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Fleischkonsum in Deutschland: Trotz sinkender Zahlen leiden Tiere weiterhin

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Der Fleischkonsum in Deutschland sinkt seit Jahren – während sich laut verschiedenen Studien gleichzeitig immer mehr Menschen für eine vegane Ernährung entscheiden. [1] Gründe dafür sind unter anderem, dass Verbraucher:innen vermehrt Wert auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung legen. Für viele Tiere bedeutet der sinkende Verzehr weniger Leid. Dennoch leiden weiterhin Millionen fühlender Lebewesen – obwohl zahlreiche gute Gründe gegen das Fleischessen sprechen.

Inhaltsverzeichnis

Fleischkonsum in Deutschland sinkt – ein positiver Trend?

Laut Ernährungsreport 2023 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) essen immer weniger Befragte täglich Fleisch- und Wurstwaren. Gleichzeitig steigt der Anteil der Personen stetig, die täglich vegetarische und vegane Alternativen zu tierischen Produkten verzehren. [1]

So sank der Fleischkonsum in Deutschland im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr pro Kopf um rund 2,1 Kilogramm Fleisch. [2]

Im Februar 2024 veröffentlichte das Statistische Bundesamt (Destatis) Zahlen über die Fleischproduktion in Deutschland: Im Jahr 2023 ist die Fleischproduktion zum siebten Mal in Folge gesunken. Mit 6,8 Millionen Tonnen produzierten die gewerblichen Schlachtbetriebe 4 Prozent bzw. 280.200 Tonnen weniger Fleisch als 2022. Dennoch wurden 2023 insgesamt 47,9 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie 702,2 Millionen Hühner, Puten und Enten in Schlachthöfen getötet.

  • Obwohl die Zahl der getöteten Schweine um 7 Prozent sank, wurden 2023 immer noch 43,8 Millionen Tiere getötet. Grund dafür seien die bis Mai 2023 ebenfalls rückläufigen Schweinebestände in Deutschland.
  • Die Zahl der getöteten Rinder blieb mit 3 Millionen Tieren nahezu unverändert. Da die Tiere verstärkt auf ein höheres Gewicht gezüchtet und gemästet werden, stieg die Menge in Tonnen um 0,6 Prozent auf 992.900 Tonnen.
  • Die Menge an Fleisch von Hühnern und anderen gefiederten Tieren erhöhte sich um 1,4 Prozent auf 1,6 Millionen Tonnen. [3]

Auch wenn die Deutschen immer weniger Fleisch konsumieren und in Deutschland weniger Fleisch produziert wird, leiden bis heute unzählige Tiere in der Fleischindustrie: Jedes Tierprodukt bedeutet unvorstellbares Leid – das gilt auch für „Geflügelfleisch“. Denn dafür werden massenhaft fühlende Lebewesen skrupellos ausgebeutet: Zahllose Hühner, Puten, Wachteln, Enten und Gänse leiden unter Haltung und Zucht in einer auf maximale Profite ausgelegten Industrie.

Egal, aus welcher Haltungsform das Fleisch und andere tierische Produkte stammen – die Tiere führen ein entbehrungsreiches Leben und werden lange vor ihrer natürlichen Lebenserwartung im Schlachthaus getötet.

Wie hoch ist der Fleischkonsum in Deutschland?

Pro Sekunde werden in Deutschland rund 1.400 Tiere für den Fleischkonsum getötet. [4] Im ersten Halbjahr 2022 gehörten dazu rund 25,8 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde. Dazu kommen unfassbare 353,2 Millionen Hühner, Puten und Enten, die zur Herstellung von Fleisch ebenfalls unter Stress und Todesangst in Schlachthöfen getötet wurden. Das sind 7,9 Prozent weniger als im Jahr 2021. Während die Zahl der Hühner, Puten und Enten in etwa gleich blieb, wurden 2,3 Millionen weniger Schweine und 127.200 weniger Rinder zur Schlachtbank geführt. [5]

Rohes Fleisch in einer Theke
In Deutschland sterben jedes Jahr Millionen von Tieren für den Konsum von Fleisch.

Warum sinkt der Fleischkonsum in Deutschland?

Der rückläufige Fleischkonsum ist unter anderem auf die zunehmende Zahl von Menschen zurückzuführen, die erkennen, dass der Konsum tierischer Produkte wie Fleisch, Milch und Eier nicht nur den Tieren, sondern auch der eigenen Gesundheit und unserer Lebensgrundlage schadet. Rohstoffe wie Landflächen, Wasser und Nahrung werden knapper, und Treibhausgase befeuern die Klimakrise. Wenn wir den Planeten und unsere Mitgeschöpfe schützen wollen, müssen wir jetzt umdenken und nachhaltig handeln. Der einfachste Weg ist eine vegane Ernährung.

Warum werden die Betriebe immer größer und die Tiere immer schwerer?

Wachsender Konkurrenzkampf zwischen einzelnen Betrieben und der steigende Kostendruck haben in den letzten Jahrzehnten zu einem Wandel hin zu mehr Großbetrieben geführt. Besonders deutlich zeigt sich dies bei der Schweinehaltung. Zwischen 2010 und 2019 gab es 32 Prozent weniger Betriebe mit einer Tierzahl von 500 bis 999. Gleichzeitig haben größere und Großbetriebe ab 2.000 Schweinen und ab 5.000 Tieren um 35 Prozent und sogar 67 Prozent zugenommen. [6]

Diese Tendenz macht eines deutlich: Wer am Markt überleben will, muss noch mehr Tiere auf noch weniger Fläche halten, um konkurrenzfähig zu bleiben – auch auf dem Weltmarkt. Dennoch ist die Tierhaltung für viele Landwirt:innen allein kaum noch ausreichend, um den Lebensunterhalt zu sichern. Das geht auf Kosten der Tiere.

Schweine, Rinder und Hühner zahlen den höchsten Preis für Fleisch, Milch und Eier

Sogenannte Nutztiere wie Schweine, Rinder und Hühner müssen ihr Leben meist in kotverdreckten Ställen fristen, wo sie sich aufgrund der Enge und quälenden Langeweile gegenseitig verletzen. Ihre Körper werden qualgezüchtet, um die Menge an Fleisch, Milch und Eiern noch weiter zu steigern.

Artwidrige Haltungssysteme machen die Tiere zusätzlich krank, denn eine grüne Wiese sehen die allerwenigsten – von einem selbstbestimmten Leben ganz zu schweigen. Die meisten Schweine und Rinder müssen beispielsweise auf harten Spaltenböden leben, denn das ist für die Betriebe kostengünstiger. Auch in der Biohaltung leiden Tiere aller Arten und werden wie in anderen Haltungssystemen ausgebeutet – denn konsequenter Tierschutz und Wirtschaftlichkeit schließen sich aus.

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