Im Rahmen unserer Kastrationskampagne versorgt das Team von PETA HELPS ROMANIA auch regelmäßig hungrige und abgemagerte Hunde, die wir entlang der Straßen Rumäniens finden. Einer dieser heimatlosen Vierbeiner führte unsere Mitarbeitenden entschlossen zu einem dringenden Notfall – ein Moment, der für einen kleinen Welpen alles veränderte.
Die schicksalshafte Rettung von Hope
Es ist noch früh am Morgen, als das Team von PETA HELPS ROMANIA das Auto belädt und sich im Rahmen seines Kastrationsprojekts auf den Weg zum nächsten rumänischen Ort macht, um weitere Tiere zu kastrieren. Wie immer versorgen die Mitarbeitenden auf der rund einstündigen Fahrt auch heute wieder mehrere heimatlose Vierbeiner entlang der Landstraße mit Nahrung und Wasser.
Eine Hündin scheint besonders aufgeregt zu sein. Sie tippelt auf den Vorderpfoten hin und her, bellt uns immer wieder auffordernd an – so als wolle sie uns etwas sagen. Natürlich können wir ihr Verhalten nicht ignorieren, also nähern wir uns ihr vorsichtig. Sie lässt sich streicheln, doch bellt immer und immer wieder. Plötzlich dreht sie sich um, läuft in eine bestimmte Richtung. Sie blickt sich immer wieder um, bellt laut, ihre Rute wedelt aufgeregt.
Wir müssen ihr folgen
Die Hündin spürt, dass wir sie wahrgenommen haben und der Aufforderung, ihr zu folgen, nachkommen. Immer wieder hält sie an und wartet auf uns – sobald wir näherkommen, dreht sie sich aufgeregt um und läuft bellend weiter. Wir folgen ihr etwa zehn Minuten lang und kommen zu zwei abgelegenen Häusern. Die Hündin biegt in die Einfahrt eines Hauses ein – und nun entdecken wir, was sie uns zeigen wollte: Ein völlig durchnässter Welpe taumelt auf uns zu.
Es ist ein kleines, mageres Hundemädchen, erst wenige Wochen alt, übersät mit Parasiten, die sich von ihrem Blut ernähren. Wir überlegen keine Sekunde, denn wir wissen: Der kleine Vierbeiner braucht sofort unsere Hilfe. Wir wissen nicht, ob er an einer schweren Viruserkrankung leidet, wie dies bei vielen ungeimpften und somit ungeschützten Welpen in Rumänien der Fall ist. Auch finden wir weit und breit keine Geschwisterchen des kleinen Hundemädchens.
Als wir uns umdrehen, sehen wir, dass die Hündin über die Felder verschwindet. Ohne sie hätten wir den kleinen Vierbeiner niemals gefunden.
Jetzt zählt jede Minute
Nun muss es schnell gehen! Wir benachrichtigen die mobile Klinik von PETA HELPS ROMANIA, denn die kleine Hündin muss sofort von unserer Tierärztin behandelt werden. Dort angekommen, erhält der Welpe umgehend Infusionen und alle notwendigen Medikamente. Das gesamte Team sorgt sich um Hope, wie der kleine Vierbeiner nun heißen soll. Und alle hoffen, dass ihr kleiner Körper stark genug ist, um gegen die Parasiten und die starke Untertemperatur anzukämpfen.
Hope wird zunächst stabilisiert und von allen Parasiten befreit. Als sie die dringend benötigte Wärme erhält, fällt sie in einen tiefen Schlaf. Die folgenden Tage werden zeigen, ob Hope es schaffen wird. Wir versprechen ihr, sie keine Minute allein zu lassen.
Hope hebt ihr Köpfchen und kann sich schon besser auf den kleinen Beinchen halten. Sie hat Appetit, freut sich über die Liebe, die wir ihr schenken. Doch unser gemeinsames Glück hält nur kurze Zeit. Am Abend des zweiten Tages fällt Hopes kleiner Körper in sich zusammen. Wir machen uns auf den Weg in die nahegelegene Tierklinik, wir kämpfen um Hope – doch in dieser Nacht verlieren wir den Kampf um das kleine zerbrechliche Leben.
Weil jedes Leben zählt
Hopes Geschichte zeigt uns, dass wir mit offenen Augen durch die Welt gehen müssen. Wir sollten stets die Signale und Sprache anderer Lebewesen lesen und wahrnehmen. Jedes noch so kleine Zeichen kann uns zu Not leidenden Tieren wie Hope führen, die wir alleine nicht gefunden hätten. Ohne unseren Einsatz wäre das Hundemädchen einsam in der Kälte gestorben. Wir waren ihr kleines Licht am Horizont.
Was Sie für die Tiere in Rumänien tun können
Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefänger:innen eingefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner EDUXANIMA ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.
Mit unserer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung verbunden mit medizinischer Versorgung hilft unser Team zahllosen Hunden, die auf der Straße leben, und all jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.
Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit der Politik und lokalen Bürgermeister:innen wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid Tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir unser Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.