Babyelefant Tuffi im Zoo Wuppertal: Ein Elefantenleben in Gefangenschaft
Elefantenkind Tuffi wurde am 16.03.2016 im Zoo Wuppertal geboren. Zusammen mit ihrer Mutter Sabie und weiteren Elefanten wird Tuffi dort von klein auf zur Schau gestellt, mit dem Elefantenhaken trainiert und für kommerzielle Zwecke missbraucht.
Unterwerfung im „Direkten Kontakt“
Tuffis Familie, eine Herde Afrikanischer Elefanten, wird im Zoo Wuppertal im sogenannten „Direkten Kontakt“ gehalten. Diese Haltungsform basiert auf Zwang und Unterwerfung. Schon Elefantenkinder wie Tuffi sollen lernen, sich unterzuordnen und den Anweisungen der Elefantenwärter Folge zu leisten. Mit der Spitze des Elefantenhakens, vom Zoo verharmlosend als „Führhaken“ bezeichnet, schlagen die Wärter die Tiere an sensiblen Körperstellen und machen sie so gefügig. Elefantenexperten sprechen vom „Einbrechen“. Der Wille der Tierkinder wird gebrochen. Für Elefanten bedeutet der Einsatz des Elefantenhakens immer psychische und körperliche Gewalt. Auch Tuffi wird gezwungen, Kommandos schnellstens zu befolgen. Beim regelmäßigen Abduschen setzt es beispielsweise Schläge mit dem Elefantenhaken, wenn die Elefanten nicht schnell genug reagieren. Die Elefanten lernen, den Haken mit Schmerz und Schlägen zu assoziieren. Sie gehorchen aus Angst vor dem Schmerz.
Posieren für Besucherevents
Tuffis Familie wird außerdem für Tricks dressiert, damit der Zoo sie als besondere „Attraktion“ vermarkten und ausnutzen kann. Besucher können z.B. Events wie Trauungen im Zoo oder private Führungen (Blick hinter die Kulissen) buchen. Die Elefanten müssen Besucher und Pfleger auf sich reiten lassen, Tricks aufführen oder als lebendige Fotokulisse posieren – alles, um mit den Veranstaltungen die Zookasse aufzubessern. Babyelefant Tuffi wird sogar von seiner Mutter getrennt, damit Besucher mit dieser Fotos machen können.
Wir fordern die Zoo-Verantwortlichen auf, diese Sonderveranstaltungen zu beenden und die Haltung zumindest schnellstmöglich auf den „Geschützten Kontakt“ umzustellen. Damit wäre Tuffi vor Schlägen mit dem Elefantenhaken geschützt. In dieser Haltungsform werden die Elefanten durch ein schützendes Gitter versorgt.
Tuffi und ihre Artgenossen leiden in Zoos
Tuffi wird in Zukunft vermutlich selbst zu Zuchtzwecken genutzt werden, damit der Zoo weitere niedliche Elefantenbabys produziert. Dabei trägt die Elefantenhaltung und -zucht im Zoo nicht zum Artenschutz bei [1]. Zoos können die komplexen körperlichen und sozialen Bedürfnisse von Elefanten nicht erfüllen. Elefanten in Gefangenschaft leiden deshalb häufig an Verhaltensstörungen und körperlichen Erkrankungen [2] und haben eine durchschnittlich geringere Lebenserwartung [3-5]. Deshalb setzt sich PETA dafür ein, die Zucht von Elefanten einzustellen und die Haltung in Zoos auslaufen zu lassen.
Was Sie tun können
- Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition an den Zoodachverband EAZA für ein schnelles Verbot vom Einsatz des Elefantenhakens in EAZA-Mitgliedszoos
- Klären Sie Familie, Freunde und Bekannte über die Elefantenhaltung im Zoo auf und bitten Sie diese, keine Zoos mehr zu besuchen.
Quellen:
[1] Faust, L.J. et al. (2006): Is reversing the decline of Asian elephants in North American zoos possible? An individual-based modeling approach. Zool. Biol. 25:201-218.
[2] Haspeslagh, M., et al. (2013): A survey of foots problems, stereotypic behavior and floor type in Asian elephants (Elephas maximus) in European zoos. Animal Welfare 22. 437-443.
[3] Wiese, J. et al. (2004): Calculation of longevity and life expectancy in captive elephants. Zoo Biology. 23: 365-373.
[4] Clubb, R. et al. (2008): Compromised survivorship in zoo elephants. Science. 322(5908):1649.
[5] Mason, G.J. & Veasey, J.S. (2010). How should the psychological well-being of zoo elephants be objectively investigated? Zoo Biol. Zoo Biology. 29:237-55.