Der Zähler ist abgelaufen.

Studie: Vegane Welt kann die CO₂-Emissionen um 68% senken

Teilen:

Eine 2022 veröffentlichte Studie untersuchte, welche Auswirkungen ein globaler Ausstieg aus der Tierwirtschaft in den kommenden 15 Jahren in Verbindung mit einer weltweiten Umstellung auf die pflanzliche Ernährung hätte. Das Ergebnis ist beeindruckend: Würde die ganze Welt vegan leben, ließen sich die derzeitigen CO₂-Emissionen bis zum Jahr 2100 um 68 Prozent senken. Zudem könnten die Treibhausgasemissionen für 30-50 Jahre stabilisiert werden.

Ablauf der Studie

Für ihre Studie griffen die Wissenschaftler Michael B. Eisen und Patrick O. Brown auf öffentlich zugängliche Daten über die Tierwirtschaft zu. So erhielten sie benötigte Informationen zu den mit der landwirtschaftlichen Tierhaltung verbundenen Emissionen und dem Potenzial zur Verwertung von Biomasse auf Flächen, die derzeit für die Tierwirtschaft genutzt werden.

Die Wissenschaftler wollten prognostizieren, wie sich die anthropogenen bzw. vom Menschen verursachten Netto-Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 2019 verändern würden, sollte die weltweite Tierwirtschaft ganz oder teilweise eingestellt werden. Anhand eines einfachen Klimamodells wurde berechnet, wie sich diese Veränderungen auf die Entwicklung der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre und die Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auswirken würden.

Hierzu wurden vier hypothetische Szenarien durchgespielt: Das erste Szenario umfasste den sofortigen Ausstieg aus der Tierwirtschaft gekoppelt mit einem Umstieg auf die vegane Ernährung. Im zweiten Szenario wurde ein allmählicher Übergang zu einer veganen Ernährung über einen Zeitraum von 15 Jahren dargestellt, und in Szenario 3 und 4 jeweils eine Variante von Szenario 1 und 2, bei der jedoch nur Rindfleisch mit pflanzlichen Produkten ersetzt wurde.

Grundlage für alle vier Szenarien war die Annahme, dass die nicht-landwirtschaftlichen Emissionen konstant bleiben und dass ehemals für die Tierwirtschaft genutzte Flächen in Grasland, Prärien, Wälder usw. umgewandelt werden, die atmosphärisches Kohlendioxid absorbieren.

Abkehr von der Tierwirtschaft ausschlaggebend im Kampf gegen die Klimakrise

Das Ergebnis der Studie: Bei einem weltweiten Umstieg auf eine vegane Ernährung innerhalb von 15 Jahren, ließen sich die aktuellen globalen CO₂-Emissionen um 68 Prozent senken. Das entspricht 52 Prozent der benötigten Reduzierung von Treibhausgasen, um die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Zudem ließen sich die Treibhausgase aus allen anderen Quellen, wie Energie und Verkehr, für 30 bis 50 Jahre ausgleichen.

Ein Großteil der reduzierten Emissionen ließe sich dem verringerten Ausstoß von Methan, Lachgas und CO₂ zuordnen, der darauf zurückzuführen wäre, dass die Abholzung für Weideflächen und den Anbau von Futtermitteln für sogenannte Nutztiere eingestellt würde. Zudem könnten auf den durch die Umstellung frei werdenden Flächen neue Bäume gepflanzt werden, die CO₂ absorbieren und O₂ produzieren.

Weltweit werden 83 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen für den Futtermittelanbau oder als Weideland für die Tierhaltung genutzt. [2]

Wir müssen handeln

Wie die Forscher betonen, ist der Ausstieg aus der Tierwirtschaft keine nebensächliche Ergänzung, um die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise abzuwenden, sondern stellt einen wichtigen Bestandteil aller zur Verfügung stehenden globalen Möglichkeiten dar.

Und die Menschheit muss bald handeln. „Mit jedem Tag, an dem wir nichts unternehmen, steuern wir immer weiter auf irreversible Schäden zu“, so Patrick O. Brown.

Die beiden Wissenschaftler stufen ihre Studie nicht als reelle Option ein, sondern eher als Gedankenexperiment. Mit ihrer Analyse wollen sie veranschaulichen, wie wirksam eine weltweite Abkehr von tierischen Produkten im Hinblick auf die Senkung der Treibhausgasemissionen ist.

Klima retten mit dem Veganstart-Programm

Die Studie von Michael B. Eisen und Patrick O. Brown verdeutlicht, in welchem Maß die Klimakrise von der Tierwirtschaft befeuert wird. Und sie betont, dass wir es in der Hand haben. Wir alle können unseren Beitrag dazu leisten, der Klimakatastrophe entgegenzuwirken.

Mit der Umstellung auf eine vegane Ernährungsweise kann jede:r Einzelne von uns die Umwelt effektiv schützen und Tiere vor Leid und Tod bewahren. Mit unserer kostenlosen Veganstart-App begleiten wir Ihren Einstieg in ein tier- und weltfreundliches Leben gerne mit nützlichen Informationen und praktischen Tipps.