Sie haben Platz im Garten und möchten etwas für die Tiere tun? Dann sollten Sie einen Gartenteich anlegen. Dieser bietet nicht nur den verschiedensten Tierarten einen willkommenen Lebensraum, sondern sorgt auch für eine ganz besondere Stimmung im Garten. Stellen Sie sich nur vor, wie Sie an einem lauen Sommerabend dem plätschernden Wasser und dem Konzert der Frösche lauschen, während Sie ein paar Libellen beobachten, die über die Seerosen tanzen.
Ein solches Wasserparadies können Sie ganz einfach selbst bauen. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, wie Sie einen Teich anlegen und auf welche tierischen Bewohner Sie sich freuen dürfen.
Wann ist die beste Zeit, um einen Teich anzulegen?
Am besten legen Sie den Gartenteich im Frühling an. Dann haben die neuen Pflanzen genug Zeit, um zu wachsen und das Biotop ist bereit für seine neuen Bewohner.
Gartenteich anlegen: Anleitung
Ein paar Spatenstiche, eine Teichfolie, Wasser und Pflanzen hinein – fertig? Einen Gartenteich anzulegen, ist wirklich nicht sehr kompliziert. Dennoch gibt es einige Dinge zu beachten.
Schritt 1: Standort und Teichgröße planen
Damit ein Teich möglichst vielen Tieren ein Zuhause bietet, sollte er naturnah angelegt sein. Was die Standortwahl angeht, eignet sich somit eine etwas abgeschiedene und geschützte Stelle des Gartens. Der Teich sollte auch in der Nähe von schattenspendenden Sträuchern oder Gebäuden platziert werden, damit das Wasser um die Mittagszeit nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist.
Auch Bäume in der Nähe des Teiches sind kein Problem, solange sie kein flaches Wurzelwerk, wie etwa die Birke, haben und östlich vom Teich wachsen. Anderenfalls wird das Herbstlaub in den Teich geweht, was das Wasser kippen lassen kann.
Zur Größe des Teichs müssen Sie natürlich den vorhandenen Platz in Ihrem Garten beachten. In der Regel gilt jedoch: Je größer, desto besser. Bei größeren Gewässern stellt sich schneller ein ökologisches Gleichgewicht ein und es siedeln sich schneller tierische Bewohner an.
Ist ein Teich genehmigungspflichtig?
Ab einer gewissen Größe benötigen Sie unter Umständen eine Baugenehmigung, was von Bundesland zu Bundesland variiert. Informieren Sie sich vor dem Bau über die örtlichen Vorgaben.
Schritt 2: Den Gartenteich ausheben – wie tief muss der Teich sein?
Stecken Sie die Umrisse des zukünftigen Teichs ab. Anschließend heben Sie die Teichfläche mit dem Spaten oder einem Mini-Bagger aus. Beachten Sie dabei die verschiedenen Teichzonen:
- Die äußerste Sumpfzone sollte 10 bis 20 Zentimeter tief sein,
- die darauffolgende Flachwasserzone ca. 40 bis 50 Zentimeter tief und
- in der Mitte die Tiefwasserzone ca. 80 bis 100 Zentimeter tief.
Wie Sie die Übergänge der Zonen gestalten, bleibt Ihnen selbst überlassen. Die Uferzone sollte einen flachen Einstieg zum Teich möglich machen, sodass Vögel und andere Wildtiere problemlos trinken oder im Uferbereich baden können.
Schritt 3: Schutzvlies und Teichfolie verlegen
Als nächstes wird die Teichfolie verlegt. Um die Folie vor Schäden zu schützen, kleiden Sie erst die komplette Teichmulde mit einem Schutzvlies aus. Anschließend folgt die Teichfolie. Je nach Größe des Teichs ist es sinnvoll, die Folie zu zweit oder zu dritt zu verlegen. An einigen runden Stellen muss die Folie gefaltet werden, damit keine großen Falten entstehen.
Schritt 4: Steine in den Teich setzen
Um den Teich ansehnlicher und naturnaher zu gestalten, platzieren Sie Steine auf der Teichfolie. Dies kaschiert nicht nur die Folie, sondern beschwert sie auch und hält sie somit an Ort und Stelle. Sie können beispielsweise große, naturnahe Findlinge verlegen und die Zwischenräume mit Kies füllen. Besonders am Uferrand sollte die Teichfolie gut verdeckt sein, damit Mäuse, Igel und andere Kleintiere beim Trinken nicht auf der glatten Folie in den Teich rutschen.
Schritt 5: Die Technik
Dies ist ein optionaler Schritt. Ein größerer Gartenteich kann am richtigen Standort problemlos ohne Filtertechnik sein biologisches Gleichgewicht halten. Jedoch kann ein übermäßiger Nährstoffeintrag oder der Kot von tierischen Teichbewohnern eine Teichpumpe erforderlich machen. Auch wird so der Sauerstoffgehalt bei starker Erwärmung des Wassers sichergestellt.
Schritt 6: Den Teich bepflanzen und mit Wasser füllen
Nun können Sie den Teich bepflanzen und mit Wasser füllen. Verwenden Sie eine Sandschicht oder ein Sand-Kies-Gemisch als Boden für die Pflanzen. Bei der Wahl der Pflanzen sollten Sie auf Abwechslung setzen. Dichte Sumpfpflanzen und Seerosen bieten durch ihre großen Blätter Schutz, Nahrung und Ablageplatz für Laich.
Auch sollten Sie die Teichzonen beachten: So platziert man beispielsweise Seerosen in der tiefsten Zone des Teiches, während Sumpfdotterblumen in der Sumpfzone am besten gedeihen. Da sich die Pflanzen recht schnell ausbreiten, müssen nur wenige einzelne Pflanzen eingesetzt werden. Besonders bei Insekten beliebt sind Röhrichte wie Schilf, da sie in den Stängeln überwintern. Bieten Sie Tieren auch durch aufeinander gestapelte Steine in Form kleiner Höhlen oder kleinen Reisighaufen am Uferrand Unterschlupfmöglichkeiten.
Diese Tiere leben im Teich
Wenn Sie Ihren Teich angelegt haben, dürfen Sie sich schon bald über den Einzug der verschiedensten Tierarten freuen. So halten sich besonders Libellen gerne am Wasser auf. Einige Arten legen im Teich ihre Eier ab, aus denen schon bald Larven schlüpfen. Auch andere Insekten wie Wasserläufer oder verschiedene Fliegenarten werden vom Wasser angezogen.
Auch Frösche fühlen sich im Gartenteich wohl und legen im Teichwasser ihren Laich ab. Hier finden sie zudem Schutz vor Feinden. Auch wenn manche Menschen das Quaken der Frösche als störend empfinden, sind die Tiere ausgesprochen nützliche Teichbewohner, da sie sich von Insekten wie Mücken ernähren. Auch Kröten zieht es zum Wasser, sie leben jedoch lieber am Teichufer.
Wer Glück hat, kann den ein oder anderen Molch in seinem Gartenteich beobachten. Die scheuen Tiere benötigen viele Versteckmöglichkeiten und sind ebenso wie Frösche und Kröten überaus nützlich.
Auch Wasserschnecken finden sich bei den richtigen Bedingungen relativ schnell in Gartenteichen ein. In einigen Fällen werden sie über Wasserpflanzen in den Teich eingetragen. Wasserschnecken tragen ihren Teil zur Verbesserung der Wasserqualität bei, da sie sich unter anderem von Algen ernähren.
Ein Gartenteich ist außerdem für viele Vögel eine willkommene Wasser- und Nahrungsquelle. So trinken die Tiere in flachen Bereichen und essen Insekten. Auch Ringelnattern gehen gerne in Gewässern auf Nahrungssuche. Die harmlosen Schlangen ernähren sich von Amphibien wie beispielsweise Fröschen.
Fische gehören nicht in den Gartenteich
Bitte kaufen Sie niemals Fische für Ihren Gartenteich. Die Tiere werden für den Handel unter schlimmen Bedingungen gezüchtet und in winzigen Aquarien gehalten, um mit ihnen maximalen Gewinn zu erziehen. Das Wohlergehen der Tiere spielt dabei keine Rolle. Auch bieten die meisten Gartenteiche viel zu wenig Platz für Fische. In der Natur leben Süßwasserfische in großen Seen. Das Gleiche gilt für Schildkröten.
Freuen Sie sich auf die zahlreichen anderen Tiere, die von ganz allein in Ihren Gartenteich einziehen werden.
Weitere Tipps für einen tierfreundlichen Garten
Auf welche Weise Sie Ihren Garten noch zu einer Oase für Insekten, Vögel und andere tierische Gäste machen können, erfahren Sie in unseren Tipps für einen tierfreundlichen Garten. Auch können Sie beim Düngen, der Gartenkleidung, den Gartenmöbeln und dem Unkrautjäten auf tierleidfreie Materialien setzen.