Verstecken spielende Ratten getötet und zerstückelt

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Eine neu veröffentlichte Studie [1] aus Deutschland zieht gerade die mediale Aufmerksamkeit auf sich: Ratten spielen gern Verstecken und haben anscheinend Spaß dabei. Was auf den ersten Blick wie eine niedliche Untersuchung erscheint, in der Ratten spielen und gekitzelt werden, war für die Tiere letztendlich kein Vergnügen: Ihnen wurden Elektroden ins Gehirn implantiert und am Ende des Experiments wurden sie getötet. Dann wurde ihr Gehirn entnommen und in Scheiben geschnitten. Diese Details der Studie werden verschwiegen, während die Medien über süße Ratten, die gerne spielen und Spaß haben, berichten. Tierliebe war wohl kaum das Motiv der sogenannten Forscher, die diesen Tierversuch durchgeführt haben, hier geht es rein um die Befriedigung „wissenschaftlicher“ Neugier. Empfindsame Tiere zu missbrauchen und zu töten, ist nicht vertretbar – schon gar nicht, um Wissensdurst zu stillen! Jeder Rattenliebhaber weiß um die Verspieltheit und Klugheit der sozialen Nager – sie in einem solchen Experiment zu missbrauchen und zu töten, ist nicht zu rechtfertigen.

„Wissenschaftler“ wissen seit vielen Jahren, dass Ratten verspielte, komplexe Tiere sind. Sie sollten dementsprechend handeln, anstatt an ihnen zu experimentieren!

Auch Ratten spielen gerne Verstecken

Forscher haben Ratten beigebracht, mit ihnen Verstecken zu spielen, selbst der Wechsel zwischen Suchen und Verbergen gelingt den Tieren. Das wirft Fragen zu ihrer Intelligenz auf.

Posted by Süddeutsche Zeitung on Friday, September 13, 2019

Zusammen mit PETA Deutschland appellierten über 2.800 Unterstützer in einer Petitions-E-Mail an die Präsidentin der HU sowie die zuständige Genehmigungsbehörde, diese tödlichen Experimente nicht mehr zuzulassen:

  • Petitionstext

    Bitte lassen Sie in Zukunft keine tödlichen Verhaltensexperimente mit Ratten mehr zu

    Die an der Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführte Studie über Verstecken spielende Ratten zeigt, zu welch komplexen Verhaltensweisen und Emotionen die hochsozialen, verspielten Tiere fähig sind.

    Obgleich diese Erkenntnisse in der Wissenschaft seit Jahren bekannt sind, werden die Tiere nicht entsprechend behandelt. Vielmehr wurden den empfindsamen Nagern im Rahmen der genannten Studie Elektroden in das Gehirn implantiert; anschließend wurden die Tiere getötet, um ihr Gehirn zu entnehmen und zu untersuchen.

    Es ist ethisch nicht vertretbar, Tiere aus keinem anderen Grund als der Neugier der Grundlagenforschung heraus zu missbrauchen und zu töten. Ich appelliere hiermit an Sie, Verhaltensexperimente dieser Art einer sorgfältigen Abwägung von Kosten gegen Nutzen zu unterziehen und sie folglich nicht weiter zuzulassen.

Was Sie tun können

Lassen Sie sich nicht täuschen – informieren Sie sich über die Grausamkeit und wissenschaftliche Unsinnigkeit von Tierversuchen und geben Sie diese Informationen auch an Freunde und Bekannte weiter! Denn egal, wie sehr die Gräueltaten von Tierversuchen verschleiert werden sollen – Tierversuche sind unmenschlich.

  • Quellen

    [1] Reinhold, A.S. et al., 2019: Behavioral and neural correlates of hide-and-seek in rats. Science, vol. 365, pp. 1180–1183.