmler und reagiert auch auf menschliche Gesten. Sehen Sie hier das Video.
PETA USA hat Holzberg & Conti dafür mit dem Innovator for Animals Award ausgezeichnet.
Die Erfinder wollen den Roboter-Delfin nun in Serie produzieren – eine Entwicklung, die sicherlich einen enormen Einfluss auf die Delfinarien-Industrie haben wird. Das Beste daran: Der „Robodelfin“ muss weder seiner Mutter entrissen noch in Gefangenschaft gezüchtet werden.
PETAs Forderung an Meereszoos
Wir haben die Zoos in Duisburg und Nürnberg angeschrieben und dazu aufgefordert, den Roboter-Delfin zu importieren. Zudem haben wir die Einrichtungen gebeten, ihre Delfine an eine betreute Bucht im Meer, ein sogenanntes Sanctuary, abzugeben, in der sie den Rest ihres Lebens unter der Sonne, in echtem Meerwasser selbstbestimmt schwimmen, spielen und sich erholen können.
Zudem fordern wir die Zoos in Duisburg und Nürnberg auf, die Zucht der Tiere umgehend einstellen. Delfinarien sind nichts als archaische Gefängnisse für hochsoziale und intelligente Tiere.
Wer Delfine liebt, geht niemals in einen Zoo
„Aber ich liebe Delfine!“ – diese Einstellung ist keine Rechtfertigung, um die Gefangenschaft der Meeressäuger mit dem Kauf einer Eintrittskarte zum Zoo zu unterstützen. In Meeresparks wie SeaWorld wie auch in den Zoos Nürnberg und Duisburg müssen hochintelligente Delfine in kleinen Betonbecken mit künstlichem Salzwasser im Kreis schwimmen und werden noch dazu als Zuchtmaschinen benutzt, um die nächste Generationen von gefangenen Delfinen zu erzeugen. Bei SeaWorld werden weibliche Tiere außerhalb des Wassers gewaltsam inseminiert [2]; manchmal werden sie hierzu unter Drogen gesetzt, damit sie sich nicht wehren können.
Wir wissen nicht, wie die Delfinzucht in Duisburg und Nürnberg erfolgt, können aber auch hier gewaltsame Übergriffe nicht ausschließen. Die Babys von in Gefangenschaft gehaltenen Delfinen sterben früh nach der Geburt [3] oder werden an andere Zoos abgegeben. [4]
Was Sie tun können
Es gibt unzählige Möglichkeiten, Delfine in Freiheit zu bewundern, darunter Beobachtungen vom Strand und von der Küste aus, beim Kajakfahren oder Stand-Up-Paddling oder in Form von Virtual-Reality-Erlebnissen. Bitte achten Sie dabei immer darauf, die Delfine nicht zu stören, denn der Ozean ist ihr Lebensraum, nicht unserer.
Bitte unterschreiben Sie unsere Petition und fordern Sie TUI AG dazu auf, den Verkauf von Eintrittskarten und Ausflügen zu SeaWorld und anderen Meereszoos zu beenden.
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Quellen
[1] Interesting Engineering: Life-Like Robotic Dolphin to Overhaul Marine Captivity Industry, https://interestingengineering.com/life-like-robotic-dolphin-to-overhaul-marine-captivity-industry, (eingesehen am 15.07.2020)
[2] Robeck, T. R., Steinman, K. J., Yoshioka, M., Jensen, E., O’Brien, J. K., Katsumata, E.,Gili, C., McBain, J.F., Sweeney, J. & Monfort, S. L. (2005). Estrous cycle characterisation and artificial insemination using frozen–thawed spermatozoa in the bottlenose dolphin (Tursiops truncatus). Reproduction, 129(5), 659-674.
[3] Nordbayen: Plötzlich gestorben: Drittes totes Delfinbaby in Duisburg, https://www.nordbayern.de/panorama/plotzlich-gestorben-drittes-totes-delfinbaby-in-duisburg-1.6641038, (eingesehen am 15.07.2020)
[4] Nordbayern: Delfin Nynke ist zurück in Nürnbergs Tiergarten, https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/delfin-nynke-ist-zuruck-im-nurnberger-tiergarten-1.8171858, (eingesehen am 15.07.2020)