Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen zu unserem Hilfsprojekt mit Notpfote Animal Rescue e.V.
Neuigkeiten zum Hilfsprojekt mit Notpfote Animal Rescue e.V. |
Komplikationen und Angriffe erschweren unsere Arbeit
Raketenangriffe in der Nähe befreundeter Tierschützer:innen machen deutlich, wie nah der Krieg und wie gefährlich die Arbeit in den Krisenregionen ist. Und sie zeigen, wie mutig unsere ukrainischen Helfer:innen sind, die Tiere, teilweise gemeinsam mit ihren Halter:innen, aus allen Teilen des Landes zu uns bringen. Lviv nahe der polnisch-ukrainischen Grenze war von Kriegsbeginn an ein strategisch wichtiger Punkt für Flüchtende auf ihrem Weg in die EU. Auch für unsere Rettungsmissionen war es zunächst ein guter Ort, um Tiere und Menschen, die aus anderen Teilen der Ukraine dort ankamen, abzuholen und in Sicherheit zu bringen.
Doch mittlerweile haben sich die Gegebenheiten stark verändert: Lviv wird immer wieder angegriffen, und die Staus an der Grenze sind mittlerweile bis zu 70 Kilometer lang. Daher haben wir den Schwerpunkt unserer Arbeit vor einigen Wochen verlagert. Im Rahmen des Projekts PETA HELPS UKRAINE müssen wir flexibel sein und ständig auf neue Situationen reagieren – eine große Herausforderung für alle Beteiligten!
Mehr Kapazitäten für Tiere in Not
(Stand 23. Juni 2022) Gemeinsam mit weiteren Tierschützer:innen haben wir von PETA Deutschland in der Ukraine und in Ungarn schon fast 400 sichere Plätze für Hunde und Katzen aufgebaut. Und unsere Arbeit geht mit Hochdruck weiter, denn wir erwarten täglich neue tierische Flüchtlinge, vor allem aus dem Osten und Südosten der Ukraine. Die Not ist immens, immer wieder erreichen uns verzweifelte Hilferufe zur Evakuierung von Tieren.
Daher wollen und müssen wir dringend weitere Kapazitäten schaffen. So wurden Mitte Juni auf einem weitläufigen Gutshofgelände in der ungarischen Puszta nahe Budapest endlich neue Ausläufe fertiggestellt. Die ersten zwanzig Hunde aus dem ukrainisch-ungarischen Grenzgebiet durften bereits einziehen und die neuen Ausläufe „einweihen“. Zwanzig große und kleine, junge und alte Hunde haben sich gemeinsam mit uns voller Hoffnung auf die Reise in ein neues und sicheres Leben gemacht.
In Absprache mit dem zuständigen ungarischen Veterinäramt werden die Hunde in der neuen Einrichtung zunächst in Quarantäne gehalten. Sie bekommen die nötigen Impfungen und den erforderlichen Tollwut-Antikörper-Nachweis. Kranke Tiere werden behandelt. Die Mitarbeitenden der Tierheime kümmern sich liebevoll um alle Tiere, von denen viele traumatisiert, verängstigt und sehr auf Zuwendung angewiesen sind. Nach der Quarantänezeit werden sie durch Partnertierheime in Deutschland in liebevolle Familien vermittelt .
Im Rahmen unseres Projekts leben die Tiere in Rudelhaltung – eine Haltungsform, die immer wieder zeigt, welche Vorteile die Gemeinschaft den einzelnen Tieren bietet. Sie hilft ihnen, ihre Ängste abzulegen, und ängstliche Tiere lernen von gut sozialisierten Hunden, wieder Vertrauen zum Menschen zu fassen. Natürlich werden die Gruppen sorgsam zusammengestellt, damit alle Tiere gut zueinander passen.
Schwer verletzter Hund Lucky gerettet
Eines von vielen eindrucksvollen Beispielen ist die berührende Geschichte von Lucky. Eine Mitarbeiterin unseres ukrainischen Partnertierheims fand den Hund im ungarisch-ukrainischen Grenzgebiet mit drei gebrochenen Beinen auf der Straße. Lucky musste mehrfach operiert werden, und die Ärzt:innen hatten ihn schon fast aufgegeben – doch das Team kämpfte um das Leben des jungen Rüden, der es schließlich schaffte. Derzeit ist Lucky noch in einem ungarischen Partnertierheim in Quarantäne, doch er kann schon wieder sicher auf seinen geheilten Beinen stehen und freut sich jeden Tag darüber. Schon in wenigen Wochen darf Lucky nach Deutschland reisen!
Quarantäneplätze für Tiere aus der Ukraine
(Stand 2. Juni 2022) Gemeinsam mit dem Tierschutzverein Notpfote Animal Rescue e.V. haben wir von PETA Deutschland in den vergangenen Wochen mit Hochdruck an einem Hilfsprojekt für Tiere mit Quarantäneplätzen in der Grenzregion Ungarn-Ukraine gearbeitet – und dieses Projekt jetzt realisieren können. Zuvor haben wir an der polnischen Grenze bei Medyka heimatlose Tiere und die tierischen Mitbewohner geflüchteter Personen versorgt.
Wir konnten Tiere, die bei uns ankamen, sicher versorgen und in polnischen Tierheimen und Kliniken unterbringen. Doch die Lage in der Ukraine und in den Grenzgebieten spitzte sich immer weiter zu, weshalb wir Schritt für Schritt einen neuen Weg etablieren, um Tieren zu helfen.
Tiere in der Ukraine: Sichere Plätze in ungarischen Tierheimen
Wir schaffen Plätze in fünf ungarischen Tierheimen sowie in einem ukrainischen Partnertierheim nahe der ungarischen Grenze. Hier werden kranke Tiere behandelt und die oft traumatisierten Tiere in liebevoller Obhut gehalten, bis sie durch den Verein Notpfote offiziell nach der Quarantänezeit und unter Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen nach Deutschland eingeführt und über das Tierheim Dormagen sowie weitere Partnertierheime vermittelt werden.
Ukraine: Tiere in Not suchen Pflege- oder Endstelle
Durch die enge Zusammenarbeit mit den Partnertierheimen behalten wir unsere geretteten Tiere im Auge, können ihren aktuellen Gesundheitszustand besser kontrollieren und unserer Verantwortung ihnen gegenüber bis zur Vermittlung gerecht werden.
Wir haben bis Ende Mai nun – je nach Größe und Verträglichkeit der Tiere – Plätze für mehrere Hundert Tiere geschaffen: Es war ein unglaublicher Kraftakt – aber wir haben es geschafft und innerhalb weniger Wochen zahlreiche neue Ausläufe mit Hundehütten erbaut. Für Katzen sind klimatisierte Container aufgestellt worden – damit es die Tiere im Sommer kühl genug und im Winter warm genug haben. Viele Katzen sind sehr krank, um sie separieren zu können, werden mehrere Quarantänestationen eingerichtet. Außerdem wurden Häuschen mit Gärten für Katzen errichtet, in denen sie sicher sind und trotzdem schönes Wetter genießen können. Es ist eine Mammutaufgabe, die verschiedenen Baustellen zu bewerkstelligen und zeitgleich bereits viele Tiere zu retten und zu sichern. Aber wir sehen die Not, das Leiden, die Angst in den Gesichtern der Tiere und wir erleben unsere befreundeten Tierschützer:innen in der Ukraine, die jeden Tag alles geben, um diesen Tieren zu helfen und sie in Sicherheit zu bringen.
Wir alle zusammen stehen für Tiere ein und geben alles, was uns zusammen möglich ist!
PETA und Notpfote bauen Unterkünfte für Tiere
(Stand 12. Mai 2022) Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind wir von PETA Deutschland vor Ort und helfen bei der Rettung von menschlichen und tierischen Flüchtlingen. Von Februar 2022 bis April konnten wir so von Polen aus rund 1.000 Tiere und etliche Menschen evakuieren.
Jetzt sind wir in Ungarn im Einsatz und bauen gemeinsam mit dem Verein Notpfote Animal Rescue e.V. unsere fünf Partner-Tierheime in Grenznähe aus und schaffen Platz für 300 Flüchtlingstiere. In den neuen Ausläufen und Quarantäneplätzen können sich die oftmals traumatisierten Hunde und Katzen, die von ihren flüchtenden Menschen aufgrund der Einreisebestimmungen nicht mitgenommen werden können, ausruhen, medizinisch versorgt werden und für die Ausreise auf Pflegeplätze in Deutschland vorbereiten. Auch in unserem ukrainischen Partner-Tierheim haben wir zusätzlich Platz für ca. 130 Tiere geschaffen. So können auch dort noch mehr Tiere aus dem Kriegsgebiet aufgenommen werden, um weiter über die Grenze in die EU einzureisen.
Mehr Quarantäneplätze für ukrainische Tiere im Grenzgebiet
Tiere, die aus der Ukraine in ein anderes Land einreisen wollen, müssen gewisse Bedingungen erfüllen – dazu gehört je nach Vorgaben des Bestimmungsortes die Quarantäne, Impfungen, Mikrochip, Pass sowie ein Blutnachweis über einen gültigen Tollwutschutz. Die EU-Länder haben sich auf eine vereinfachte Einreise für Menschen mit ihren sogenannten Haustieren geeinigt und erlauben diese. Das Tier muss dann am Zielort unverzüglich dem Veterinäramt gemeldet werden, um die am Ort üblichen Vorkehrungen zum Seuchenschutz zu treffen. In der Praxis zeigt sich, dass die Flucht mit Tieren zusammen häufig schwierig ist, auch wenn von vielen Seiten Hilfe gegeben wird.
Mit mehr Quarantäneplätzen in örtlichen Tierheimen können wir noch mehr Tieren und ihren Menschen dabei helfen, die Vorschriften einzuhalten und aus der Ukraine zu fliehen. Nach Genehmigung der Veterinärämter können die ukrainischen Hunde und Katzen zu Pflegestellen weiterreisen oder von liebevollen Familien adoptiert werden, sollten sie nicht bei ihren ursprünglichen Halter:innen bleiben können.
Einreisebestimmungen für evakuierte Tiere müssen angepasst werden
Die aktuellen EU-Einreisebestimmungen für Tiere sind zwar eine wichtige Maßnahme gegen die Einschleppung von gefährlichen Krankheiten wie der Tollwut, sie erschweren jedoch die Flucht aus der Ukraine enorm.
Wir fordern daher, dass professionell agierenden Tierschutzvereinen und Organisationen keine Hürden in den Weg gelegt werden bei der Evakuierung von Tieren aus zerbombten Tierheimen und verlassenen Kriegsschauplätzen.
So können Sie Hunden und Katzen aus der Ukraine helfen
Wenn Sie einen tierischen Mitbewohner bei sich aufnehmen möchten (ob zur Pflege oder dauerhaft), wenden Sie sich an den Verein Notpfote Animal Rescue e.V. Dieser vermittelt gemeinsam mit seinen Partnertierheimen in Deutschland Hunde und Katzen aus der Ukraine.
Melden Sie sich dafür unter der Telefonnummer +4915141671913 bei Elke Balzer oder per E-Mail: [email protected]
Unterstützen Sie unsere Arbeit
Wir werden uns weiterhin unermüdlich für die Rettung der Tiere und Menschen aus der Ukraine einsetzen. Gerne können Sie unseren Einsatz an der ukrainischen Grenze unterstützen.