Vermutlich kennt jeder von uns diesen Bibelvers, der heutzutage häufig angeführt wird, um zu erklären, warum wir Menschen Fleisch und tierische Produkte essen dürfen. Es ist kein geringerer als Gott selbst, der hier offenbar die Erlaubnis dazu erteilt. Doch hinter diesem Vers steckt mehr als eine bloße Erlaubnis. Sie ist vielmehr ein Zugeständnis aufgrund unserer Sündhaftigkeit!
Am Anfang war die Beziehung zwischen Gott, den Menschen und den Tieren harmonisch und im Einklang miteinander. Das Leben im Paradies war, so legt es die Heilige Schrift nahe, vegan:
Doch die menschliche Sünde zerstörte diese Harmonie im Garten Eden. Der Mensch war nicht bloß gut, sondern besaß auch eine Neigung zur Boshaftigkeit, die in einer ersten Tragödie endete: Kain ermordete seinen Bruder Abel.
Um der fortschreitenden Sündhaftigkeit des Menschen Einhalt zu gebieten, schickte Gott die Sintflut, um eine neue, bessere Welt zu schaffen, in der das Gute herrscht und der ursprüngliche Schöpfungsfrieden wiederhergestellt werden konnte. Doch Gott erkannte, dass es nicht ausreichen würde, dem Menschen Regeln und Verbote aufzustellen, um seine Triebhaftigkeit zu unterdrücken.
Er hatte den Menschen so geschaffen, ihn mit einem freien Willen beschenkt – und er liebte ihn bedingungslos. Diese Einsicht veranlasste Gott dazu, dem Menschen nach der Sintflut ein Zugeständnis zu machen: Neben den Pflanzen durfte der Mensch fortan auch das Fleisch von Tieren essen.
Was bedeutet das heute für uns?
Heutzutage wird Gottes Zugeständnis benutzt, um unseren maßlosen Konsum von Fleisch und tierischen Produkten zu rechtfertigen. Dabei vergessen viele, was Gottes ursprünglicher Gedanke war: ein universaler Friede zwischen den Spezies. Und auch das Friedensreich Jesajas greift die Vision eines universalen Schöpfungsfriedens auf:
Und sollte nicht genau das unser Ziel sein: so zu leben, wie Gott es ursprünglich vorgesehen hatte? So zu handeln, dass wir Gottes Auftrag – die Schöpfung zu bewahren – gerecht werden können?
Wir befinden uns in der privilegierten Situation, uns für vegane Lebensmittel, tierfreundliche Mode, tierversuchsfreie Kosmetik und tierleidfreie Freizeitangebote entscheiden zu können und den Zustand eines visionären Schöpfungsfriedens auch auf Erden ein Stück weit Realität werden zu lassen.