Video: Lebenslang eingesperrt – Alltag für Millionen Tiere im Zoo

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Für uns Menschen ist der Gedanke, den Rest unseres Lebens in Gefangenschaft verbringen zu müssen, nur schwer vorstellbar. Gleichzeitig sperren wir unzählige Tiere in Zoos – meist ohne Aussicht, jemals wieder in Freiheit leben zu können. Für das Video „Lebenslang eingesperrt“ hat Filmemacher Michael Adams verschiedene Menschen dazu befragt, wie sie sich eine ausweglose Gefangenschaft vorstellen. Das Ergebnis: Lebenslang eingesperrt – eine unerträgliche Vorstellung.

„Lebenslang eingesperrt“: Für uns Menschen unvorstellbar – für unzählige Tiere Realität

Es ist eine gruselige Vorstellung, für den Rest des Lebens in einem Raum eingesperrt zu sein, findet einer der Befragten zu Beginn des Videos. Für die Interviewten würden die Einsamkeit ganz ohne Kontakte zur Außenwelt und das „Gefühl, einfach nicht frei zu sein“ vermutlich unmittelbar zu Unwohlsein führen. Die Enge würde vielleicht erst später ein Problem. Ein Interviewter stellt jedoch klar: „Ich brauche viel Sport, ich brauche viel Auslauf.“ Der Gedanke wird weitergesponnen, dass man vielleicht am Anfang der Gefangenschaft noch ein paar Mal durch den Raum laufen würde. „Aber irgendwann bringt das dann auch nichts mehr, weil man ja weiß, dass es kein Ende gibt.“ Man könne zwar sein Leben lang philosophieren, in seinem Kopf bleiben – „aber Leben ist schon mehr, als nur im Kopf zu sein.“

Bis ans Lebensende eingesperrt zu sein, wäre für einen der Befragten „ein halber Tod zumindest“ oder auch „die Höchststrafe“. Vermutlich würde man bis zuletzt dagegen kämpfen, bei klarem Verstand zu bleiben, vermutet ein anderer Interviewter. Drei der Befragten nehmen sogar an, dass für sie eine lebenslange Gefangenschaft unerträglich wäre:

„Irgendwann würde ich alle Energie dafür einsetzen, zu überlegen, wie man sich selbst eigentlich umbringen kann. Wie das so geht, wenn man kein Werkzeug hat.“

„Es kann sein, dass ich das dann so sagen würde: So, dann habe ich jetzt keine Lust mehr, dann möchte ich lieber tot sein.“

„Ich glaube, das würde mir jeden Lebensmut nehmen. Dann würde ich wahrscheinlich über Selbstmord nachdenken, wenn ich das Gefühl habe, ich komme da nicht mehr raus.“

Das Interview zeigt, dass wir Menschen uns nicht vorstellen können, dass ein Leben in endloser, trister Gefangenschaft für uns aushaltbar wäre: Während wir verständlicherweise nicht für den Rest unseres Lebens hilflos Enge, Isolation und Langeweile ausgesetzt sein möchten, zwingen wir in Deutschland gleichzeitig Millionen Tiere, die Gefangenschaft in Zoos und Tierparks zu ertragen.

Collage Frau und eingesperrter Affe

Die Annahme, dass Menschen mehr wert seien und mehr Rechte hätten als andere Lebewesen, nennt sich Speziesismus. Es ist speziesistisch, einige Tierarten zu Unterhaltungszwecken in Gehegen, Käfigen und Aquarien einzusperren. Denn Tiere sind nicht dazu da, uns zu unterhalten. Genau wie wir wünschen sie sich ein möglichst selbstbestimmtes Leben in Freiheit. Auch darauf macht das Video aufmerksam, indem zum Schluss ein Flusspferd, ein Tiger und ein Schimpanse eingeblendet werden – deprimiert und mit leeren Blicken hinter Gittern. Doch anders als für die befragten Menschen ist die Gefangenschaft für sie Realität und kein Gedankenspiel. Das Video setzt ein klares Statement: Tiere gehören nicht in Zoo-Gefangenschaft.

Leben in Gefangenschaft führt häufig zu Verhaltensstörungen

In Zoos sind Tiere lebenslang eingesperrt, nur für die Unterhaltung der Zoobesucher:innen. In Zoo-Gefangenschaft wird das Leben der Tiere in jeglicher Hinsicht von Menschen kontrolliert: Welche Nahrung sie bekommen, wann und wie lange sie Auslauf haben, mit welchen Partnern sie zusammenleben und möglichst planmäßig Nachwuchs bekommen. Tiere können in Zoos keine großen Entfernungen zurücklegen und kaum Dinge tun, die für sie natürlich und wichtig sind. Die meisten Tiere dürfen nicht einmal bei ihren Familien bleiben, da Jungtiere üblicherweise an andere Zoos abgegeben oder verkauft werden. Das entbehrungsreiche Leben in Gefangenschaft führt häufig zu Verhaltensstörungen. Besonders bedrückend ist die Situation für unsere nächsten Verwandten im Tierreich, die Menschenaffen – Primatologen gehen davon aus, dass Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans so wie wir Menschen durchaus begreifen, was es bedeutet, lebenslänglich eingesperrt zu sein.

Nur ein sofortiges Zucht- und Importverbot kann den Tieren helfen, die in Zoos-Gefangenschaft leiden. Wenn die tierquälerische Zoohaltung mittelfristig auslaufen würde, könnten einige Zoos und Tierparks zu Auffangstationen für Tiere aus noch schlechterer Haltung und Zirkussen umfunktioniert werden.

So können Sie Tieren in Zoo-Gefangenschaft helfen

Bitte besuchen Sie keine Zoos, Tierparks und ähnliche Einrichtungen. Informieren Sie sich, warum Zoos keinen nachhaltigen Artenschutz leisten, und klären Sie Ihr Umfeld über das Leid der Tiere auf.