Am 28. Mai 2024 hat Topmodel und Schauspielerin Alena Gerber gemeinsam mit uns von PETA Deutschland zwei Fälle von dubiosem Onlinehandel mit Tieren in Berlin aufgedeckt. Händler:innen hatten mehrere Pomeranian-Welpen und ein Britisch Kurzhaar-Katzenbaby auf verschiedenen Online-Plattformen zum Kauf angeboten.
Alena Gerber deckt mit PETA dubiosen Onlinehandel auf: Pomeranian-Welpen und British Kurzhaar-Katze
Alena Gerber gab sich am 28. Mai 2024 gemeinsam mit einer PETA-Mitarbeiterin als Interessentinnen für verschiedene online zum Kauf angebotene Tierbabys aus: Eine Frau hatte ihnen mehrere zu junge Pomeranian-Welpen und in einem anderen Fall ein Mann ein junges Britisch Kurzhaar-Katzenbaby angeboten.
Eine Händlerin aus Neukölln hatte über drei bekannte Anzeigenportale mehrere Pomeranian-Welpen zu je 2.500 Euro angeboten. Die Verkäuferin wollte dem als Kaufinteressentin getarnten Model die Welpen direkt mitgeben, ohne wichtige Informationen abzufragen. Die Welpen waren erst siebeneinhalb Wochen alt und damit zu jung, um legal von der Mutter getrennt zu werden. Mit dem Verkauf der sogenannten Trendhunde sollte vermutlich schnelles Geld gemacht werden.
Im weiteren Verlauf des Tages deckte Gerber gemeinsam mit der PETA-Ermittlerin außerdem den illegalen Verkauf eines Katzenbabys auf: Die laut Anzeige zehn Wochen alte Britisch Kurzhaar war tatsächlich erst sechs bis sieben Wochen alt und sollte ohne Impfpass oder Haustierausweis verkauft werden. Innerhalb von nur 30 Minuten brachte der kriminelle Händler das Katzenbaby für die Übergabe an eine U-Bahnhaltestelle. Da er den beiden Frauen noch weitere zum Verkauf stehende Katzen angeboten hat, liegt nahe, dass weitere illegale Geschäfte mit zu jungen Tieren getätigt werden. Die Berliner Polizei begleitete den Tierschutzfall und stellte das kranke Katzenkind sicher. Der Fall wird nun vom Veterinäramt weiter bearbeitet.
Alena Gerber unterstützt PETA bereits seit vielen Jahren bei verschiedenen Kampagnen
Tierfreundin Alena Gerber setzt sich seit Langem aktiv für die Rechte von Tieren ein. Sie ist eine langjährige Unterstützerin von PETA, hat schon zahlreiche Fotomotive realisiert, engagiert sich bei zahlreichen Petitionen und nimmt an Demonstrationen teil. Auch über die sozialen Netzwerke informiert das Model seine über 827.000 Follower:innen über das Leid der Welpen und andere wichtige Tierschutzthemen.
Unvorstellbares Leid: Der illegale Handel mit Tierkindern floriert in Europa
Eine im Mai 2024 veröffentlichte PETA-Aufdeckung offenbart das enorme Leid, das die „Massenproduktion“ von Hundewelpen in Europa verursacht, dafür haben wir über 200 Transportdokumente von 6.000 Welpen aus dem Jahr 2023 ausgewertet und zurückverfolgt.
- Rund sechs Prozent der Hundekinder starben bereits beim Transport.
- Die Überlebenden waren oftmals ihr Leben lang krank und verhaltensauffällig.
- Uns zugespielte Videoaufnahmen aus Hundezuchten zeigen verdreckte Zwinger und Wurfboxen, in denen ausgezehrte Hundemütter ihr gesamtes Leben Nachwuchs „produzieren“ müssen.
Mit einem geschätzten jährlichen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro sind illegal „produzierte“ Hundewelpen ein lukratives Geschäft für Kriminelle. Deutschland ist dabei ein wichtiges Ziel- und Transitland für die meist in Osteuropa vermehrten Tiere. Laut EU-Kommission finden knapp 60 Prozent aller Hunde- und Katzenverkäufe mittlerweile über den Online-Markt statt. [1] Weil es an Regulierungen fehlt, können Tiere so völlig anonym angeboten und verkauft werden. Allein auf den meistgenutzten europäischen Internetportalen konnten an einem beliebigen Tag etwa 438.000 inserierte Welpen gezählt werden. [2] Während die Tierheime überfüllt sind, werden auf Onlineplattformen wie Quoka.de, deinetierwelt.de, edogs.de, markt.de oder snautz.de weiterhin massenhaft fühlende Lebewesen wie Ware verscherbelt.
Die Nachfrage nach jungen Hundekindern ist besonders groß, daher verkaufen viele Hundehändler:innen die Tiere schon im Alter von drei bis vier Wochen – laut Tierschutz-Hundeverordnung dürfen Welpen in Deutschland jedoch erst ab der achten Lebenswoche von ihrer Mutter getrennt werden. Die Folge sind häufig lebenslange Verhaltensstörungen. In den Zuchtanlagen werden die Tierkinder weder geimpft noch entwurmt, so dass sie häufig unter infektiösen Krankheiten leiden, die oft tödlich verlaufen. Kriminelle Händler:innen schleusen die Tiere meist mit gefälschten Heimtierausweisen nach Deutschland – tierschutzwidrig und illegal.
Helfen Sie, das Leid der Tiere zu beenden: Illegalen Welpenhandel melden & stoppen!
In Deutschland warten jährlich etwa 350.000 Tiere in Tierheimen auf ein neues Zuhause. Viele Einrichtungen haben bereits einen Aufnahmestopp verhängt. Jeder Kauf eines „Haustiers“ nimmt einem wartenden Tier die Chance auf eine neue Familie. Unterstützen Sie niemals die Zucht von Hunden, Katzen und anderen Tieren, sondern adoptieren Sie stattdessen ein Tier aus dem Tierheim. Denn jedes Tier ist ein fühlendes Individuum und kein Gegenstand, den man für Profit verkaufen kann.
Helfen Sie uns dabei, Welpenhandel und das damit verbundene Leid zu beenden: Wenn Sie kriminelle Geschäfte rund um den Welpenhandel beobachten, können Sie uns über unser Meldeformular kontaktieren.
Unterstützen Sie jetzt unsere Petition, damit der unmoralische Onlinehandel mit Hunden eingedämmt wird.
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Quellen
[1] Europäische Kommission (2023): Mehr Tierschutz: EU-Kommission will Reform der Transportregeln und einheitliche Tierwohl-Standards für Hunde/Katzen. Pressemitteilung vom 07.12.2023, https://germany.representation.ec.europa.eu/news/mehr-tierschutz-eu-kommission-will-reform-der-transportregeln-und-einheitliche-tierwohl-standards-2023-12-07_de (eingesehen am 29.05.2024)
[2] EU Dog and Cat Alliance (2020): Online pet advertising in the EU: the cost continues to rise, https://www.dogandcatwelfare.eu/media/publicationtemp/EUPAAG_Report_FINAL_low_res_4z4Y18B.pdf (eingesehen am 29.05.2024)