Obwohl viele Bundesländer die grausamen Langstrecken-Tiertransporte in Nicht-EU-Länder verboten haben, wurden 2021 rund 15.000 Rinder und mehr als 600.000 Hühner, Enten und Puten, meist Küken, von Deutschland nach Russland transportiert.
Um dieses Tierleid zu beenden und aufgrund des aktuellen Angriffskriegs gegen die Ukraine fordern wir von PETA Deutschland zumindest einen sofortigen Exportstopp von Tieren nach Russland. Niedersachsen hat zwar Mitte März 2022 Rinder- und Schweineexporte nach Russland ausgesetzt, aber Geflügel darf weiter exportiert werden. [1] Aus anderen Bundesländern sind keine Exportstopps bekannt.
PETA ruft Habeck und Özdemir zum Russland-Boykott auf
Tiertransporte in Drittländer verursachen besonders große Qualen bei den Hunderttausenden Rindern, Schweinen, Hühnern und anderen Tieren, die dicht gedrängt bei brütender Hitze und klirrender Kälte mehrere Tage bis Wochen in Lkws oder auf Schiffen ausharren müssen – oft ohne Wasser, Nahrung, Belüftung oder Möglichkeit zum Hinlegen. Die Tiere werden gar nicht oder nur unzureichend versorgt. [2] Verletzungen und Todesfälle wie beispielsweise bei Kälbern werden bei den Transporten bereits einkalkuliert. Neuesten von uns ermittelten EUROSTAT-Daten zufolge wurden 2021 insgesamt 31.766 lebende Rinder in Länder außerhalb der Europäischen Union transportiert – darunter 4.542 Tiere, die auf Qualtransporten nach Marokko gebracht wurden.
Wir fordern die Bundesminister Robert Habeck und Cem Özdemir auf, in einem ersten Schritt sämtliche Langstrecken-Transporte endlich zu verbieten. Insbesondere für Russland muss wegen des Angriffs auf die Ukraine ein sofortiges Transportverbot im Rahmen von Sanktionen ausgesprochen werden.
Langstrecken-Tiertransporte müssen europaweit verboten werden
Zahlreiche Bundesländer wie Baden-Württemberg, Thüringen und Rheinland-Pfalz haben Tiertransporte in Drittländer verboten oder eingeschränkt. Doch einige Veterinärbehörden ermöglichen den Transportfirmen Schlupflöcher und genehmigen die qualvollen Transporte weiterhin. Einige örtliche Verwaltungsgerichte kippen die Verbote sogar ganz. Auch sind Transporte in andere EU-Länder erlaubt – von dort aus werden die Tiere dann häufig weiter in Drittländer verfrachtet.
Wir brauchen ein EU-weites Verbot für alle Tiertransporte. Die besonders qualvollen Tiertransporte in Drittländer müssen sofort verboten werden. Langstrecken-Transporte verstoßen bereits gegen die EU-Transportverordnung, da sie den Tieren Verletzungen und Leiden zufügen. [3]
Helfen Sie uns, Tiertransporte zu stoppen
Tiere sind keine Ware. Helfen Sie uns, Langstrecken-Tiertransporte endlich zu stoppen und unterschreiben Sie unsere Petition an die EU-Kommission!
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Quellen
[1] DVFB – Deutscher Vieh- und Fleischhandelsbund e.V. (14.03.2022): Niedersachsen untersagt Tiertransporte nach und durch Russland, Belarus und in und durch die Ukraine, https://www.dvfb.org/aktuell/niedersachsen-untersagt-tiertransporte-nach-und-1.html (eingesehen am 06.04.2022)
[2] Umweltministerium Hessen. Untersuchung von Amtstierärztinnen (2019): Besichtigung von Entlade- und Versorgungsstationen gemäß der VO (EG) 1/2005 in der Russischen Föderation, die in Transportplänen zu Langstreckentransporten angegeben werden, https://umwelt.hessen.de/sites/umwelt.hessen.de/files/2021-09/09-09-2019_russland_report_-_mit_bildern_und_unterschriften_-_endfassung_heheffuma.pdf (eingesehen am 06.04.2022)
[3] Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz (2009): Verordnung zum Schutz von Tieren beim Transport und zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 des Rates (Tierschutztransportverordnung – TierSchTrV, http://www.gesetze-im-internet.de/tierschtrv_2009/BJNR037500009.html (eingesehen am 06.04.2022)