Liebe Leser:innen der Animal Times,
mit dem Dezember geht unser Jubiläumsjahr zu Ende. Es waren 30 Jahre, in denen wir von PETA uns mit voller Kraft für die Tiere und ihre Rechte eingesetzt haben. Bis heute haben wir einiges bewegt – und doch gibt es noch viel zu tun, bis alle Tiere endlich als das gesehen werden, was sie sind: gleichwertige Mitgeschöpfe. Als ich vor mittlerweile 38 Jahren Ingrid Newkirk in den USA kennenlernen durfte, war mir gleich klar, dass ihre Vision einer Welt ohne Tierleid und -nutzung ein zukunftsweisendes Konzept ist. Was damals für die große Masse undenkbar war, findet heute Anklang in der Mitte der Gesellschaft. PETAs Mission, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen, umzusetzen und in die Welt zu tragen, erfüllt mich auch noch drei Jahrzehnte später zutiefst.
Wir arbeiten täglich unermüdlich daran, Tierrechte weiter voranzubringen. Tiere, das ist unsere zentrale Forderung, müssen Grundrechte erhalten und dafür vor dem Gesetz endlich als Personen anerkannt werden. Ob in Schlachthöfen getötete oder für Experimente missbrauchte Tiere: Legalisierte Tierquälerei ist nur möglich, weil Lebewesen in Deutschland rechtlich zu Objekten herabgestuft werden. Es ist längst überfällig, dass Tiere nicht länger als Ware gelten. Alle Lebewesen verdienen das Recht auf Leben, Freiheit, körperliche Unversehrtheit und freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit.
Ohne gesetzlich einklagbare Rechte bleibt aller Tierschutz bloße Symptombekämpfung. Das haben die enttäuschenden Tierschutzgesetz-Novellierungen der Vergangenheit gezeigt. Langstrecken-Tiertransporte in weit entfernte Länder außerhalb der Europäischen Union wurden dort noch nicht einmal adressiert.
Doch nicht nur der Gesetzgeber ist gefordert. Wir alle müssen konsequent gegen jegliches Tierleid vorgehen – egal, ob es sich um den alltäglichen Horror in landwirtschaftlichen Betrieben handelt oder den Hund, der im eigenen Umfeld geschlagen wird. „Never be silent – bleib bei Tierleid niemals stumm!“ Wir müssen dafür sorgen, dass die Stimmen der Tiere gehört werden und immer mutig einschreiten, wenn ein Tier unsere Hilfe benötigt.
Wir haben viel erreicht in 30 Jahren – oft waren das Dinge, die die Allgemeinheit für unmöglich hielt. So hat beispielsweise 2019 die letzte Pelzfarm in Deutschland geschlossen. Ein großer Erfolg war auch, dass nach Forderungen von PETA der internationale Dachverband des Modernen Fünfkampfes beschloss, ab 2025 bei Wettkämpfen wie den Olympischen Spielen anstelle von Reiten eine tierfreie Disziplin einzuführen.
Für die Tiere haben wir immer wieder zur Realität werden lassen, was vor Jahren noch utopisch erschien. Dies alles war nur durch Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen in unsere Arbeit möglich. Dafür danke ich Ihnen von Herzen! Gemeinsam werden wir es schaffen, dass alle Tiere frei und unbeschadet leben dürfen. Ich wünsche Ihnen allen frohe Festtage!
Für alle Tiere!
Harald Ullmann
Vorstand PETA Deutschland e.V