Thüringen: Rinder in ihren eigenen Exkrementen und eingesperrte Kälber

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Missstandsmeldungen, die uns über unser Whistleblower-Formular erreichen, zeigen immer wieder, dass Tiere in der Fleisch– und Milchindustrie in großen wie in kleineren Betrieben leiden – auch beim „Bauern nebenan“.

Rinder in ihren eigenen Exkrementen

Diese Rinder in einem kleineren thüringischen Betrieb müssen offensichtlich seit geraumer Zeit in ihren eigenen Ausscheidungen leben. Obwohl es gesetzlich vorgeschrieben ist, haben sie keine Möglichkeit, sich auf eine trockene und saubere Fläche zu legen. Exkremente können Hautverletzungen verursachen, die Hufe angreifen und die Atemwege schädigen.

Laut der bei uns eingegangenen Meldung konnte eine Kuh, die in Zentimeter hohen Fäkalien lag, nicht mehr aufstehen, und andere Kühe rutschten im Kot aus. Zusätzlich wirken die Kühe teilweise abgemagert, während ihre Euter extrem voll aussehen, was für die Tiere schmerzhaft sein kann. Eine solche nicht tiergerechte Haltung ist darüber hinaus mit schwerem psychischem Leid verbunden, da Rinder normalerweise den Tag über auf einer Wiese grasen würden.
 

Kuh steht in eigenen Exkrementen

Zu kleine Kälberiglus

In diesem Betrieb leiden offensichtlich auch die Kälber. Nach Angaben des Augenzeugen sind sie in zu kleinen Kälberboxen untergebracht, und es fehlt ständiger Zugang zu Wasser oder Milchaustauscher. In der Milchindustrie ist dies ein gängiger Anblick. Kuhkinder werden direkt nach der Geburt oder nur wenige Tage danach von ihren Müttern getrennt und in sogenannte Kälberiglus gesperrt. Dort wird ihnen die von der Natur für sie vorgesehene Muttermilch verwehrt und sie werden der gemeinsamen Zeit mit ihrer Mutter beraubt – all das nur, damit der Mensch Kuhmilch trinken kann.

Kalb liegt in sehr kleinem Kaelberiglu

Männliche Kälber werden meist zur „Produktion“ von Kalbfleisch aufgezogen und im Alter von drei bis fünf Monaten geschlachtet. Weibliche Kuhkinder erleiden das gleiche schwere Schicksal als Milchlieferanten wie ihre Mütter.

Unter Mitwirkung von uns wurde das zuständige Veterinäramt über die katastrophalen Haltungsbedingungen in diesem Betrieb informiert. Wir haben Rückmeldung erhalten, dass nun offenbar mehrere Kontrollen stattgefunden haben und Sanktionen erteilt wurden.

Die einzige Möglichkeit, den Tieren nachhaltig zu helfen, ist eine vegane Ernährung – denn die Produktion von Milchprodukten ist systembedingt immer mit Tierquälerei verbunden.

Sozialbeziehungen wichtig für Kühe

Sozialbeziehungen sind für Kühe von großer Bedeutung. Wenn die Tiere unter unnatürlichen Bedingungen gehalten werden, z. B. in Laufställen oder in der Anbindehaltung, dann verursacht dies bei ihnen großen Stress, denn ihr soziales Leben ist beeinträchtigt. Laut Jon Watts [1], Forscher an der kanadischen University of Saskatchewan, beruhen die gestörten Sozialbeziehungen darauf, dass die Tierkinder zu früh von ihren Müttern getrennt werden und den Kühen nicht genügend Platz zur Verfügung steht. Daher finden die Tiere in den oftmals großen Gruppen ihre Nische nicht.

Die Trennung von ihren Kindern ist für Kühe ein äußerst schmerzhaftes Erlebnis. Entsprechend trauern die Mütter. Wie stark die Mutter-Kalb-Beziehung ist, bestätigen zahlreiche Berichte [2] über Mutterkühe, die tagelang verzweifelt nach ihren Kälbern rufen, nachdem diese ihnen entrissen wurden.

Was Sie tun können

Kühe und Kälber leiden für die Produktion von Fleisch- und Milchprodukten – ganz gleich, wie groß der Betrieb ist. Früher oder später werden sie alle im Schlachthaus getötet. Mit Ihrem Einkauf können Sie dazu beitragen, diese Tierqual nicht länger zu unterstützen. Greifen Sie beim Einkauf einfach zu pflanzlichen Alternativen und ersparen Sie den Tieren unnötiges Leid.

Unterstützung beim mühelosen Umstieg auf die vegane Ernährung bietet Ihnen unser kostenloses und unverbindliches Veganstart-Programm.