Welpe Lulu – aus einer dunklen Grube gerettet

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Heute verbrachten wir etwas Zeit mit Lulu. Der kleine Welpe mit dem drahtigem Fell sieht aus, als hätte ihn jemand in drei Farben bemalt. Lulu ist voller Energie, immer zum Spielen aufgelegt. Doch seine leuchtenden Augen schienen uns erzählen zu wollen, was er in seinem noch jungen Leben schon alles durchmachen musste.

Lulu hat nicht vergessen, dass er am Anfang nichts sehen konnte. Er erinnert sich an die angenehme Wärme, an das leise Wimmern seiner Geschwister, an die warme Milch seiner Mama und daran, dass er viel schlief. Das Leben schien sorglos zu sein, und Lulu fühlte sich rundum beschützt.

Eine tiefe Wunde im Hals der Hundemama

Doch Lulus Glück endet jäh, als der Welpe begann, Licht und Schatten wahrzunehmen, die Kälte zu spüren und Hunger zu haben. Er öffnete seine Äuglein und sah, dass seine Brüder bei ihm waren, manchmal lag auch seine Mama neben ihnen. Seine Brüder weinten die meiste Zeit, und das Herbstwetter fühlte sich kalt an. Der große Stein, der ihnen als Dach diente, schützte sie nur vor Regen, aber nicht vor der Kälte.

Manchmal kamen Menschen in die Nähe ihres Unterschlupfs, doch sie näherten sich nicht, denn Lulus Mama war fest entschlossen, das Nest mit ihren Welpen zu verteidigen. Sie schien verängstigt zu sein, und Lulu sah eine Drahtschlinge um ihren Hals, die tief in ihr Fleisch eindrang. Die Wunde schmerzte unendlich.

Die Hundemutter war oft unterwegs, auf der Suche nach Nahrung für ihre Welpen. Lulu dachte, dass er an diesem Ort aufwachsen und eines Tages selbst erwachsen sein würde. Manchmal brachten Menschen ihnen etwas zu essen, aber Lulus Mama freute sich nicht darüber – längst hatte sie das Vertrauen in Menschen verloren. Lulu verstand das nicht und wünschte sich, mit den Menschen befreundet zu sein.

An einem schönen Herbsttag wurde Lulus Neugier geweckt: In einem großen Auto kamen Menschen zum Unterschlupf der kleinen Hundefamilie – offenbar hatten sie einen Plan. Was der kleine Lulu nicht wusste: Es handelte sich um Mitarbeiter der Tierschutzorganisation EDUXANIMA, die von Lulus Mutter und ihrer schweren Verletzung durch die Schlinge erfahren hatten. Die Tierschützer wollten der Hundemama auf dem schnellsten Weg helfen. Also betäubten sie die Hündin aus der Ferne, entfernten die Schlinge vorsichtig von ihrem Hals, reinigten und behandelten die Wunde gründlich.

Lulu war erleichtert, doch seine Brüder hatten Angst vor den Menschen. Also versteckten sich die Tierkinder zusammen an dem einzigen Ort, den sie kannten – in der Grube, in der sie geboren worden waren und die mit einem riesigen Stein bedeckt war.

Ein Bett aus Stroh

Doch das Team von EDUXANIMA scheut keine Herausforderung – und so wurden die drei Welpen schließlich mit viel Geduld und vorsichtig aus ihrem „Häuschen“ gezogen, sogleich entwurmt und neben ihrer noch betäubten Mama auf ein warmes Bett aus Stroh gelegt.

Das Team wartete, bis die Hundemutter aus der Narkose erwachte, damit sichergestellt war, dass sie auf sich und die Welpen aufpassen würde. In dieser Nacht schliefen Lulu und seine kleinen Brüder im warmen Strohbett so gut wie noch nie – und ohne sich kratzen zu müssen. Zum ersten Mal in ihrem jungen Leben hatte sie eine angenehme Erfahrung mit Menschen gemacht!

Wir konnten Lulu nicht zurücklassen

Nach einigen Tagen war es Zeit, zurückzukehren und die Welpen zu impfen. Doch zu seiner großen Überraschung fand das Team von PETA HELPS ROMANIA nur noch einen Welpen vor, nämlich Lulu. Wir erfuhren, dass Menschen aus der Gegend zwei der Welpen mitgenommen hatten und sich die Hundemama nun offenbar nicht mehr um Lulu kümmerte.

Wir wussten, was zu tun war und zögerten keine Sekunde. Lulus Mutter sollte dort bleiben, wo sie war und sein wollte – ohne Kontakt zu Menschen. Eine wunderbare Tierfreundin versorgt sie nun jeden Tag mit Essen und achtet darauf, dass es ihr gut geht. Und Lulu? Der Kleine hatte volles Vertrauen zu uns und ließ sich sofort auf den Arm nehmen.

Wir brachten ihn zur Notunterkunft „Triva“, wo er endlich beschützt war, gut versorgt wurde und andere Welpen kennenlernte – jeder mit seiner eigenen Geschichte. Hier traf er auch Carla, die er früher schon ein paar Mal auf dem Feld gesehen hatte, wenn sie in der Nähe der Grube, die sein erstes Zuhause war, nach Nahrung gesucht hatte. Carla litt an einer Hautkrankheit und brauchte dringend Hilfe: Ihr Fell wies kahle Stellen auf und die Wunden auf ihrer Haut hatten sich infiziert. Lulu wusste, dass seine Menschen, seine Retter, auch Carla retten würden.

Carla und Lulu waren gerettet – das spürten sie

Als wir Lulu heute sahen, erzählte uns sein Blick, dass er sich nun keine Sorgen mehr machen muss. Lulu weiß jetzt, dass die Menschen genauso sind, wie er sie sich vorgestellt hat. Er liebt das Leben mit seinen neuen Geschwistern und freut sich jeden Tag aufs Neue auf sein leckeres Essen.

Wir sind unendlich froh, dass wir Lulu und Carla helfen konnten. Und als die beiden plötzlich versuchen, an unseren Schnürsenkeln zu nagen, lachen wir vor Glück und nehmen die kleinen Racker in unsere Arme. Schon bald darf sich Lulu aufmachen in sein neues dauerhaftes Zuhause, wo er für immer sicher sein kann, dass alles gut ist und gut bleibt.

Was Sie tun können

Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefängern eingefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner EDUXANIMA ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.

Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden. Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.