Ist die Realität der Tierwirtschaft zu schockierend für die Schweizer? Im Juni 2021 veröffentlichte PETA Schweiz ein neues Motiv mit der Fitness-Bloggerin Anja Zeidler, auf dem sich die Schweizerin für die Kühe in der Milchindustrie einsetzt. Dieses Plakat wurde jedoch vom zuständigen Prüfungsgremium abgelehnt und darf nicht in Zürich aufgehängt werden.
Laut dem Gremium sei das Motiv mit Anja Zeidler zu schockierend, sexistisch und entwürdigend – was genau beschreibt, wie Kühe jeden Tag behandelt werden. Auf dem Bild sitzt die vegan lebende Mutter in einem Stall, ist nur mit Stroh bedeckt und an ihren Brüsten befindet sich eine Melkmaschine. Sie streckt verzweifelt die Arme nach ihrem neugeborenen Kind aus und sie schreit danach, während es ihr weggenommen wird. Es ist ein schreckliches Szenario, spiegelt aber die grausame Realität wider.
Kühe gehen in der Milchindustrie durch die Hölle
Kühe produzieren genau wie menschliche Frauen nur dann Muttermilch, wenn sie ein Baby bekommen und ernähren wollen. Damit die Milchindustrie möglichst viel Profit erwirtschaftet, werden Kühe daher jedes Jahr aufs Neue unter Zwang künstlich besamt. Ihre neugeborenen Kälber werden ihnen meist kurz nach der Geburt weggenommen, damit sie nicht die Milch „wegtrinken“ können. Mutter und Kind schreien oft noch tagelang nacheinander. Dieses traumatische Erlebnis wiederholt sich so oft, bis die Kühe körperlich und seelisch krank sind und nicht mehr schwanger werden können. Dann werden sie im Schlachthaus getötet.
Ablehnung der Plakat-Aktion ist speziesistisch
Dass das Schweizer Gremium die Plakat-Aktion ablehnt, bei der ein Mensch freiwillig nachstellt, was Kühen in der Realität angetan wird, zeugt von Speziesismus. Nach dieser Denkweise werden Tiere anders gewertet als Menschen, obwohl sie ebenso Schmerz, Angst und auch Mutterliebe empfinden wie wir.
Das Verbot der Plakate ist zudem Verbrauchertäuschung. Die Milchlobby wirbt häufig mit Bildern von vermeintlich glücklichen Kühen auf grünen Wiesen, die mit ihren Kindern zusammenleben dürfen. In Wahrheit werden die meisten Tiere jedoch in Ställe eingesperrt, jedes Jahr künstlich geschwängert und nach der Geburt von ihrem Kind getrennt. Über dieses Tierleid sollten alle, der Milchprodukte kaufen, aufgeklärt werden. Wir von PETA Deutschland setzen uns daher gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen weiterhin mit Plakaten und anderen Aktionen für die Tiere ein.
So können Sie den Kühen helfen
Bitte helfen Sie den Kühen und ihren Kindern, indem Sie Milch und Milchprodukte von Ihrem Speiseplan streichen. Nur wenn diese Produkte nicht mehr gekauft werden, kann das Tierleid irgendwann enden. Inzwischen gibt es unzählige vegane Alternativen für Milch, Butter, Sahne, Käse, Quark und Joghurt, sodass eine tierfreundlichepflanzliche Lebensweise keinen Verzicht bedeutet.