Warum Sie niemals eine Bengalkatze kaufen sollten

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Sie denken darüber nach, sich eine Bengalkatze zu kaufen? Dann sollten Sie sich vorher darüber informieren, was es mit der Zucht und Haltung von Bengalkatzen auf sich hat und warum die exotischen Katzen nicht für die Haltung in Privathand geeignet sind.

Hier erfahren Sie mehr über die problematische und leidvolle Zucht der Tiere und woher die „Rasse“ stammt.

Inhaltsverzeichnis

Bengalkatze als „Haustier“ – das sollten Sie über die Zucht wissen

Bengalkatzen entstammen aus der Verpaarung von domestizierten Hauskatzen mit Wildkatzen. Bei der Zucht der ersten Generation werden meist ein männlicher Wildkater und eine weibliche Hauskatze eingesetzt. Die Katzenbabys zeichnen sich dann durch vergleichsweise außergewöhnliche Fellmusterungen, besonders ausgeprägte Wangenknochen und einen kräftigen Körperbau aus.

In Deutschland gelten für die Zucht und Haltung von Hybridrassen, also „Katzenrassen“, deren Eltern sowohl eine Haus- als auch eine Wildkatze sind, bestimmte Auflagen des Artenschutzgesetzes – der entsprechende Hybridkatzen-Status entfällt jedoch ab der fünften Generation nach der ersten Verpaarung einer Wildkatze mit einer Hauskatze. Dann gelten Bengalkatzen als eigenständige „Rasse“ und dürfen laut Gesetz als „Haustiere“ gehalten werden. Dennoch handelt es sich hierbei immer um exotische Wildtiere, die in Privathand in einem Wohnzimmer niemals artgerecht leben können.

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Gefahren bei der Zucht von Hybridkatzen: Stress, Schmerzen und Todesfälle

Bei der Zucht der ersten Generation von Hybridkatzen sind meist domestizierte Hauskatzen die Mütter, weil so die Geburt und die Aufzucht besser durch die Züchter:innen überwacht werden können.

Für die viel kleinere Katze bedeutet die Zwangsverpaarung mit dem häufig schwereren und kräftigen Wildkatzenkater jedoch meist großen Stress, Schmerzen und Leiden. Durch den sogenannten Nackenbiss bei der Zwangsverpaarung kann es aufgrund der Größenunterschiede in einer Hybridzucht, wie bei der Savannah-Katze, sogar zu Todesfällen kommen. [1] Allein unter diesem Aspekt ist die Zucht nicht artgerecht und mit dem Tierschutz nicht vereinbar.

Aufgrund der Kraft- und Größenunterschiede ist die Zucht immer mit einem lebensbedrohlichen Risiko verbunden. Weil die Katzenbabys der ersten Generation meist viel zu groß für die kleine Hauskatzenmutter sind, erhöht sich das Risiko für Fehl- und Totgeburten. [1] Generell treten bei den Schwangerschaften häufig Komplikationen auf, sodass die Katzenbabys zu früh und zu klein geboren werden – falls sie überhaupt überleben.

Die Zucht von nicht-domestizierten Wildkatzen hin zu domestizierten Hauskatzen aus reinen Profitgründen ist unnatürlich, tierquälerisch und daher grundsätzlich abzulehnen. [2]

Wie viel kostet eine Bengalkatze?

Züchter:innen machen aus Profitgier Umsatz mit ihren nach ästhetischen „Idealvorstellungen“ gezüchteten Katzen – sie machen damit aus fühlenden Lebewesen eine gewinnbringende Ware, ohne dabei auf das Wohl der Tiere zu achten. Sie bieten die Tiere zwischen 1.000 und 5.000 Euro an. Für sogenannte Schaukatzen wird oft besonders viel Geld verlangt. Diese absurden Preise zeigen, dass es Züchter:innen ausschließlich darum geht, möglichst großen Profit zu machen; finanzielle Interessen stehen dabei immer vor den Bedürfnissen und dem Wohl der Tiere.

Die Zucht und der Handel mit sogenannten Haustieren ist immer auf maximalen Profit der Züchter:innen ausgelegt – und ist somit häufig mit Tierleid verbunden. Tiere sind keine Ware, ihr Wert kann nicht mit Geld bemessen werden.

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Überblick: Das sollten Sie über Bengalkatzen wissen

  • Die Zucht von Hybridkatzen ist extrem problematisch: Bei der Züchtung der ersten Generation werden Hauskatzen bei der Paarung bewusst gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, auch die Haltung von Wildkatzen kann niemals artgerecht sein.
  • Selbst wenn bei späteren Generationen keine Wildtiere mehr für die Zucht verwendet werden, steht der Profit über dem Wohl der Tiere.
  • Mit dem Kauf von Bengalkatzen unterstützen Sie meist das andauernde Tierleid bei der Zucht, während jedes Jahr tausende Tiere in deutschen Tierheimen auf ein neues und liebevolles Zuhause warten.
  • Bengal- und andere Hybridkatzen sind temperamentvoll. Viele Halter:innen unterschätzen die Bedürfnisse der Tiere. Immer wieder sind sie überfordert und geben die Tiere an ohnehin überlastete Tierheime und Auffangstationen ab. [3]
  • Wenn Sie als erfahrene:r Halter:in eine Bengalkatze aufnehmen möchten, sollten Sie Tierschutzvereine und Tierheime aufsuchen. Dort werden immer wieder Bengalkatzen abgegeben, die auf ein neues Zuhause warten. Gemeinsam mit fachkundigem Personal und bei Besuchen können Sie herausfinden, welches Tier zu Ihnen und Ihren Lebensumständen passt.