Ein altes Grammophon, verstaubte Unterlagen, dunkle schwere Möbel – Der Raum, in dem Musiker Roger Cicero für das Motiv Platz genommen hat, ist aus der Zeit gefallen. Seine Füße hat der smarte Wahl-Hamburger auf einer Sessellehne abgelegt, darunter ein blutverschmierter Mantel aus Waschbär-Fell. Klar blickt der Sänger den Betrachter an, und es wird deutlich, dass er provoziert. Denn der 42-Jährige orientiert sich zwar musikalisch an den 50er-Jahren, aber eine Modeerscheinung der wirtschaftlich aufstrebenden Nachkriegszeit ist ihm zuwider: Das Tragen von Pelz. Die Message der Anzeige: „Stil ändert sich. Die Wahrheit bleibt. Pelz ist Mord.“.
Jahr für Jahr sterben Millionen Nerze, Füchse, Waschbären, Hunden und Katzen im Auftrag der Bekleidungsindustrie. Zahlreiche Kauf- und Modehäuser haben in den vergangenen Jahren den Pelzverkauf eingestellt, darunter C&A, Karstadt, Zara, P&C, Mango, Otto, Escada, Quelle und Galeria Kaufhof. Nach Protesten hat jüngst das Bekleidungshaus Hallhuber angekündigt, pelzfrei zu werden und auf Nachfrage von PETA erklärt, ab der kommenden Saison auch keinen Echtpelz von Kaninchen und Lämmern zu führen.
Auch der Bundesrat spricht sich für ein grundsätzliches Haltungsverbot von Tieren auf Pelzfarmen aus. Dabei argumentierte der Agrarausschuss: „Es besteht kein vernünftiger Grund, Pelztiere zur Pelzgewinnung zu halten und zu töten.“
Was Sie tun können
Jeder Mensch kann helfen, indem er sich entscheidet, keinen Echtpelz zu kaufen oder zu tragen. Verantwortungsvolle Modedesigner wie Stella McCartney und Calvin Klein zeigen pelzfreie Kollektionen und setzen damit Trends.