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Warum Sie niemals einen Chihuahua kaufen sollten

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Sie denken darüber nach, einen Chihuahua aufzunehmen? Dann sollten Sie sich vorher über einige Dinge informieren: Hier erfahren Sie mehr über die Zucht, den Handel, die Gesundheit und Bedürfnisse der kleinen Hunde – und warum Sie niemals einen Chihuahua kaufen sollten.

Inhalte im Überblick

Chihuahuas: Was Sie über Bedürfnisse, Gesundheit, Zucht und Handel wissen sollten

Chihuahuas gehören zu den kleinsten Hunden – doch trotz ihrer zarten Erscheinung sind sie temperamentvoll und lebhaft. Für die Tiere ist ihre geringe Körpergröße jedoch mit zahlreichen Einschränkungen verbunden, darunter gravierende gesundheitliche Probleme.

Auch die Zucht der Hunde und der Handel mit ihnen sind extrem problematisch – denn aus reiner Profitgier rückt dabei immer das Wohl der Tiere in den Hintergrund. Viele Menschen kaufen sich zudem einen Chihuahua, weil er klein ist und oft fälschlicherweise als Kuscheltier gesehen wird. Dadurch rücken die Bedürfnisse der Hunde zum ihrem Leid völlig in den Hintergrund.

Chihuahua-Arten: Was sind Chihuahuas und welche Arten gibt es?

Innerhalb der Rasse wird zwischen Kurhaar- und Langhaar-Rassen unterschieden, diese wiederum werden in sieben Chihuahua-Typen unterteilt. Darunter Lang- und Kurzhaar-Chihuahuas, Apfelkopf-Chihuahuas oder Teacup Chihuahuas, welche zu den kleinsten Hunden der Welt gehören und unter massiven zuchtbedingten Problemen leiden.

Teacup-Chihuahua: Was ist der Unterschied zwischen Chihuahua und Mini-Chihuahua

Obwohl Chihuahuas ohnehin zu den kleinsten Hunden gehören und zuchtbedingt unter gesundheitlichen Problemen leiden, gibt es skrupellose Züchter:innen, die gezielt Zwerghunderassen züchten. Diese sogenannten Teacup-Hunde wiegen weniger als zwei Kilogramm und sind kleiner als 43 Zentimeter. Dabei wurden sowieso schon sehr kleine Hunde, wie Chihuahuas oder Zwergpudel, ausgewählt und noch kleiner gezüchtet. Die Folgen der Zucht können für die Vierbeiner schnell lebensbedrohlich werden.

Alle Teacup-Rassen sind Qualzuchten, es gibt keine gesunden Teacup-Hunde – das gilt auch für Teacup-Chihuahuas bzw. Mini-Chihuahuas. Denn bei der Zucht dieser Tiere werden meist die kleinsten und schwächsten Tiere eingesetzt, sodass sich das zusätzliche Risiko erhöht, dass die Hunde an genetisch bedingten Krankheiten leiden und oft viel zu früh sterben.

Chihuahua: Probleme mit der Gesundheit und bei der Ernährung

Die kleine Körpergröße und das geringe Gewicht führen dazu, dass die Tiere lebenslänglich unter zuchtbedingten Problemen leiden und dass Halter:innen von Chihuahuas bei der Versorgung, Pflege und Vorsorge auf viele Dinge achten müssen.

Ein weiss melierter Chihuahua hebt seinen Kopf an.
Aufgrund der Zucht leiden Chihuahuas immer wieder unter verschiedenen Krankheiten.

Sind Chihuahuas Qualzuchten?

Chihuahuas sind Qualzuchten: Die Hunde gehören zu den Rassen, die besonders unter ihren Zuchtmerkmalen leiden: Weil es eine hohe Nachfrage nach den Tieren gibt, zielen Züchter:innen auf maximale Profite – ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Tiere. Unkontrollierte Vermehrungen haben die Chihuahuas für viele gesundheitliche Probleme und Krankheiten anfällig gemacht.

  • Die Tiere haben häufig eine offene Schädeldecke, durch die offene Fontanelle kann ihr Gehirn leicht verletzt werden – bereits ein leichter Stoß oder eine Verletzung an dieser Stelle kann im schlimmsten Fall tödlich sein.
  • Wie viele andere kleine Hunderassen leiden Chihuahuas oft an einer sogenannten Patella-Luxation: Dabei springt die Kniescheibe aus dem Kniegelenk – Schmerzen und Lahmheit sind oft die Folge.
  • Neigung zum Wasserkopf, weil das Gehirn zu groß für den Schädel ist
  • Gaumenspalte
  • Rückwärtsniesen
  • Zahnfehlstellungen, weil die Zähne zu groß für den Mund sind
  • Kniescheibenprobleme
  • Gelenkerkrankungen an der Hüfte
  • Viele Tiere erkranken an der Progressiven Retina Atrophie, einer Augenkrankheit, die zur Erblindung führt.
  • Viele Chihuahuas leiden zudem unter einem Herzklappenfehler, der oft erst spät erkannt wird. Meist ist das Herz dann bereits vergrößert, was zu vermehrtem Hecheln, Husten und zunehmender Schlappheit führt.

Chihuahuas sind aufgrund ihrer kleinen Größe und ihres geringen Gewichts schnell stark geschwächt. Daher ist es wichtig, dass Krankheiten früh erkannt und behandelt werden. Die Hunde sollten daher regelmäßig bei Tierärzt:innen vorgestellt werden.

Ein grau-braun melierter Langhaar-Chihuahua steht auf asphaltiertem Boden.
Bei Chihuahuas handelt es sich um Qualzuchten. Ihr zierliches Aussehen birgt große gesundheitliche Risiken.

Warum zittern Chihuahuas?

Wie viele kleine Hunde zittern Chihuahuas oft aufgrund von Unterzuckerung und eines erhöhten Wärmeverlusts, der sich auf ihre Kleinwüchsigkeit zurückführen lässt; ihr schneller Stoffwechsel begünstigt den Wärmeverlust zusätzlich. Eine starke Unterzuckerung kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein, besonders für Welpen, alte oder kranke Hunde.

Zudem fehlt den Tieren durch die Züchtung größtenteils die wärmende Unterwolle, sodass sie schneller frieren und zittern: Nicht einmal bei Langhaar-Chihuahuas ist die Unterwolle dicht ausgeprägt, Kurzhaar-Chihuahuas haben noch weniger bis keine wärmende Fellschicht.  

Wie oft muss ein Chihuahua essen?

Bei sehr kleinen Hunden wie Chihuahuas empfiehlt es sich, ihnen mehrmals am Tag Nahrung zu geben. Sehr kleine Hunde haben einen hohen Energiebedarf im Verhältnis zu ihrer Größe – erhalten sie mehrmals am Tag eine Mahlzeit, können sie sich besser regenerieren und aktiv bleiben.

Besonders winzige Chihuahuas sind schnell unterzuckert, wenn sie zu lange oder nicht gegessen haben. Bei besonders leichten Chihuahuas sollte daher genaustens darauf geachtet werden, dass sie regelmäßig Nahrung aufnehmen. Bei langen Spaziergängen können ihnen beispielsweise regelmäßig Leckerlies angeboten werden, um den Kreislauf stabil zu halten.

Wie alt werden Chihuahuas?

Chihuahuas haben eine relativ hohe Lebenserwartung: Teilweise werden die Hunde 12 bis 15 Jahre alt – oder etwas älter. Da die Tiere jedoch oft von Geburt an unter gesundheitlichen Problemen leiden, die sie in ihrem natürlichen Bewegungs- und sozialen Verhalten einschränken können, bedeutet ein hohes Alter für viele der kleinen Hunde lebenslanges Leid. Viele der Tiere werden früher oder später aufgrund ihrer Zuchtmerkmale schwer krank.

Wie viel kostet ein Chihuahua?

Bei Züchter:innen kosten Chihuahua-Welpen oft mehrere Hundert bis Tausend Euro. Oft stammen die Vierbeiner dabei aus miserablen Zuständen und werden illegal aus dem Ausland importiert – teilweise viel zu jung als Welpen und über das Internet.

Die Zucht und der Handel von „Haustieren“ ist immer mit Tierleid verbunden: Züchter:innen verkaufen fühlende Lebewesen zu möglichst hohen Preisen – weil es Nachfrage nach den „Rassetieren“ gibt.

Verkäufer:innen und Interessent:innen vergessen dabei leider oft, dass Tiere keine Ware sind: Sie sind keine Kuscheltiere und auch keine Accessoires oder Statussymbole. Alle Tiere haben unabhängig von kurzweiligen „Trends“ Liebe, Aufmerksamkeit und eine artgerechte Fürsorge verdient.

Hinzu kommt, dass Chihuahuas Qualzuchten sind, die teilweise von Geburt an oder im Laufe ihres Lebens unter gesundheitlichen Problemen leiden, die eine tierärztliche Behandlung erfordern. Die Kosten für die medizinische Versorgung können dabei schnell in die Höhe schießen.  

Ein schwarz-weiss gefleckter Chihuahua streckt seine Pfote nach oben.
Tiere sind keine Ware: Wenn Sie einem Chihuahua ein Zuhause schenken möchten, holen Sie ihn vom Tierheim.

Fazit: Was Sie über Chihuahuas wissen sollten

  • Chihuahuas sind die kleinsten Hunde, dennoch haben sie eine große Persönlichkeit und vielfältige Bedürfnisse, wie alle ihre Artgenossen.
  • Als intelligente und temperamentvolle Tiere brauchen sie genauso viel Beschäftigung, Bewegung, Unterhaltung und Aufmerksamkeit wie alle anderen Hunde.
  • Chihuahuas sind keine „Accessoires“: Es reicht nicht, sie in der Tasche oder auf dem Arm zu tragen, denn auch Chihuahuas möchten Kontakte zu anderen Hunden haben und artgerecht behandelt werden.
  • Es gibt keine seriösen Züchter:innen von Chihuahuas.
  • Chihuahuas sind immer Qualzuchten – unabhängig von Größe und Fellbeschaffenheit.

Wenn Sie sich nach reiflicher Überlegung sicher sind, einen Chihuahua oder anderen Hund bei sich aufnehmen zu wollen, sollten Tierheime und Tierschutzvereine Ihre erste und einzige Anlaufstelle sein. Dort warten Hunderttausende Tiere auf ein neues Zuhause – auch Chihuahuas, die dort aus unterschiedlichsten Gründen abgegeben wurden und auf eine zweite Chance warten.

Gemeinsam mit fachkundigen Tierheimmitarbeiter:innen können Sie herausfinden, welches Tier zu Ihnen und Ihren Lebensumständen passt.