Update August 2024
Erfolg: Geldstrafe und Tierhalteverbot für den verantwortlichen Schweinehalter
Nachdem wir von PETA Deutschland 2022 Strafanzeige gegen einen Mann aus Karstädt wegen tierquälerischer Schweinehaltung erstattet hatten, können wir nun von einem Erfolg sprechen: Der Mann erhielt mittels Strafbefehl eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen sowie ein zweijähriges Tierhalteverbot von „landwirtschaftlichen Nutztieren“. Das verhängte Haltungsverbot von zwei Jahren ist in keiner Weise ausreichend, aber zumindest ein erster Schritt. Die vernachlässigten Schweine hatten in dem Betrieb inmitten ihrer Fäkalien leben müssen und waren stark abgemagert.
Originalartikel vom 10. November 2022
Mitte Oktober meldeten uns von PETA Deutschland Whistleblower:innen grausame Fälle von Tierquälerei in einer Schweinehaltung im brandenburgischen Karstädt. Das Bildmaterial ist belastend: Die dort lebenden Schweine wurden von den Halter:innen völlig vernachlässigt, krank und bis auf die Knochen abgemagert zwischen Müll und Fäkalien gehalten.
Wir von PETA Deutschland haben Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet und fordern neben einer harten Strafe ein konsequent durchgesetztes Tierhalteverbot.
Kreis Prignitz: Hungernde Schweine mit unbehandelten Beulen am Körper
Auf dem Bildmaterial der Schweinehaltung, das uns Augenzeug:innen über unser Whistleblower-Formular zusendeten, ist zu sehen, wie die Tiere in Karstädt im Landkreis Prignitz zugemüllt und inmitten von sich stapelndem Kot und Urin leben mussten. Die Tiere waren offensichtlich nicht nur völlig abgemagert, sondern dazu mit Beulen übersät, die auf Abszesse hindeuten – offensichtlich ohne medizinische Behandlung.
Wir von PETA Deutschland meldeten die untragbare Situation umgehend dem Kreisveterinäramt Prignitz und forderten eine eilige tiermedizinische Überprüfung sowie ein Tierhalteverbot. Das Veterinäramt löste daraufhin am 26. Oktober den Tierbestand auf. Die Schweine wurden dabei leider direkt vor Ort und in einem Schlachthaus getötet. Die Behörden prüfen weitere Schritte gegen den verantwortlichen Halter.
PETA stellt Strafanzeige – Landwirt hatte bereits Tierhalteverbot
Wegen des unvorstellbaren Leids der Schweine haben wir Anzeige gestellt und fordern neben einer harten Strafe ein lebenslängliches Tierhalteverbot für den verantwortlichen Tierhalter.
Millionen empfindsame Schweine leiden für Speck, Würstchen und Co.
In der Ernährungsindustrie wurden allein 2021 in Deutschland rund 52 Millionen Schweine für ihr Fleisch ausgebeutet und getötet. Im Haltungssystem sind Krankheiten wie Abszesse, eiternde Augeninfektionen und Atemwegserkrankungen an der Tagesordnung. Dazu kommt tiefes mentales Leid, da die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen beispielsweise in Kastenständen nicht ausleben können: Viele Schweine beißen aus Frust und Langeweile immer wieder in Metallstangen oder geben sich selbst komplett auf und werden teilnahmslos. Dazu kommt Kannibalismus: Oft zerbeißen sich die Schweine gegenseitig Schwänze und Ohren.
Das Leben und Wohlergehen dieser sogenannten Nutztiere hängt vollständig von der Versorgung der verantwortlichen Menschen ab. Viele Tiere sterben verfrüht durch technische Defekte – beispielsweise weil die Instandhaltung teuer und somit „nicht wirtschaftlich“ wäre – in den Ställen oder sie werden vernachlässigt.
Vegan werden: So verringern Sie Tierquälerei in der Ernährungsindustrie
Eine vegane Ernährung ist der einfachste und effektivste Weg, um Millionen fühlender Lebewesen wie Schweine, Hühner und Rinder vor einem Leben voller Leid und nicht erfüllter Bedürfnisse zu schützen. Welchen positiven Einfluss die vegane Ernährung außerdem auf das Klima, die Gesellschaft und Ihre Gesundheit hat, erfahren Sie in unserem 30-tägigen Veganstart-Programm. Sie erhalten kostenlose Tipps, Rezepte und vieles mehr!
-
Quellen
[1] DE Statis Statistisches Bundesamt (2022): Fleischproduktion 2021 um 2,4 % gegenüber dem Vorjahr gesunken, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/02/PD22_050_413.html;jsessionid=61909E55CD49755F6C1A2CBCAC94EA05.live711 (eingesehen am 08.11.2022)