Nach über 50 Jahren Gefangenschaft: Schimpanse Jonny ist tot

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Ende Februar 2022 wurde bekannt, dass Schimpanse Jonny im Saarbrücker Zoo gestorben ist. Mit 60 Jahren galt er als der vermutlich älteste männliche Schimpanse Europas, [1] der über 50 Jahre seines Lebens in der Gefangenschaft des Zoos eingesperrt war.

Anlässlich seines Todes fordern wir von PETA Deutschland erneut, dass die Haltung von Menschenaffen in Zoos schnellstmöglich beendet wird.

Nach 50 Jahren Ausbeutung, Gefangenschaft und Leid: Jonny ist im Saarbrücker Zoo gestorben

Der Saarbrücker Zoo teilte auf Facebook mit, dass der Schimpansen-Mann Jonny am 19. Februar 2022 im Alter von 60 Jahren gestorben ist. Er galt als ältester Schimpanse Europas und wurde über 50 Jahre zu einem Leben in Zoo-Gefangenschaft gezwungen.

Als Wildfang gelangte Jonny im Kindesalter zunächst in die Gefangenschaft eines Pharmaunternehmens. Als ehemaliges sogenanntes „Versuchstier“ wurde Jonny 1969 schließlich an den Zoo Saarbrücken übergeben. [2]

„Zwar wurde Jonny besonders alt, aber er wurde als Kind seines Lebens in Freiheit beraubt und musste all die Jahrzehnte in einem winzigen Zoo-Gehege fristen. Menschenaffen können nicht tiergerecht in Gefangenschaft gehalten werden. Auch das Argument des Artenschutzes zählt nicht: Es ist nahezu unmöglich, im Zoo geborene Schimpansen erfolgreich auszuwildern. Mit unserem heutigen Wissen ist es ethisch nicht tragbar, unsere nächsten Verwandten einzusperren und zur Schau zu stellen.“

Dr. Yvonne Würz, PETA Deutschland

Wir kritisieren die Haltung von Menschenaffen in Gefangenschaft scharf und fordern die Zooverantwortlichen auf, die Zurschaustellung der sensiblen Tiere schnellstmöglich zu beenden.

Zoos sind lebenslange Haft für Menschenaffen

Die Haltung von Menschenaffen in Zoos ist mit der lebenslangen Inhaftierung eines Menschen vergleichbar. Primatolog:innen zufolge können unsere nächsten Verwandten die Ausweglosigkeit der Gefangenschaft erkennen und daran verzweifeln. Fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten, Enge und die ständige Nähe zu Besucher:innen bedeuten für sie großen seelischen Stress [3, 4] – viele der Tiere entwickeln Verhaltensstörungen, darunter

  • selbstverletzendes Verhalten
  • Verzehr der eigenen Exkremente oder von Erbrochenem
  • Essstörungen
  • Bewegungsstereotypien
  • Apathie

Eine Untersuchung aller deutschen Zoos mit Menschenaffenhaltung ergab 2014, dass jedes zweite erwachsene Tier Anzeichen von Verhaltensstörungen aufwies. [5]

Helfen Sie, die Gefangenschaft von Menschenaffen zu beenden: Unterschreiben Sie unsere Petition!

Bitte besuchen Sie keine Zoos und klären Sie Ihr Umfeld über das Leid der Tiere in Gefangenschaft auf.

Wir fordern ein Nachzucht- und Importverbot für Menschenaffen in Zoos, damit die Haltungen der Tiere auslaufen können. Unterschreiben Sie unsere Petition, um dazu beizutragen, die Gefangenschaft von Menschenaffen in Zoos zu beenden.