Im Jahr 1988 ermittelte eine Augenzeugin von PETA in dem Tierversuchslabor Biosearch. Die so entstandenen Videoaufnahmen waren schockierend und zeigten: Tiere litten und starben für Kosmetik- und Haushaltsprodukte, doch kaum jemand wusste davon. Die Öffentlichkeit forderte Veränderungen. Heute, 30 Jahre später, ist klar, welch bedeutsame Fortschritte wir seither erzielt haben.
Kosmetikversuche an Tieren gibt es in den USA kaum noch, und auch in vielen anderen Ländern weltweit sind sie verboten (z. B. in den 28 Mitgliedstaaten der EU sowie in Israel, Indien, Norwegen, Neuseeland, in der Türkei und in der Schweiz). Weitere Länder arbeiten aktuell an einem solchen Verbot. Doch leider haben sich einige skrupellose Unternehmen dafür entschieden, ihre Produkte in China zu verkaufen. Dort sind Tierversuche nach wie vor für alle importierten Kosmetika vorgeschrieben. Aus diesem Grund wurde China zum heutigen Kampfschauplatz im Kontext von Tierversuchen für Kosmetika.
PETAs Kampagnen und der Druck durch Konsumentinnen und Konsumenten hat einiges bewirkt: 1987 standen nur 9 Unternehmen auf der Liste tierversuchsfreier Hersteller; heute finden sich über 370 auf der deutschen Liste und über 3.600 in der internationalen Datenbank. PETAs Programm hat sich zu einer Art internationalem Goldstandard entwickelt, was die Bestätigung der Kosmetikherstellung ohne Tierversuche angeht. Und Tag für Tag können wir neue Unternehmen hinzufügen.
Außerdem machten wir unzählige Konsumenten auf das Thema aufmerksam. Das wiederum hat die Nachfrage nach tierversuchsfreien Produkten ansteigen lassen – und zwar so stark, dass sich die Industrie mittlerweile immer mehr von Tierversuchen entfernt. Gemeinsam konnten wir also Millionen von Tieren davor bewahren, weltweit in grausamen Versuchen zu leiden und zu sterben.
So wurden die Tiere im Biosearch-Labor gequält
Im Herbst 1988 bekam PETAs Augenzeugin eine Stelle in einem Biosearch-Labor in Pennsylvania, USA, wo sie standardmäßige Tierquälerei dokumentierte. So wurden Tiere beispielsweise in völlig kotverdreckten Käfigen gehalten, bekamen unzureichende Nahrung oder tagelang kein Wasser; sie wurden nicht medizinisch versorgt und erhielten nicht einmal Schmerzmittel. Experimentatoren quälten die Tiere, indem sie ihnen Chemikalien in die Augen träufelten, die ätzenden Stoffe auf ihre Haut rieben, sie den Tieren injizierten oder sie damit zwangsfütterten.
Mitarbeiter träufelten Kaninchen Insektizide, Duftwasser, Klärgrubenreiniger und andere Stoffe in die Augen und beobachteten dann 3 bis 21 Tage lang die Auswirkungen. Sie gaben sogar zu, dass die Versuche nicht gesetzlich vorgeschrieben waren.
Experimentatoren rieben Meerschweinchen wieder und wieder ätzende Chemikalien auf die Haut, die sich dadurch regelrecht auflöste. Auch Kaninchen mussten ähnliche Qualen durchmachen. Die ätzenden Chemikalien verbrannten mehrere Hautschichten. Die Tiere schrien vor Schmerzen. Dabei war die zu testende Verbindung zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahren in Verwendung und ihre ätzenden Eigenschaften bekannt.
Mäuse wurden in Bratölflaschen ertränkt. Anderen injizierte man Make-up-Verbindungen in den Rücken, fixierte sie an einem aufrecht stehenden Brett und stellte dieses vor einen starken Sonnensimulator. Die Hälfte der Tiere starb in der extremen Hitze.
Kaninchen wurden bei lebendigem Leib die Ohren abgeschnitten. Blut schoss aus den Wunden.
Ratten wurden in winzige Metallboxen gesperrt, die man mit schädlichen Chemikalien vollpumpte. Die Tiere mussten diese Schadstoffe einatmen. Ihre Lungen füllten sich mit Flüssigkeit und sie ertranken oder erstickten qualvoll, während sie den neben sich eingesperrten Tieren dabei zusehen mussten, wie sie die gleichen Qualen erlitten. Die Experimentatoren gaben zu, dass kein Mensch jemals eine solche Menge an Chemikalien einatmen würde.
Anderen Ratten wurde ein Insektizid verabreicht. Die Tiere krampften – in diesem Zustand ließ man sie mindestens 14 Stunden lang allein, während alle Mitarbeiter nach Hause gingen.
Während der einjährigen Ermittlung konnte PETA USA über 100 Gesetzesverstöße aufdecken. Die Tierrechtsorganisation übergab die Beweise den zuständigen Behörden sowie dem Kongress und veröffentlichte das Ermittlungsvideo. Der öffentliche Aufschrei, der damals entstand, hat bis heute angehalten und dazu geführt, dass wir für die Tiere unglaublich viel erreichen konnten.
Wie wir den Kampf gegen Tierversuche gewinnen können
PETA USA hat seitdem immer wieder Augenzeugenermittlungen in Laboratorien durchgeführt. So konnte Tierquälerei aufgedeckt werden und es wurde sichergestellt, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen, Versuche eingestellt und Labore geschlossen wurden. PETA verhandelte mit zahlreichen Unternehmen, um sie zu überzeugen, keine Tierversuche mehr durchzuführen und sich auf die Liste tierversuchsfreier Unternehmen setzen zu lassen. Wenn nötig, rief PETA Kampagnen ins Leben und erhöhte so den Druck.
Ein Großteil von PETAs Erfolgen hängt von unseren über 6,5 Millionen Mitgliedern und Unterstützern weltweit ab. Denn sie fordern Unternehmen auf, Tierversuche einzustellen, und geben ihr Geld nur für Produkte aus, die ohne Tierversuche hergestellt wurden.
Was Sie tun können
Sie können den Tieren helfen, indem Sie Ihre Kaufkraft für tierfreundliche Produkte nutzen! Verwenden Sie unsere Liste für Kosmetik ohne Tierversuche und unsere Liste für Haushaltsmittel ohne Tierversuche. So helfen Sie uns und den Tieren dabei, Unternehmen, die noch Tierversuche durchführen, klarzumachen, dass sich aus Tierquälerei kein Profit mehr schlagen lässt.
Gemeinsam werden wir Tierversuchen für Kosmetika und andere Produkte ein für alle Mal ein Ende setzen.