Auch unsere liebsten tierischen Mitbewohner werden immer älter – nicht zuletzt aufgrund fortschrittlicher medizinischer Versorgung. Aber nicht nur wir Menschen leiden im Alter häufig an Demenz, auch Hunde entwickeln immer öfter vergleichbare Symptome. Häufig zeigen diese sich jedoch nur schleichend.
Hier erfahren Sie, wie Sie Demenz beim Hund erkennen und wie Sie Ihren Vierbeiner am besten unterstützen und ihm dennoch einen schönen Lebensabend bescheren können.
Inhalte im Überblick |
Wie merke ich, ob mein Hund Demenz hat?
Folgende Symptome können beim Hund auf eine Altersdemenz hindeuten:
- Das Tier ist häufiger gereizt und findet sich nicht mehr so gut zurecht
- Unbegründete Lautäußerungen ohne äußeren Anlass
- Orientierungslosigkeit – auch in gewohnten Räumlichkeiten. Altbekannte Wege werden nicht mehr gefunden
- Verstärkter Appetit (häufiges Betteln direkt nach der Nahrungsaufnahme) oder auch völlige Appetitlosigkeit
- Starke Verhaltensänderungen gegenüber Halter:innen und anderen Tieren
- Verminderte Aktivität
- Depression, Aggressivität, Rastlosigkeit
- Plötzliches Urinieren im Haus
- Umherwandern
- Längeres, planloses Dastehen
Alle diese Symptome können für eine Demenz sprechen, die im Übrigen, wie bei uns Menschen auch, mit Plaque-Ablagerungen im Gehirn einhergeht.
Was tun, wenn der Hund Demenz hat?
Wenn Ihr Hund deutliche Symptome hat, die auf Demenz hindeuten, suchen Sie eine tiermedizinische Praxis auf. Es sollte immer von tiermedizinischen Fachleuten abgeklärt werden, ob die Ursache für diese Anzeichen nicht eine andere Erkrankung ist. Der/die Tierärzt:in sollte das Tier durch einen genauen Check und über eine Ausschlussdiagnostik untersuchen.
Außerdem können Sie Ihren Vierbeiner auch zu Hause unterstützen. Passen Sie das Wohnumfeld, so gut es geht, den Ansprüchen Ihres Vierbeiners an. Läuft er beispielsweise regelmäßig gegen Schränke oder andere Gegenstände? Stellen Sie diese, wenn es geht, um. Verläuft sich Ihr Vierbeiner häufig beim Gassi gehen? Nehmen Sie ihn häufiger mit einem Sicherheitsgeschirr an die Leine und führen ihn behutsam durch den Spaziergang.
Wie stellen Tierärzt:innen Demenz beim Hund fest?
Eine Diagnosestellung kann mit einer allgemeinen Untersuchung und Befragung über das Tierverhalten beginnen und hilft am besten bei der Feststellung der Erkrankung. Eine Blutuntersuchung kann ebenfalls altersbedingt hilfreich sein, den oft leiden ältere Tiere auch an anderen Krankheiten (hierbei werden auch andere Werte untersucht, beispielsweise der Nieren, Leber, Schilddrüse usw.).
Hinweise auf eine Demenz sind häufig schwer zu diagnostizieren. Auch eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) kann Klarheit verschaffen.
Welche Medikamente erhalten Hunde bei Demenz?
Der Krankheitsverlauf der Demenz kann durch geeignete Medikamente, welche die Durchblutung im Gehirn steigern, verlangsamt werden. Aufzuhalten ist die Erkrankung aber nach heutigem Kenntnisstand nicht. Abhängig von der Größe und Rasse können sich bei Hunden schon ab ca. 8 Jahren erste Symptome einer sogenannten kognitiven Dysfunktion äußern. [1]
Um andere Erkrankungen auszuschließen, sollten Sie bei den Symptomen immer eine Tierarztpraxis aufsuchen. Eine Behandlung sollte ebenfalls in jedem Fall mit einer Tierarztpraxis abgeklärt und auch begleitet werden.
Hat ein Hund mit Demenz noch Lebensqualität?
Das muss immer im Einzelfall abgewägt und in einer Tierarztpraxis abgeklärt werden. Doch ein Hund mit Demenz kann noch einen sehr schönen Lebensabend verbringen, wenn Halter:innen auf das Tier eingehen. Sie sollten immer viel Verständnis für Ihren tierischen Mitbewohner aufbringen.
Die Gehirnaktivität kann durch geeignete Spiele angekurbelt werden. Der Vierbeiner sollte immer das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit verspüren. Ob der Hund noch ohne Leine spazieren gehen sollte, muss von Fall zu Fall entschieden werden.
Auf Veränderungen in der Wohnung sollte, so gut wie möglich, verzichtet werden, da diese die Tiere häufig zusätzlichem Stress aussetzen und verunsichern. Ganz allgemein sollte Stress möglichst vermieden werden.
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Quellen
[1] Justus-Liebig-Universität Gießen (o.J.): Kognitive Dysfunktion beim Hund, https://www.uni-giessen.de/fbz/fb10/institute_klinikum/klinikum/kleintierklinik/Chirurgie/neurologie/Patienteninformation/kognitive-dysfunktion-hund (eingesehen am 30.11.2023)