Christina Siemoneit gegen die Stierhatz in Pamplona

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Schauspielerin Christina Siemoneit ist den Fans der Daily Soap „Alles was zählt“ (RTL) als temperamentvolle Tangotänzerin bekannt. Privat setzt sie ihr Temperament nun gegen Stierkämpfe ein: Mit ihrem sexy Protestmotiv fordert sie dazu auf, niemals einen Stierkampf zu besuchen. Aktueller Anlass ist die jährlich stattfindende Stierhatz in Pamplona vom 6. bis 14. Juli.

PETA Motiv Christina Siemoneit

„Stierkampf ist einfach nur grausam – diese quälerische Tradition muss abgeschafft werden! Ich liebe Spanien als Urlaubsland und appelliere an alle Urlauber, diese Veranstaltungen zu boykottieren – nicht nur Pamplona, sondern alle Stierkämpfe.“

Christina Siemoneit

So grausam sterben die Stiere

Vor der Stierhatz werden die Tiere mit Elektroschocks und spitzen Stöcken traktiert. Oft verabreicht man ihnen Beruhigungsmittel, bevor sie dann panisch durch die engen Straßen rennen und dabei immer wieder ausrutschen und sich verletzen. Die Stiere werden von hunderten Menschen gejagt und gereizt. In der Stierkampfarena angekommen wird jedes der völlig verängstigten Tiere nacheinander von bis zu acht Männern attackiert. Etwa 15 Minuten lang wird der Stier immer wieder mit Dolchen und Lanzen verwundet, bis der Matador ihm schlussendlich mit einem Schwert den Todesstoß versetzt. Viele Tiere ertrinken förmlich in ihrem eigenen Blut, wenn der Matador nicht richtig ansetzt und nur die Lunge verletzt. Es kommt vor, dass der Stier noch am Leben ist, wenn er aus der Arena gezogen wird.

Wachsender Widerstand gegen den Stierkampf

In Barcelona und der gesamten Region Katalonien sind Stierkämpfe seit 2012 verboten. Auf den Kanaren wurde der Stierkampf bereits vor 20 Jahren abgeschafft und viele spanische Städte sprechen sich mittlerweile gegen den Blutsport aus. Einer Gallup-Umfrage aus dem Jahr 2009 zufolge zeigen 76% der Spanier kein Interesse am Stierkampf.

Im Interview erzählt Christina Siemoneit, warum die Stierkämpfe sofort aufhören müssen

Du engagierst dich gegen Stierkämpfe, sowohl in der Arena als auch gegen das Rennen in Pamplona – warum?
Stierkämpfe haben in meinen Augen nichts mit Kultur zu tun, sondern es ist eine Freude am Töten von Lebewesen. Wie kann das von Menschen unterstützt werden, dass ein Tier in mehreren Phasen auf immer schlimmer werdende Weise bis zum Tode gefoltert wird?
Stelle man sich vor, man nehme wie zu damaligen Gladiatorenzeiten,
einen Menschen statt des Stieres und man tue ihm dasselbe an, was der Stier erleiden muss- wer würde das unterstützen? Ich glaube, sehr wenige.
Aber warum ist es dann heutzutage bei solchen Folterzeremonien immer noch Erlaubt, einen Unterscheid zwischen Tier und Mensch zu machen?
Zudem gibt es bei dem Rennen von Pamplona jedes Jahr auch Tote unter den Menschen – wenn der Mensch einen Adrenalinkick braucht, warum geht er dann nicht Fallschirmspringen?
Aus Lust am Töten von Tieren diese sogenannte „Kultur“ aufrecht zu erhalten, kann ich nicht verstehen noch unterstützen.

Hast du eine Botschaft an deine Fans?
Wenn ich eine Botschaft an meine Fans weitergeben dürfte, wäre es die:
Bei allem, was ihr tut, übernehmt Verantwortung für eure Taten und überlegt lieber zweimal, ob ihr es aus eigenem Willen tut oder jemand euch beeinflusst.
Diese Stierkämpfe sind kein Zirkusspektakel, sondern eine tödliche „Feier“, also solltet ihr Urlaub in dem wunderbaren Land Spanien machen, genießt das Land, doch aus Schutz, Liebe und Respekt vor den Tieren, und zu eurem eigenen Wohl, hoffe ich, dass ihr das Rennen von Pamplona meidet.
Natürlich ist es eure Entscheidung, doch ich glaube, wenn mehr Menschen sich der Realität dieser „Kultur“ bewusst werden, dann findet diese „Kultur“ hoffentlich irgendwann ein Ende, denn ohne die Touristen sind die Sitzplätze in der Arena um einiges leerer.

Warst du selbst schon in Spanien und bist vielleicht dort auf Menschen getroffen, die zum Stierkampf gegangen sind?
Ich selbst bin noch nie direkt in Kontakt mit Menschen gekommen, die dem Stierkampf gerne beiwohnen, noch habe ich das Rennen von Pamplona live erlebt.
Ich habe dieses oft im TV verfolgt und empfand es schon von vor der Bildfläche betrachtet schrecklich.
Einer meiner engsten Freunde ist Spanier und ich habe mich mit ihm darüber ausgetauscht – und auch er und sein Freundeskreis in Spanien können diese „Kultur“ weder verstehen noch unterstützen.

Dir liegen Tiere sehr am Herzen – hast du einen tierischen Mitbewohner oder bist du mit Tieren aufgewachsen?
Ich liebe Tiere, ihre pure Lebensfreude, Wärme und Liebe, die sie einem geben.
Früher als Kind hatte ich einen Wellensittich, der hatte eine ganz besondere Farbe blau-grau, den habe ich sehr geliebt. Auf Grund meiner jetzigen Arbeit ist es mir leider unmöglich, mit einem Tier zusammen zu leben, da ich nie genug Zeit hätte, mich um das Tier zu kümmern, wie er oder sie es verdient hätte.
Aber sollte ich irgendwann Raum und Zeit haben, werde ich mit Sicherheit eine Katze und einen Hund in mein Leben holen.

Grundsätzlich glaube ich:
Wenn du etwas ändern willst, fange bei dir an, denn deine Gedanken bestimmen dein Handeln und dein Handeln beeinflusst deine Umwelt – du kannst also zur Veränderung, wie du sie dir wünschst, beitragen!

Und dies ist mein Lieblingszitat:
„Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“
Molière