Vor 30 Jahren hat es sich die Europäische Union zur Aufgabe gemacht, die Sicherheit unserer Lebensmittel zu garantieren. Sie gründete hierzu sogar eine neue Institution, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Mithilfe der EFSA will sich die EU eine wissenschaftliche Meinung zu allen möglichen Bereichen bilden: Welche Pestizide sollten erlaubt sein? Worunter leiden Bienenpopulationen? Sind genetisch veränderte Pflanzen genauso nahrhaft wie die „normale“ Ernte? Das PETA International Science Consortium Ltd. besuchte die EFSA-Konferenz 2018, um in Erfahrung zu bringen, was die Behörde für die Zukunft plant.
EFSA-Konferenz: Innovative Lösungen
Rund eintausend Menschen aus den unterschiedlichsten Spektren nahmen an der EFSA-Konferenz teil: Vertreterinnen und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen, Sozialwissenschaftler/-innen, Statistiker/-innen, Chemiker/-innen, Psycholog/-innen und viele weitere. Ziel der EFSA ist es, verschiedenste Expert/-innen an einen Tisch zu bringen – nicht nur während des Kongresses, sondern auch darüber hinaus. Gemeinsam sollen innovative Lösungen für einige der wichtigsten Fragen unserer Zeit gefunden werden: Wie können wir Lebensmittelsicherheit erreichen und bewahren? Wie wird der Klimawandel unsere Nahrungsmittelsysteme in Europa und weltweit beeinflussen? Welche Anpassungen sind nötig, damit diese Systeme nachhaltig werden? Bieten unsere derzeitigen Toxizitätstests wirklich die beste Möglichkeit, um die menschliche Gesundheit und den Schutz der Umwelt sicherzustellen?
Tierversuche – Teil eines überholten Systems
Viele der teilnehmenden Expert/-innen sprachen sich für ein radikal neues System aus – ein innovatives System, in dem die Globalisierung von Lebensmitteln nicht weiter ausgebaut, sondern intelligente, lokale Systeme mit weniger tierischen Nahrungsmitteln, Pestiziden und verarbeiteten Nahrungsmitteln gefunden werden; Lösungen, mit denen wir uns von antiquierten Toxizitätstests an Tieren wegbewegen und auf neue Methoden setzen, z. B. Computermodelle und tierfreie In-vitro–Tests. Exzellente Vorträge wiesen auf die wissenschaftliche und ethische Problematik hinter Tierversuchen hin und betonten das Ausmaß der Tierversuche: In Europa werden Milliarden von Euro für Toxizitätstests ausgegeben, in denen pro Jahr 600.000 Tiere leiden. Dazu kommen Millionen von Tieren in anderen Testarten. Ein weiteres großes Problem besteht darin, dass die meisten Tierversuche, auf die sich Regulierungsbehörden aktuell verlassen, vor Jahrzehnten konzipiert wurden. In welchem anderen Bereich der Wissenschaft ist es akzeptabel, auf derart archaische Techniken zu setzen?
Das Ziel: Die vollständige Abschaffung von Tierversuchen
Bereits heute stehen Forschenden humane tierfreie Methoden zur Verfügung. Diese Alternativen sind meist kostengünstiger und effektiver. Zudem wird ihre Qualität stetig verbessert. Wir müssen die Behörden auffordern, derartige Methoden in den Fokus zu rücken, mehr Geld in ihre Entwicklung zu investieren und sich einer Strategie zu verschreiben, deren Ziel die vollständige Abschaffung von Tierversuchen in wissenschaftlichen Prozeduren ist.
Was Sie tun können
Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition, um einen Zulassungsstopp von Tierversuchen in der EU zu fordern!