Erfolg: Polizisten der Reiterstaffel Mannheim nach Tierquälerei verurteilt

Teilen:
Polizeupferde
Symbolbild

Zwei Polizisten der Reiterstaffel Mannheim mussten sich wegen des gewaltsamen Missbrauchs von Pferden vor Gericht verantworten. Am 21. März 2024 wurden die beiden Beamten wegen der Misshandlungen für schuldig befunden.

Hohe Geldstrafe nach Tierquälerei bei der Reiterstaffel Mannheim

AM 21. März 2024 wurden die beiden Mannheimer Polizisten wegen des Missbrauchs von Pferden vom Amtsgericht Mannheim für schuldig befunden. Die Männer haben die Tiere geschlagen und zudem das Wohlbefinden eines Pferdes durch laute Klappergeräusche mit leeren, in einen Jutesack gefüllten Dosen „nicht unerheblich beeinträchtigt“. [1]

Einer der Beamten hatte über mehrere Tage eine Paste auf Pfefferbasis am Nahrungstrog eines Dienstpferdes angebracht, weil er damit vermutlich eine als „Koppen“ bezeichnete Verhaltensstörung unterbinden wollte.

Ein Polizist wurde zu 80 Tagessätzen à 115 Euro verurteilt, sein Kollege erhielt eine Strafe von 140 Tagessätzen à 100 Euro und gilt mit einer derart hohen Geldstrafe offiziell als vorbestraft. Er erhält daher eine Eintragung ins polizeiliche Führungszeugnis. Außerdem wurde ihm der berufsmäßige Umgang mit Tieren jeder Art für zwei Jahre verboten.

Verurteilung nach Tierquälerei bei der Reiterstaffel Mannheim – PETA fordert ein Ende des Missbrauchs von Tieren durch die Polizei

Das Urteil setzt ein Zeichen gegen Tierquälerei: „Es ist wichtig, dass die beiden Männer vom Amtsgericht Mannheim bestraft wurden. Denn von den Polizisten geht eine Gefahr für andere fühlende Lebewesen aus. Allerdings hätten wir uns für die beiden Tierquäler ein umfassendes Betreuungs- und Tierhalteverbot gewünscht. Nur so hätte sichergestellt werden können, dass sie nie wieder Tieren Gewalt antun“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland.

Beide Polizisten sind offenbar in der Vergangenheit mehrfach auffällig geworden. Tierquälerei ist bei der Polizei und der Ausbildung von Pferden und Hunden systemisch: So werden die Tiere häufig in Situationen gezwungen, in denen sie massiv leiden.

„Pferde, von Natur aus Fluchttiere, müssen ihre innersten Instinkte unterbinden – durch Druck, Zwang und Gewalt werden sie gefügig gemacht und haben keine Möglichkeit, ihre Bedürfnisse auszuleben.“

Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland

Im Gegensatz zu Polizist:innen können sich Pferde und Hunde bei der Polizei ihren „Beruf“ nicht aussuchen. Sie möchten nicht als Hilfsmittel für Einsätze benutzt und mehrmals die Woche in Stresssituationen gebracht werden. Pferde brauchen als soziale Tiere ein Leben in ihrer Herde, in der sie sich ausreichend bewegen und ihren Bedürfnissen nachgehen können. Pferde haben genau wie alle anderen Tiere auch ein Recht auf ein unversehrtes Leben. Bei der Polizeireiterstaffel werden ihre Bedürfnisse jedoch nicht nur übergangen, sie werden mit Gewalt dazu gebracht, sich den Forderungen der Reiter:innen entsprechend zu verhalten. Pferde gehören genauso wenig wie Hunde und andere Tiere in den Polizeidienst.

Pferde sind keine „Hilfsmittel der Polizei“

Eine gut und modern ausgestattete Polizei ist nicht auf Pferde angewiesen und kann gefährliche Situationen effektiver ohne den Einsatz von Tieren wie Pferden oder Hunden bewältigen.

Wir von PETA Deutschland setzen uns dafür ein, dass jedes Pferd ein artgerechtes Leben führen kann und mit Respekt behandelt wird. Wenn Sie selbst Pferde halten, können Sie hier erfahren, wie Sie ihrem Wohlbefinden am besten gerecht werden: