Whistleblower:innen sendeten uns von PETA Deutschland Mitte November Aufnahmen eines Jugendlichen zu, der in seinen Videos auf einem Live-Streaming-Videoportal eine Katze quält und vermutlich zu Tode prügelt – unter anderem scheinbar mit einem Bügeleisen.
Jugendlicher misshandelt in mehreren Videos Hunde und Katzen
Mitte November erreichten uns zahlreiche Meldungen von Whistleblower:innen mit Videos, Screenshots und Links zu Videos, auf denen ein Jugendlicher zu sehen ist, der auf einem Live-Streaming-Videoportal Tiere misshandelt und vor laufender Kamera quält. Auf den verschiedenen Videos auf dem Account des Jugendlichen sind häusliche Gewalt innerhalb der Familie, aber auch die Quälerei von „Haustieren“ zu sehen.
Einige Videos zeigen den Jugendlichen, wie er eine Katze schlägt, die auf seinem Schoß hilflos auf dem Rücken liegt. Auf den Aufnahmen ist eine große Wunde mit blutigen Hautfetzen auf dem Rücken der Katze zu sehen. Viele Whistleblower:innen berichteten von einem besonders verstörenden Video, in dem der junge Mann so stark mit einem Bügeleisen auf die Katze einprügelt, dass sie stirbt.
PETA erstattet Strafanzeige und appelliert an Veterinäramt
Wir von PETA Deutschland haben den schockierenden Fall dieser unvorstellbaren Tierquälerei umgehend beim Veterinäramt und dem Jugendamt des Kreises Oldenburg sowie bei der Polizeibehörde Ganderkesee gemeldet. Außerdem haben wir Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg erstattet.
Wir appellieren dringend an das Veterinäramt, den Zustand der Katze schnellstmöglich zu überprüfen, in der Hoffnung, dass diese womöglich noch lebt. Außerdem appellieren wir an die Behörde, die weiteren Tiere im Haushalt sofort aus der gewaltvollen Haltung zu retten und ein generelles Tierhalteverbot auszusprechen.
Warnsignal: Tierquälerei bei Kindern niemals ignorieren
Studien zeigen, dass Gewalt an Tieren in vielen Fällen eine Vorstufe für Gewalt an Menschen ist [1, 2] In fast allen Fällen ist Tierquälerei ein klares Zeichen für schwere psychische Probleme: Die Kinder erfahren oft selbst Gewalt im familiären Umfeld und übertragen die Folgen ihres seelischen Missbrauchs auf schutzlose Tiere.
In jedem Fall ist besonders Tierquälerei von Kindern an Tieren ein Warnsignal dafür, dringend mit den Täter:innen zu sprechen und direkt psychologische Hilfe zu suchen.
Eltern und Erwachsene sowie Erziehungseinrichtungen haben die Verantwortung, Kindern einen respektvollen Umgang mit allen Lebewesen beizubringen. Nur durch das entsprechende Vorleben mitfühlender und liebevoller Werte können Kinder lernen, dass alle Lebewesen schätzens- und schützenswert sind.
Schauen Sie niemals weg – so melden Sie uns Tierquälerei!
Indem Sie aktiv werden, haben Sie die Macht, gegebenenfalls das Leben eines Tieres zu retten. Melden Sie uns daher Tierquälerei, wenn Sie diese beobachten. Hier erfahren Sie, was in solchen Fällen zu tun ist.
-
Quellen
[1] Internal Journal of Offender Therapy and Comparative Criminology (Oktober 2021): Childhood Cruelty to Animals and Subsequent Violence against Humans, https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0306624X01455003 (eingesehen am 02.01.2023)
[2] J. Animal & Nat. Resource L. 115 (2015): Bridging the Gap: The Connection between Violence against Animals and Violence against Humans, https://heinonline.org/HOL/LandingPage?handle=hein.journals/janimlaw11&div=8&id=&page= (eingesehen am 00.01.2023)