Fellwechsel GmbH: Pelz mit gutem Gewissen?

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Fellwechsel GmbH – subventioniertes Tierleid

Die Grausamkeiten der Jagd stehen dem Leid auf Pelzfarmen in nichts nach. Tiere die im Wald für Pelz getötet werden, bleiben oftmals mit ihren Gliedmaßen in Schlagfallen stecken oder ziehen sich bei panischen Fluchtversuchen in sogenannten Lebendfallen schwere Verletzungen zu. Dennoch förderte das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie (MULE) in Sachsen-Anhalt im Jahr 2018 die Produktion von Wildtierfellen, indem der Fellwechsel GmbH Gefriertruhen und Kühlcontainern im Wert von 100.000 Euro zur Verfügung gestellt wurden. Damit werden Steuerzahler in Sachsen-Anhalt dazu gezwungen, die Vermarktung von Pelzen sowie die grausame Jagd auf Tiere wie Füchse und Marderhunde, zu unterstützen. In einem Schreiben an PETA rechtfertigt die zuständige Ministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert die Pelzproduktion und bezeichnet fühlende Lebewesen als „nachwachsende (…) Ressource“.

So grausam ist die Jagd

Egal woher Pelz kommt, die Tiere haben immer schrecklich gelitten. Fellwechsel fordert Jäger sogar dazu auf, zum Schutz der Felle vermehrt auf Fallenjagd und Schrotmunition zu setzen – die Fallenjagd gilt als besonders grausam, und auch der Schrotschuss bringt großes Leid mit sich. [1]

„Angenommen werden Tiere, die mit Schrotschuss oder balgschonenden Kaliber oder mittels Fallenfang erlegt wurden. Bälge mit Großkalibereinschuss sind nur teilweise oder gar nicht verwertbar. Verhitzte oder verluderte Stücke sind generell nicht verwertbar!“ [2]

Da Beutegreifer wie Füchse vor allem nachts aktiv und sehr schlau sind, werden sie oft mit Schlagfallen gefangen. Viele Tiere sterben in diesen Fallen einen langsamen und qualvollen Tod – sie werden darin regelrecht zerquetscht. Auch die Jagd mit Lebendfallen endet für die Tiere tödlich. Zuvor verbringen sie Stunden in Panik und Platzangst. Nicht selten verletzen sich die Tiere bei dem Versuch, ihrem Gefängnis zu entfliehen, schwer. Wenn der Jäger sie schließlich findet, werden sie per Kopfschuss getötet oder erschlagen. Beim Einsatz von Bleischrot streuen die Kugeln durch den gesamten Tierkörper und sollen einen Schocktod durch Nervenlähmung einleiten. Ein präziser Schuss ist aber nicht möglich, viele Tiere quälen sich schwer verletzt stunden- oder sogar tagelang durchs Unterholz. Obendrein belastet das herumliegende Blei die Umwelt.

Keine Notwendigkeit für die Jagd

Fellwechsel und die Jägerschaft argumentieren immer wieder, dass ihre Pelze, die unter dem Label „We PreFur“ vermarket werden, ohnehin anfallen, da Beutegreifer wie Füchse, Marder und sogenannte „invasive Arten“ wie Mink, Marderhunde oder Waschbären aus Artenschutzgründen bejagt werden müssten. Diese Begründung ist jedoch nur vorgeschoben. Populationsrückgänge betroffener Arten, wie beispielsweise Feldhasen und Bodenbrüter, sind auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot durch die industrielle Landwirtschaft sowie die Jagd selbst zurückzuführen. In Wahrheit töten Jäger die zum „Raubzeug“ degradierten Beutegreifer nur, weil sie in „ihrem“ Wald keine Konkurrenten dulden. Aus wildbiologischer Sicht gibt es keinen nachvollziehbaren Grund für die massenhafte Bejagung von Füchsen und anderen Wildtieren – das belegen zahlreiche Studien und Expertenmeinungen.

Wildtierfelle zerstören die Umwelt und befeuern Pelzfarmen

Fellwechsel bewirbt seine Produkte dennoch als besonders „ethisch“ und „nachhaltig“. In Wirklichkeit ist die Produktion von Pelzen – jeder Art – extrem umweltschädlich. Pelz ist die Haut eines getöteten Tieres und würde verwesen, wenn man sie nicht haltbar machen würde. Hierfür werden Chemikalien wie Formaldehyd oder Schwefelsäure eingesetzt, die als umwelt- und gesundheitsschädigend gelten. Zudem bringen Projekte wie Fellwechsel vermehrt Pelze auf die Straße und befeuern dadurch einen blutigen Trend. Wildtierfelle senden die Botschaft, dass es in Ordnung sei, Tiere für ihr Fell zu töten, und sorgen für eine zunehmende Akzeptanz von Pelzmode. Dies hat letztlich zur Folge, dass auch auf Pelzarmen wieder vermehrt Tiere eingesperrt und dazu gezwungen werden, ihr Leben in winzigen Käfigen zu verbringen. Fakt ist: Für Pelz wird immer ein Tier gewaltsam getötet – einen ethisch vertretbaren Pelz gibt es nicht.

Wer oder was steckt hinter Fellwechsel?

Gegründet wurde die Fellwechsel GmbH 2016 durch den Deutschen Jagdverband (DJV) und den Landesjagdverband Baden-Württemberg. Das Geschäftsmodell besteht darin, Tiere durch Jäger gewaltsam töten zu lassen und ihre leblosen Körper an speziell eingerichteten Sammelstellen oder „Abbalgstationen“ zu lagern. Anschließend werden die Tiere gehäutet und nach einer umweltschädlichen Gerbung an Modedesigner und Kürschner verkauft, um blutige Pelzmode daraus herzustellen. Je besser das Fell eines Tieres erhalten ist, desto mehr Geld erhält der Jäger für sein blutiges Hobby, das jedes Jahr unzählige Tiere angeschossen und mit heraushängenden Eingeweiden im Wald zurücklässt.

Was Sie tun könnnen

Kaufen Sie niemals Pelze, egal woher diese stammen, und klären Sie auch Freunde und Bekannte über das Tierleid hinter obskuren Pelzlabeln wie WePrefur oder Origin Assured auf.

Alle Infos rund um tierfreundliche Mode.