Unser Team von PETA HELPS ROMANIA ist in Rumänien Tag für Tag für die Tiere im Dauereinsatz. Über unser Notfalltelefon erreichen uns Menschen mit tierischen Notfällen und Anliegen. So erhielten wir vor wenigen Tagen auch den verzweifelten Anruf einer älteren Frau, die mit ihrer Katzenhaltung völlig überfordert schien. Wir machten uns auf den Weg, um mehr über die Situation vor Ort herauszufinden, wie es den Katzen geht und wie wir helfen können. Schnell wurde klar: Dies ist kein „normaler“ Fall von Katzenliebe. Die Halterin hatte die Kontrolle über die Katzenhaltung völlig verloren, und die Tiere brauchten dringend unsere Hilfe.
Grauenvolle Situation am Stadtrand
Unser Team machte sich umgehend auf den Weg zum Stadtrand, wo die Dame in armen Verhältnissen lebt. Gleich zu Beginn fiel uns auf, dass sie die Wohnungstür komplett mit Plastikfolie abgeklebt hatte – vermutlich, damit der Geruch des Ammoniaks der Katzen nicht in den Hausflur gelangt, denn die Nachbarn hatten schon mehrfach die Polizei gerufen. Nun spürte die Halterin, dass sie Hilfe brauchte – und als wir die Katzen sahen, war klar, dass sie keinen Tag länger dort bleiben konnten.
Alle Katzen waren in einem Raum eingesperrt, der weder Versteckmöglichkeiten, Klettermöglichkeiten noch ein Plätzchen zum Schlafen bot. Die Halterin berichtete, dass sich die Katzen immer weiter vermehren und sie die Tiere Tag und Nacht in diesem Raum hielt. Alle Wände waren mit dem Kot und Urin der Katzen getränkt, der Ammoniakgeruch fast unerträglich. Die Tiere waren extrem verängstigt, und es schien, als hätten sie noch nie Kontakt zu Menschen gehabt.
Inzucht, offene Wunden und Panik
Viele Katzen waren aus Inzucht entstanden und hatten verformte Gliedmaße sowie offene Wunden am ganzen Körper. Einige von ihnen waren offensichtlich mehrmals von ihren Artgenossen angegriffen worden – sicherlich auch aufgrund der beengten Verhältnisse. Die Frau bat uns, die Tiere mitzunehmen, da sie verstanden hatte, dass sie sich nicht angemessen um sie kümmern konnte.
Es war keine einfache Aufgabe für unser Team, die Katzen einzufangen, denn einige gerieten in Panik. Doch es war klar: Wir konnten sie keinen Tag länger an diesem traurigen Ort lassen. Behutsam schafften wir es, alle 14 rot-weißen Kätzchen einzufangen und zur Einrichtung unserer Kastrationskampagne zu bringen, wo sie medizinisch versorgt und kastriert wurden. Als eine liebevolle Pflegestelle anbot, die Katzen aufzunehmen, konnten wir aufatmen, denn nun würden die Tiere endlich ein Leben außerhalb der engen Wohnung kennenlernen.
Animal Hoarding: Ein weitverbreitetes Problem
Animal Hoarding ist ein weltweit bekanntes Problem, bei dem Menschen im Laufe der Zeit immer mehr Tiere halten. Meist sind sie sich nicht bewusst, welches Leid sie den Tieren in ihrer Obhut antun – auch wenn dies für Außenstehende offensichtlich ist. Angesichts der großen Zahl an Tieren sind Tiersammler:innen schnell überfordert. Im Ergebnis sind die Tiere häufig krank oder verletzt, werden nicht tierärztlich behandelt und leiden unter Nahrungs- und Wassermangel.
Beim Animal Hoarding werden Tiere unter widrigsten Umständen gehalten – oft in beengten Räumen, Kellern oder Scheunen. Sollten Sie Zeuge von tierschutzwidriger Haltung werden, melden Sie diese bitte beim zuständigen Veterinäramt oder bei PETA.
Was Sie für die Tiere in Rumänien tun können
Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefänger:innen eingefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner EDUXANIMA ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.
Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung verbunden mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.
Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politiker:innen und lokalen Bürgermeister:innen wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid Tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir unser Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.