Rollkur bei Pferden: So grausam ist die Trainingsmethode

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Die Rollkur ist eine Trainingsmethode, die im Pferdesport vor allem in der Dressur angewandt wird. Bei der Rollkur oder auch Hyperflexion zieht der Reiter den Kopf des Pferdes mithilfe der Zügel bis auf die Brust. Der Hals des Pferdes wird dabei extrem überdehnt. Diese Methode steht – auch unter Reitern – schon lange stark in der Kritik, da sie alles andere als tierfreundlich ist und sich zudem gesundheitsschädlich auf das Pferd auswirken kann.

Deshalb ist die Rollkur Tierquälerei

Bei der Rollkur wird der Hals des Pferdes systemisch überdehnt, was für das Tier sehr schmerzhaft sein kann und dessen Bewegungsablauf möglicherweise nachhaltig stört. Seine Haltung, Durchblutung und Atmung werden enorm beeinträchtigt. Auch sind das Sehvermögen und damit die Orientierung des Pferdes stark eingeschränkt, was zu weiterem enormem körperlichem und psychischem Stress führt. Dies beweist eine Studie, die zeigt, dass Pferde bereits nach 10 Minuten in der Rollkur unter hohem Stress stehen. [1]

Auch kann das Überdehnen des Halses irreparable Schäden an der Halswirbelsäule verursachen. [2] Zusätzlich engt die Rollkur die Ganaschen, also den hinteren Bereich des Unterkiefers, ein, und es können sich schmerzhafte Entzündungen der Schleimbeutel, sogenannte Genickbeulen, bilden.

Pferde leiden jedoch im Stillen, da sie keine Schmerzäußerungen zeigen.

Unterdrückung des Tieres zur Unterhaltung

Obwohl Experten ein Verbot der Rollkur fordern und sogar viele Reiter die Methode vehement ablehnen, werden immer noch Pferde im „Freizeitsport“, bei der Dressur sowie beim Spring- und Westernreiten mit der Rollkur unterdrückt – so auch beim Pferdesport-Turnier CHIO in Aachen. Die Reiter behaupten, sie verwenden die Rollkur, damit die Pferde besser auf sie reagieren. Im Klartext bedeutet das nichts anderes, als dass die fragwürdige Methode das Pferd gefügig machen und unterordnen soll, sodass die Reiter ihm ihren Willen aufzwingen können. Auch argumentieren Rollkur-Befürworter gerne damit, die Beweglichkeit der Pferde würde durch die Methode verbessert werden. Dass ein Herunterziehen des Kopfes auf die Brust jedoch die Beweglichkeit vielmehr einschränkt als verbessert, ist selbst für Laien unschwer erkennbar.

Was Sie tun können

Kein Pferd hat Freude daran, mit Gerten und Sporen über Stock und Stein gescheucht zu werden. Gewalt und Unterdrückung ist fast immer Teil des Trainings von Pferden. Die Tiere müssen oft für sie völlig untypische Bewegungsabläufe ausführen und im Pferdesport für Prestige und Profit „funktionieren“.

Bitte besuchen Sie niemals Pferdesport-Veranstaltungen wie Turniere oder Pferderennen und sehen Sie auch davon ab, auf Pferden zu reiten. Die Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Klären Sie bitte auch Familie, Freunde und Bekannte auf.