Video: Das Leid australischer Tiere in indonesischem Schlachthof

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Es sind grausame Aufnahmen, die 2021 in indonesischen Schlachthäusern entstanden. Sie zeigen das Leid australischer Tiere, die Opfer der Lebendexportindustrie wurden. Da die australische Regierung nichts gegen diese Tortur unternimmt, ist es nun an uns allen, diese Tierquälerei zu stoppen.

Die Aufnahmen sind nur ein kleiner, aber erschütternder Einblick in eine Industrie, die Fleisch an Tiermärkte und Häute an die globale Lederindustrie liefert. Einige der Betriebe, die PETA Asien prüfte, sind sogar Teil des sogenannten ESCAS-Systems (Exporter Supply Chain Assurance System) der australischen Regierung. Das macht unmissverständlich deutlich, dass Siegel in Sachen Tierschutz oftmals völlig versagen.

Im gleichen Monat, in dem die Aufnahmen entstanden, sicherte der Geschäftsführer des Australian Livestock Exporters‘ Council (ALEC), Mark Harvey-Sutton, zu, er habe „vollstes Vertrauen in die Standards der australischen Industrie“. Sehen Sie sich die Bilder bitte an und entscheiden Sie selbst. Sollten Sie sein „Vertrauen“ nicht teilen, dann kaufen Sie bitte keine Lederprodukte.

Fixiertes Rind mit durchgeschnittener Kehle

Fehlende Betäubung, unzureichender Bolzenschuss

Von April bis Mai 2021 überprüfte PETA Asien sieben willkürlich ausgewählte Schlachthäuser in Indonesien. Die Anwesenden sahen Ochsen und Bullen, die in Boxen gezwungen wurden, bevor man ihnen ein Bolzenschussgerät am Kopf ansetzte. Viele Tiere realisierten schnell, was mit ihnen geschah. Sie warfen sich mit ihrem ganzen Körpergewicht gegen die Metallwände, zwischen denen sie gefangen waren, und versuchten verzweifelt, sich umzudrehen und zu entkommen.

Immer wieder wurden Rinder unzureichend betäubt. Ein Rind war nach dem Bolzenschuss ganz offensichtlich noch bei Bewusstsein. Arbeiter stachen 64 Mal mit einer Art Messer in sein Gesicht und seinen Körper ein, um es zum Aufstehen zu bewegen und den Bolzenschuss erneut ansetzen zu können. Sie knickten den Schwanz des Tieres mehrfach um, bis dieser brach. In einem letzten Versuch, das panisch um sich schlagende Rind zu bewegen, zogen sie Dutzende Male an seinem gebrochenen Schwanz.

Person zieht am Schwanz vom Rind

Und dann gab es noch Tiere, die überhaupt nicht betäubt wurden. Einige Rinder wurden lediglich fixiert, bevor man ihnen die Kehle durchtrennte. Kaum zu glauben, aber das ist tatsächlich eine von der australischen Regierung anerkannte Tötungsmethode. ALEC behauptet auf seiner Website, 95 Prozent aller nach Indonesien exportierten australischen Rinder würden mittlerweile vor der Schlachtung betäubt. Das entspricht jedoch nicht dem, was PETA Asien in den Schlachthäusern mit eigenen Augen erleben musste.

Bei vollem Bewusstsein getötet

Angestellte des Schlachthauses zerrten am Schwanz von Tieren oder traten absichtlich darauf – scheinbar um festzustellen, ob die Tiere noch bei Bewusstsein waren. Einige Rinder traten um sich, wurden aber dennoch ohne weitere Betäubungsversuche getötet.

Rinder, die sich noch bewegten und deren Kopf nach dem Kehlschnitt nur noch an einem Stück Fleisch hing, wurden am Hals an einem Metallhaken aufgehängt. Sie traten noch um sich, während sie über den blutigen Fußboden gezerrt und hochgehievt wurden. PETA Asien sah Tiere, die noch blinzelten, nachdem man ihnen die Kehle aufgeschnitten hatte. Sie rangen nach Luft, während Blut ihre Kehle füllte. Bis zu 12 Minuten waren einige Tiere dieser Tortur nach dem Bolzenschuss ausgeliefert.

Angebundenes Rind mit durchtrennter Kehle

10 Jahre Versagen auf ganzer Linie

Angestellte erzählten PETA Asien, dass die getöteten Kühe aus Australien stammen. Die meisten der Tiere trugen Ohrmarken des Australian National Livestock Identification System.

Diese Tiere sind nur ein winziger Bruchteil der Millionen von Opfern der australischen Lebendexportindustrie. Im Jahr 2020 exportierte Australien über 1,8 Millionen Tiere, größtenteils Rinder. Aber auch Schafe, die für die australische Wollindustrie keinen Nutzen mehr haben, werden zu Hunderttausenden in die ganze Welt transportiert und qualvoll getötet.

Schon vor 10 Jahren konnte Animals Australia in der Sendung Four Corners aufdecken, welche Tierquälerei im Lebendexporthandel mit Indonesien verübt wird. Daraufhin wurde ein Programm zur Nachverfolgung eingeführt, das Export Supply Chain Assurance System. Doch das Programm war bisher ein absoluter Fehlschlag. Es hatte eigentlich die Aufgabe, derartige Tierquälerei zu stoppen. Doch seit seiner Einführung gab es bereits 184 Meldungen über Verstöße – und das sind nur die Meldungen, die tatsächliche Anzahl aller Vorfälle liegt sicherlich weitaus höher.

Rind an den Beinen gefesselt liegt blutend am Boden

Als die aktuellen Aufnahmen entstanden, ging das australische Landwirtschaftsministerium noch Tierquälerei-Vorwürfen gegen ein indonesisches Schlachthaus nach, die 2020 von Animals Australia erhoben worden waren.

Auch wenn sich die Regierung quer stellt: Wir haben die Macht, dieses Leid zu stoppen!

Die australische Regierung sollte auf eine Zukunft ohne Lebendexporte hinarbeiten. Doch das tut sie nicht. Jede neue Enthüllung dieser Art „schockiert“ die Verantwortlichen – aber kann uns all das tatsächlich noch überraschen? Wenn Tiere wie Ware auf Schiffe gepfercht und zum Schlachten verkauft werden, kann man dann wirklich davon ausgehen, dass ihnen Mitgefühl zuteilwird?

Diese Rinder wurden im Schlachthaus getötet, damit ihr Fleisch und ihre zu Leder verarbeitete Haut in der ganzen Welt verkauft werden können – möglicherweise auch in Deutschland. Die Lebendexportindustrie ist die Fleisch- und Lederindustrie. Alle, die Fleisch oder Lederschuhe kaufen, unterstützen damit genau die Unternehmen, die Tiere auf diese grauenvollen Transporte schicken.

Eingesperrte Rinder

Das in Indonesien hergestellte Leder wird in die ganze Welt exportiert. Es ist also gut möglich, dass Ihre Lederjacke oder Ihr Ledersofa aus der Haut von Tieren hergestellt wurde, die wie die Tiere in unserem Video unsäglich gelitten haben. Wie PETA Asien in Erfahrung brachte, werden die Häute australischer Rinder teils an eine Modemarke verkauft, die Lederschuhe in die ganze Welt exportiert.

Was Sie tun können

  • Wenn Sie das Fleisch oder die Haut von Tieren kaufen, geben Sie den Produzenten genau das zu verstehen, was auch die australische Regierung vermittelt: dass die Industrie vor aller Augen wie bisher weitermachen und sich auf eine rosige Zukunft freuen kann.
  • Bitte werden Sie aktiv: Verändern Sie den Markt und retten Sie mit jedem Einkauf Tieren das Leben. Unser persönliches Handeln kann diese Industrie stoppen!
  • Wenn Sie mehr über eine tierfreundliche Lebensweise erfahren möchten, stehen wir Ihnen mit unserem Veganstart-Programm gerne zur Seite. Melden Sie sich kostenlos an, und Sie erhalten 30 Tage lang nützliche Informationen rund um das vegane Leben.
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Australien: Es ist Zeit, die Schiffe zu stoppen!

Im April 2021 kündigte Neuseeland ein generelles Verbot von Lebendexporten auf See (einschließlich „Zuchttieren“) an. Man berief sich auf Entwicklungen in einer Welt, in der Tierschutz zunehmend an Bedeutung gewinnt. Tatsächlich untersagte Neuseeland Schlachtexporte bereits im Jahr 2008. Im Mai 2021 kündigte das Vereinigte Königreich an, Lebendexporte von Tieren zu Schlacht- und Mastzwecken verbieten zu wollen.

Australien hingegen hinterlässt noch immer eine Blutspur rund um die Welt und sorgt dafür, dass zahllose Tiere auf Horrortransporten und am Zielort unsäglich leiden.

Die Ermittlung von PETA Asien zeigt, dass keine Regulierung, keine Überprüfung und kein Bericht es je schaffen kann, die barbarische Verschiffung und Tötung von Tieren humaner zu gestalten.