In München ist ein Taubenküken von einer unbekannten Person lebendig verbrannt worden. Eine Whistleblowerin sendete uns von PETA Deutschland die grausamen Bilder gemeinsam mit einer pathologischen Untersuchung des vermutlich vorsätzlich getöteten Taubenbabys zu. Die Frau versuchte Anzeige bei der örtlichen Polizei zu erstatten, doch die Polizeibeamten nahmen ihre Anzeige nicht auf. Die Begründung: Man könne bei Vögeln keine Anzeige wegen Tierquälerei erstatten. Dies ist natürlich falsch!
Wir von PETA Deutschland nehmen uns dieser offensichtlichen und schockierenden Tierquälerei nun an und erstatten Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München I.
Verkohltes Taubenküken gefunden: Füße abgeschnitten und lebendig verbrannt
Uns erreichte eine Whistleblower-Meldung mit zwei Bildern und einem pathologischen Bericht zu einem verkohlten und verstümmelten Taubenküken, das am 22. Juni 2023 gegen 7 Uhr morgens vor dem Münchner Einkaufszentrum „Motorama“ gefunden wurde.
Bereits im April 2022 wurde laut der Zeugin an derselben Stelle eine verbrannte Taube entdeckt. Diese und die Tat aus dem April vergangenen Jahres weisen auf systematische Tierquälerei hin und könnten von derselben Tatperson durchgeführt worden sein.
Daraufhin brachte die engagierte Whistleblowerin die Taube zur Pathologie, um die Todesursache genauer untersuchen zu lassen. Der Bericht liegt uns vor. Demnach schnitt die unbekannte Person der Taube mit einem scharfen Gegenstand auf Höhe der Unterschenkel beide Füße ab. Der Befund unterstützt den Verdacht, dass das Küken im lebenden Zustand von Tierquäler:innen verbrannt wurde.
Triggerwarnung
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PETA erstattet Strafanzeige wegen Tierquälerei
Die Tatsache, dass die Polizei München die Anzeige der Whistleblowerin abwies, ist schockierend. Selbstverständlich sind auch Vögel fühlende Lebewesen, die unter das Tierschutzgesetz fallen. Darum erhöhen wir den Druck und erstatten Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München wegen Tierquälerei.
Gewalt an anderen Tieren führt zu Gewalt an Menschen
Tierquälerei ist eine ernstzunehmende Straftat und wird nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes mit einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet. Laut Fachleuten besteht zwischen der Gewalt an anderen Tieren und an Menschen ein unmittelbarer Zusammenhang – die Problematik verlangt nach deutlich mehr Aufmerksamkeit, als ihr zugestanden wird.
Christoph Paulus, Aggressionsforscher der Universität des Saarlandes, schätzt, dass 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter:innen zuvor bereits Tiere gequält haben. [1] Sowohl Psycholog:innen, Gesetzgeber als auch Gerichte sind sich einig, dass Vergehen an Tieren erste Anzeichen gefährlicher psychischer Störungen sind und im nächsten Schritt häufig zu Gewalt an Menschen führt.
Tierquälerei beobachtet? So melden Sie uns Tierquälerei
Bitte sehen Sie niemals weg, wenn Sie Zeug:in von Tiermissbrauch und Tierquälerei werden. Melden Sie uns über unser Whistleblower-Formular Ihre Beobachtung – am besten mit Video- oder Filmaufnahmen, damit wir bestmöglich dagegen vorgehen können. Vielen Dank, dass Sie sich für die Tiere einsetzen!
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Quellen
[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei, https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf (eingesehen am 04.07.2023)