Ein beliebtes Argument gegen vegane Ernährung ist, dass bei der Ernte von Getreide auch Tiere sterben. Während das stimmt, liegt zwischen vorsätzlicher Ausbeutung und dem Töten von Tieren zur Produktion von Fleisch sowie anderen tierischen Produkten und der Herstellung von pflanzlicher Nahrung möglichst ohne Tierleid trotzdem ein meilenweiter Unterschied.
Warum pflanzliche Ernährung in jedem Punkt nachhaltiger und ethischer ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
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Werden beim Anbau von Pflanzen Tiere getötet?
Kurz gesagt, ja – aber wenn es darum geht, das Leiden der Tiere weltweit zu minimieren, ist eine vegane Ernährung bei weitem die beste Lösung. Es geht nicht um Perfektion. Vegan zu sein bedeutet, so viel Leid wie möglich zu reduzieren.
Die Tierindustrie instrumentalisiert das Argument „Auch bei der Pflanzenernte sterben Tiere“, tötet bei der Herstellung von Fleisch, Eiern und Milchprodukten aber weit mehr Tiere als für eine pflanzliche Ernährung sterben. Denn neben den Tieren selbst, die ausgebeutet, gequält und letztendlich alle im Schlachthaus getötet werden, sterben zusätzlich Tiere bei der Ernte von Pflanzen, die als Nahrung für sogenannte Nutztiere angebaut wird – und zwar ein Vielfaches mehr als beim Pflanzenanbau für den menschlichen Verzehr.
Mehr als 83 Prozent aller landwirtschaftlich genutzten Flächen werden für Weideland und den Anbau von „Futtermitteln“ wie Getreide und Soja zur Ernährung sogenannter Nutztiere genutzt. [1] Dafür wird ein gigantischer Teil des Regenwaldes in Südamerika abgeholzt, wodurch zusätzlich unzählige Wildtiere sterben.
Wodurch werden Tiere getötet, wenn der Mensch Pflanzen erntet?
Tiere wie Insekten oder Mäuse werden beim Anbau und bei der Ernte von Pflanzen durch Pestizide oder (teilweise unbeabsichtigt) durch Maschinen wie Mähroboter getötet. Der Unterschied zur Tierindustrie liegt in dem Wort „unbeabsichtigt“. Denn die Fleisch-, Eier-, Milch- und Fischindustrie tötet jährlich vorsätzlich Milliarden fühlende Lebewesen. Allein in Deutschland wurden 2021 rund 56,2 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde und 668,7 Millionen Hühner, Puten und Enten für ihr Fleisch in Schlachthäusern getötet – oft unter unzureichender Betäubung. [2]
Vegane Ernährung verhindert nicht nur, dass Tiere direkt von der Fleischindustrie getötet werden, sondern auch, dass viele Kleintiere versehentlich getötet werden, wenn das Land gepflügt und Getreide geerntet wird, um sogenannte Nutztiere zu ernähren. Sie als Einzelperson haben die Wahl, möglichst viele Tiere zu schonen, indem Sie die Zwischenstufe Fleisch und andere tierische Produkte vermeiden und ihren Nährstoffbedarf problemlos mit einer ausgewogenen pflanzlichen Ernährung decken.
Pflanzliche Ernährung ist nachhaltiger und ressourcensparender
Für eine vegane Ernährung müssen etwa 12 Mal weniger Pflanzen geerntet werden als für die Ernährung von Tieren, die für Fleisch und andere tierische Produkte ausgebeutet und getötet werden. Gleichzeitig benötigen Anbau und Verarbeitung von pflanzlichem Eiweiß viel weniger Wasser als die Aufzucht von Tieren für tierische Produkte.
Die Tierindustrie hält seit Jahren an der unmoralischen und schlicht falschen Behauptung fest, das Leiden von Tieren sei notwendig, um Gewinne zu erzielen. Sie könnten jedoch stattdessen auf den veganen Ökolandbau oder ethisch handelnde Branchen umsteigen und wirtschaftlichen Erfolg erzielen, ohne anderen Tieren zu schaden.
Vegan werden rettet Tiere, Pflanzen und die Erde
Die vegane Ernährung hilft, den Planeten zu retten. Mit unserer Kaufentscheidung können wir Tiere vor der Tötung in der industriellen Landwirtschaft schützen und eine verantwortungsvolle Entwicklung der pflanzlichen Landwirtschaft ebenso unterstützen wie die innovativer veganer Produkte.
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Quellen
[1] Poore, J./Nemecek, T. (2018): Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. In: Science Vol. 360, Issue 6392, pp. 987-992, https://science.sciencemag.org/content/360/6392/987 (eingesehen am 27.10.2022)
[2] Statistisches Bundesamt (7.02.2022): Pressemitteilung Nr. 050 vom 7. Februar 2022, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/02/PD22_050_413.html (eingesehen am 27.10.2022)