Jäger:innen in Deutschland töten jedes Jahr fast eine halbe Million Füchse. [1] Obwohl es keinen vernünftigen Grund für die Fuchsjagd gibt, greifen sie zu skrupellosen Mitteln: von Lebendfallen über Totschlagfallen bis hin zur Baujagd.
Die Tiere dienen ihnen lediglich als Zielscheiben für ihr grausames Hobby – selbst Fuchskinder sind vor ihren Gewehren nicht sicher. Jungfüchse dürfen und sollen fast überall in Deutschland erschossen werden, lediglich in einigen wenigen Bundesländern haben sie eine gewisse Schonzeit.
Jäger:innen nutzen die Unbeschwertheit der Fuchskinder aus
Wie gewissenlos Jäger:innen über das Töten von Füchsen und ihren Kindern denken, zeigen immer wieder Text-, Bild- und Videobeiträge in Fachzeitschriften, Foren und auf einschlägigen Online-Jagdplattformen. Bei der kaltherzigen Planung der Tötungen zeigt sich das wahre Gesicht der Fuchsjagd.
Vor allem die Jagd auf Jungfüchse ist besonders perfide, denn die Tierkinder üben oftmals voller Konzentration das Mäusefangen und sind damit leichte Beute für die Jäger:innen. [2]
Baujagd: Fuchsfamilien in künstliche Baue gelockt
In einigen Bundesländern ist die Jagd auf Füchse in ihrem natürlichen Bau verboten. Daher ist der Kunstbau ein gängiges Mittel von Jäger:innen, um Füchsen dennoch vor ihrem Zuhause aufzulauern und sie zu töten. [3] Der Kunstbau besteht aus Kunststoff oder Beton und wird so angelegt, dass Füchse ihn für einen freistehenden Bau halten, einziehen und ihren Nachwuchs darin großziehen. Für Jäger:innen hat das den Vorteil, dass sie die Struktur des Kunstbaus kennen und die darin lebenden Füchse leichter töten können.
Jäger:innen schicken einen Jagdhund in den Bau, der die Füchse vor die Flinte treiben soll. Nicht selten kommt es dabei zu unerbittlichen Kämpfen zwischen Fuchsmutter und Jagdhund. Grausame Bilder, wie sie auf der Instagram-Seite der Jagdzeitung „Wild und Hund“ zu sehen sind, zeigen die Realität dieser blutigen Einsätze:
Auch zur Jagd auf Füchse und ihre Kinder am Kunstbau findet man in Jagdmagazinen fragwürdige Tipps, hier ein Auszug aus „Wild und Hund“:
Die „Eberswalder Jungfuchsfalle“ ist eine Lebendfalle, die über dem Ausgang eines Fuchsbaus angebracht wird. Lebendfalle bedeutet jedoch nicht, dass die Fuchskinder nicht getötet werden, nachdem sie in die Falle geraten. In Wahrheit werden sie per Kopfschuss hingerichtet.
Füchse sind ein wichtiger Teil unserer Natur
Es gibt keinen vernünftigen Grund für die Fuchsjagd. Wissenschaftler:innen kommen zu dem Ergebnis, dass sich Fuchspopulationen in erster Linie durch Nahrungsverfügbarkeit und Sozialgefüge von selbst regulieren. [6, 7]
Auch die Übertragung von Krankheiten ist bei Füchsen eine unbegründete Sorge. Deutschland gilt bereits seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut [8], und die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm ist geringer, als vom Blitz getroffen zu werden [9]. Auch die Begründung, Füchse würden die Artenvielfalt in Deutschland bedrohen, ist haltlos – werden doch jährlich rund 140.000 Feldhasen von Jägern getötet. [10]
Helfen Sie jetzt, die Fuchsjagd zu beenden!
Wir müssen Füchse schützen, statt sie zu töten! Und dafür gibt es bereits positive Beispiele: So werden im Nationalpark Bayerischer Wald und in Luxemburg seit vielen Jahren keine Füchse mehr getötet, ohne dass dies zu Problemen geführt hätte.
Bitte unterschreiben Sie noch heute unsere Petition an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie die zuständigen Ministerien aller Bundesländer und fordern Sie gemeinsam mit uns, die sinnlose Fuchsjagd in Deutschland endlich zu verbieten!
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Quellen
[1] Deutscher Jagdverband (2020): Handbuch Jagdstrecke Füchse, https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2020-02/2020-02_Infografik_Jahresstrecke_Fuechse_2018_2019.jpg (eingesehen am 21.02.2022)
[2] Jägermagazin (08.06.2011): Tipps zur Jungfuchsbejagung am Heckenbau, https://www.jaegermagazin.de/wildarten/fuchsjagd/tipps-zur-jungfuchsbejagung-am-heckbau/ (eingesehen am 21.02.2022)
[3] Jagderleben (12.01.2020): Baujagd: So gelingt die Fuchsjagd am Kunstbau, https://www.jagderleben.de/praxis/baujagd-so-gelingt-fuchsjagd-kunstbau-709175 (eingesehen am 21.02.2022)
[4] Wild und Hund (14.12.2015): Baujagd aktuell, https://wildundhund.de/wild-und-hund-wild-3015/ (eingesehen am 21.02.2022)
[5] Landtag NRW (12.11.2018): Ausschussprotokoll Apr 17/423, www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMA17-423.pdf (eingesehen am 21.02.2022)
[6] Baker, P., Harris, S. & White, P. (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol/University of York
[7] Baker P. & Harris S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK? Springer-Verlag 2005
[8] Robert Koch-Institut (28.02.2011): Epidemiologisches Bulletin. Tollwut in Deutschland: Gelöstes Problem oder versteckte Gefahr? https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2011/Ausgaben/08_11.pdf?__blob=publicationFile (eingesehen am 21.02.2022)
[9] Spiegel (24.07.2016): Mythos oder Medizin: Ist es gefährlich, wilde Beeren zu essen?, http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/fuchsbandwurm-darf-man-himbeeren-in-bodennaehe-pfluecken-a-1091187.html (eingesehen am 21.02.2022)
[10] DJV-Handbuch Jagd 2022 (2022: 379): Jahresstrecke Feldhasen 2020/21 (eingesehen am 24.02.2022) (eingesehen am 21.02.2022)