Totes Rehkitz an Pflock gebunden und als Köder missbraucht

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Ende Dezember 2021 meldete uns von PETA Deutschland eine Augenzeugin einen schockierenden Fund: Bei einem Spaziergang in der Nähe von Meckenlohe bei Nürnberg entdeckte sie ein totes Rehkitz, welches mit einer Drahtschlinge um den Hals an einem Holzpflock festgebunden wurde.

Der Leichnam lag direkt an einem Wanderweg, der von Spazier- und Gassigehenden sowie Joggern häufig genutzt wird. Auch ein Kleinkind konnte das tote Tier sehen und war anhaltend verstört.

Rehleichnam offenbar als Jagdköder missbraucht

Das tote Reh wurde in Sichtweite eines Hochstandes festgebunden. Jäger:innen legen oftmals tote Tiere und ihre Körperteile in der Nähe von Wäldern aus, um damit andere Wildtiere anzulocken und zu töten.

totes reh im gras und hund daneben

Wir haben bei der Unteren Jagdbehörde des Landkreises Roth Anzeige wegen des Verdachts auf Belästigung der Allgemeinheit eingereicht und die Behörde gebeten, die Verantwortlichen zu ermitteln.

„Viele Hobbyjagende denken, dass ihnen die Natur und die Tiere gehören – und so rücksichtslos verhalten sie sich auch. Doch auch wenn das sinnlose Töten von Rehkitzen leider nicht verboten ist, müssen ihnen die Grenzen aufgezeigt werden. Wenn sich herausstellt, dass der oder die Jagdrevierinhaber:in das Tier dort platziert haben, sollte dies vom Landratsamt künftig unterbunden und mit einer Geldbuße geahndet werden.“

Peter Höffken, PETA Deutschland

Die Jagd auf Rehe ist sinnlos und grausam

Jedes Jahr werden mehr als eine Million Rehe in Deutschland bei der Jagd getötet, da der Verkauf von Wildfleisch für Jäger:innen überaus lukrativ ist. [1] Angeblich sollen durch die Tötung der Rehe „Wildschäden“ vermieden werden – ein Problem, was erst durch die Jagd verursacht wurde. Eigentlich leben Rehe an Waldrändern und wurden erst durch den Jagddruck in den Wald hineingetrieben. Dort finden sie nicht ausreichend Nahrung und ernähren sich daher von Trieben, Knospen und Baumrinde. Rehe werden daher von der Forstwirtschaft zu Störfaktoren degradiert, die ihre Profite gefährden. In einem natürlichen Wald gibt es jedoch keine „Wildschäden“.

Reh

Auch wurden Wölfe als natürliche Feinde der Rehe durch die Jagd nahezu ausgeschaltet, sodass Jäger:innen behaupten können, sie müssten die Populationen selber kontrollieren. Nicht ohne Grund wehren sich die meisten Jäger:innen gegen die Wiederansiedlung der Wölfe.

Die Jagd muss verboten werden

Doch es gibt keinerlei ökologische Notwendigkeit für die Jagd, denn die Natur regelt sich in erster Linie von allein. Dass Wildtier-Populationen nicht vom Menschen, sondern von Umwelteinflüssen wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten reguliert werden, zeigen bereits zahlreiche jagdfreie Gebiete wie der Kanton Genf. [2] Stattdessen töten Jäger:innen jedes Jahr Millionen Wildtiere, fangen sie in Fallen, hetzen sie bei Drückjagden durch die Wälder und überlassen angeschossene und verletzte Tiere nicht selten einem qualvollen Todeskampf. Die Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam.

Wie Sie helfen können

Wenn Sie selbst Zeug:in von Tierquälerei werden, melden Sie uns diese! Nur durch Ihre Meldung können wir gegen die Verantwortlichen aktiv werden und uns weiter dafür einsetzen, Tierleid zu verhindern.