Ende Dezember 2021 meldete uns von PETA Deutschland eine Augenzeugin einen schockierenden Fund: Bei einem Spaziergang in der Nähe von Meckenlohe bei Nürnberg entdeckte sie ein totes Rehkitz, welches mit einer Drahtschlinge um den Hals an einem Holzpflock festgebunden wurde.
Der Leichnam lag direkt an einem Wanderweg, der von Spazier- und Gassigehenden sowie Joggern häufig genutzt wird. Auch ein Kleinkind konnte das tote Tier sehen und war anhaltend verstört.
Rehleichnam offenbar als Jagdköder missbraucht
Das tote Reh wurde in Sichtweite eines Hochstandes festgebunden. Jäger:innen legen oftmals tote Tiere und ihre Körperteile in der Nähe von Wäldern aus, um damit andere Wildtiere anzulocken und zu töten.
Wir haben bei der Unteren Jagdbehörde des Landkreises Roth Anzeige wegen des Verdachts auf Belästigung der Allgemeinheit eingereicht und die Behörde gebeten, die Verantwortlichen zu ermitteln.
Die Jagd auf Rehe ist sinnlos und grausam
Jedes Jahr werden mehr als eine Million Rehe in Deutschland bei der Jagd getötet, da der Verkauf von Wildfleisch für Jäger:innen überaus lukrativ ist. [1] Angeblich sollen durch die Tötung der Rehe „Wildschäden“ vermieden werden – ein Problem, was erst durch die Jagd verursacht wurde. Eigentlich leben Rehe an Waldrändern und wurden erst durch den Jagddruck in den Wald hineingetrieben. Dort finden sie nicht ausreichend Nahrung und ernähren sich daher von Trieben, Knospen und Baumrinde. Rehe werden daher von der Forstwirtschaft zu Störfaktoren degradiert, die ihre Profite gefährden. In einem natürlichen Wald gibt es jedoch keine „Wildschäden“.
Auch wurden Wölfe als natürliche Feinde der Rehe durch die Jagd nahezu ausgeschaltet, sodass Jäger:innen behaupten können, sie müssten die Populationen selber kontrollieren. Nicht ohne Grund wehren sich die meisten Jäger:innen gegen die Wiederansiedlung der Wölfe.
Die Jagd muss verboten werden
Doch es gibt keinerlei ökologische Notwendigkeit für die Jagd, denn die Natur regelt sich in erster Linie von allein. Dass Wildtier-Populationen nicht vom Menschen, sondern von Umwelteinflüssen wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten reguliert werden, zeigen bereits zahlreiche jagdfreie Gebiete wie der Kanton Genf. [2] Stattdessen töten Jäger:innen jedes Jahr Millionen Wildtiere, fangen sie in Fallen, hetzen sie bei Drückjagden durch die Wälder und überlassen angeschossene und verletzte Tiere nicht selten einem qualvollen Todeskampf. Die Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam.
Wie Sie helfen können
Wenn Sie selbst Zeug:in von Tierquälerei werden, melden Sie uns diese! Nur durch Ihre Meldung können wir gegen die Verantwortlichen aktiv werden und uns weiter dafür einsetzen, Tierleid zu verhindern.
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Quellen
[1] Deutscher Jagdverband: Jagdstatistik 2019/20, https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2021-01/2021-01_Infografik_Jahresjagdstrecke_Bundesrepublik_Deutschland_2019_2020.jpg, (eingesehen am 02.02.2022)
[2] Reichholf, J. H. (ohne Datum): Die Wahrheit über die Jagd – Evolutionsbiologe Prof. Josef Helmut Reichholf widerlegt Jägerlügen. TV-Beitrag SWR BW, https://www.youtube.com/watch?v=-Ls-m1kDwVY, (eingesehen am 02.02.2022)