Achatschnecke: Infos zur Haltung von Afrikanischen Riesenschnecken

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In den Medien wird die Haltung von Riesenschnecken, darunter vor allem Achatschnecken, als exotisches „Haustier“ vermehrt thematisiert – und erlebt einen regelrechten Hype. Bei der Darstellung in der Öffentlichkeit wird das außergewöhnliche „Hobby“ wegen der ungewöhnlichen Optik der Riesenschnecken in den Mittelpunkt gestellt, wobei die Interessen und Bedürfnisse der Tiere in den Hintergrund rücken.

Doch dabei bleiben kritische Aspekte unberücksichtigt: Denn die Haltung von exotischen Tieren ist immer mit großem Leid verbunden – vom Handel über die Zucht bis hin zur privaten Haltung in Terrarien.

Erfahren Sie hier mehr zur Haltung von Achatschnecken als „Haustiere“, welche Risiken der Handel und die Haltung der Tiere bergen.

Inhalte im Überblick

Achatschnecke als „Haustier“: Warum die Darstellung von Afrikanischen Riesenschnecken in den Medien gefährlich ist

Achatschnecken erreichen eine Größe von 20, in Einzelfällen bis zu 30 Zentimetern. Damit sind sie nicht nur viel größer als die in Deutschland lebenden Schneckenarten, sondern sind weltweit die größten Landschnecken. Ihr spiralförmiges spitzes Gehäuse ist 10 Zentimeter breit und rund 25 Zentimeter lang. [1]

Die Tiere faszinieren mit ihrer außergewöhnlichen Optik – doch das wachsende Interesse und die Nachfrage nach den Tieren birgt zahlreiche Risiken: Die vermehrte Darstellung der Achatschnecke in den Medien befeuert einen fragwürdigen „Trend“. Denn die Haltung exotischer „Haustiere“ sowie die Zucht und der Handel mit diesen Tieren sind mit unvorstellbarem Leid verbunden.

Eine Achatschnecke dreht ihren Kopf zu einem gruenen Blatt.
Immer mehr Menschen schaffen sich die Achatschnecke als „Haustier“ an, doch die Haltung birgt Risiken.

Problematischer Handel mit exotischen Tieren: Tierleid und Artensterben durch erhöhte Nachfrage

Werden Achatschnecken für Likes auf Social Media präsentiert und als Statussymbol missbraucht, steigert diese Darstellung die Nachfrage nach den Tieren. Doch eine übermäßige Nachfrage begünstigt illegale Fangpraktiken. Die Schnecken werden wie Ware regelrecht verramscht, weltweit in kleinen Plastikboxen aus ihren Herkunftsländern exportiert. Bei den Transporten sterben unzählige Tiere durch Stress, Unterversorgung und transportbedingte Verletzungen. In der Branche gelten Sterberaten beim Fang und Transport von 72 Prozent als üblich. [2] 

Zudem trägt der Handel mit exotischen Wildtieren zum weltweiten Artensterben bei. Oft betrifft das nicht nur die Arten, die entnommen werden, sondern auch andere dort heimische Arten, denn Ökosysteme sind sehr sensibel. Um bedrohte Arten und ihren Lebensraum zu schützen, muss der Handel mit exotischen Tieren streng kontrolliert werden. [3] Aktuell gibt es keine Gesetze, die den Verkauf von gefährdeten Arten ausreichend regulieren.

Online-Petition
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Appellieren Sie an die Bundesregierung, die Einfuhr von exotischen Wildtieren für den Heimtierhandel nach Deutschland endlich zu verbieten.
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Kontakt mit Schnecken und anderen Exoten birgt gesundheitliche Risiken für Menschen

Medial wird Schneckenschleim als vermeintliches Wundermittel für die Haut angepriesen. Doch tatsächlich birgt der Kontakt zu Schnecken, auch die Nähe zu Riesenschnecken, gesundheitliche Risiken. Denn die Tiere können gefährliche Erreger auf den Menschen übertragen, beispielsweise den Ratten-Lungen-Wurm, der eine Hirnhautentzündung auslösen kann. Zwei Drittel der 36 bei Schnecken bekannten Krankheitserreger können auch Menschen infizieren. [4]

Die Haltung von exotischen Tieren birgt grundsätzlich Gesundheitsrisiken: So sind rund 90 Prozent der Reptilien Überträger exotischer Salmonellenarten. Jede dritte Salmonelleninfektion bei Kindern lässt sich auf den Kontakt mit exotischen Tieren zurückführen.

Vor allem Kinder, immunschwache und ältere Menschen sind gefährdet, an verschiedenen Zoonosen zu erkranken. [5]

Zwei Achatschnecken schauen ueber einen Holzstamm.
Die Afrikanische Riesenschnecke kann gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen.

Die Herkunft der Afrikanischen Riesenschnecke: So leben Achatschnecken natürlicher Weise

Ursprünglich stammt die Achatschnecke aus afrikanischen Ländern, doch von dort wurde sie in verschiedene andere tropische Länder gebracht. Die Tiere kommen in verschiedenen Lebensräumen zurecht, beispielsweise in trockenen Steppen, aber auch im Regenwald oder in Sümpfen. Dort leben sie in vermoderndem Laub, Gebüschen, unter Steinen, auf Bäumen oder auch an Hauswänden. [1]

Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit gilt die Achatschnecke als „einfaches Haustier“ – doch die Schnecken haben dennoch sehr spezifische Anforderungen an ihr Lebensumfeld. Da man oft nicht weiß, woher die Tiere genau kommen, werden die Schnecken in Terrarien-Haltung aufgrund der nicht adäquaten Haltung oft krank. Erkennbar ist das oft an einem rissigen und verformten Gehäuse.

Probleme bei der Haltung von exotischen Tieren wie Achatschnecken

Auch wenn Achatschnecken oft als pflegeleichte „Haustiere“ bezeichnet werden: Die Riesenschnecken haben spezifische Ansprüche an ihren Lebensraum: Sie benötigen tagsüber und nachts die richtige Temperatur, eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit, und einen auf ihre Bedürfnisse angepassten Boden. Auch ihre Nahrung muss alle benötigten Nährstoffe enthalten.

Wie viele Achatschnecken sollte man halten?

Achatschnecken leben bevorzugt in der Nähe von Artgenossen. Werden Sie aus einem Tierheim adoptiert und als tierische Mitbewohner gehalten, sollten sie mindestens zu dritt in einem ausreichend großen Terrarium gehalten werden. Wer die Tiere wirklich mag, kauft sie niemals bei Züchter:innen, im Internet oder in einem Zoofachhandel.

Wie alt werden Achatschecken?

In Terrarien werden Achatschnecken bis zu fünfzehn Jahre alt – wie lange sie in der Natur leben, ist bisher nicht bekannt. [1]

Wer Achatschnecken bei sich aufnimmt, übernimmt eine jahrelange Verantwortung, der man sich bewusst sein muss.

Eine Achatschnecke kriecht ueber einen Stein.
Eine Achatschnecke zu halten bedeutet jahrelange Verantwortung, in der Haltung als auch im Umgang.

Fazit: Warum Sie niemals eine Achatschnecke kaufen sollten

Achatschnecken sehen faszinierend aus. Bei ihrem Anblick vergessen viele, dass auch Schnecken fühlende Lebewesen mit eigenen Interessen sind. In oft viel zu kleinen Terrarien sind die Tiere in ihren Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten eingeschränkt.

Zudem ist der Kontakt zu exotischen Tieren mit gesundheitlichen Risiken für Menschen und der Handel mit massivem Tierleid verbunden. Auch im lokalen Zoohandel herrschen oft katastrophale Zustände. Entscheiden Sie sich daher gegen den Kauf von Tieren, um ihr Leid zu beenden.

Wenn Sie Riesenschnecken halten möchten, sollten Tierheime und der Tierschutz ihre erste und einzige Anlaufstelle sein. Informieren Sie sich vorher gründlich über die Bedürfnisse und lassen Sie sich von fachkundigem Personal beraten.

Helfen Sie Achatschnecken und anderen exotischen Tieren: Fordern Sie ein Heimtierschutzgesetz!

Um das Leid von Achatschnecken und anderen exotischen Tieren zu beenden, muss die Wildtierhaltung in Privathaushalten verboten werden. Unterschreiben Sie unsere Petition für ein entsprechendes Heimtierschutzgesetz!