Giftschlangen in Deutschland: Woher kommen Kobra & Co.?

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In Deutschland gibt es zwei heimische Giftschlangen – die Kreuzotter und die Aspisviper. Doch inzwischen ereignen sich jährlich hunderte Fälle, in denen sich Menschen exotischen Gift- oder Würgeschlangen gegenübersehen. Wie kommt es, dass diese exotischen und auch gefährlichen Tiere in deutschen Gärten und sogar Häusern anzutreffen sind?

Inhalte im Überblick

Wie viele Giftschlangen gibt es in Deutschland?

Heimische Giftschlangen in Deutschland sind die Kreuzotter und die Aspisviper. Dennoch gibt es zahlreiche weitere Giftschlangen, die durch den Menschen nach Deutschland gebracht wurden. Immer wieder brechen exotische Schlangen aus ihren Terrarien aus oder werden von ihren überforderten Halter:innen ausgesetzt – eine große Gefahr für Menschen und Tiere. Lediglich in neun Bundesländern ist die Haltung von gefährlichen und giftigen Tieren gesetzlich geregelt.

Schlange im Baum
Zahlreiche Giftschlangen wurden über die Jahre durch den Menschen nach Deutschland gebracht.

Was ist die giftigste Schlange in Deutschland?

Das Gift der Kreuzotter und Aspisviper ist für uns Menschen nicht gefährlich, es kann lediglich allergische Reaktionen hervorrufen. [1] Anders sieht es jedoch bei den importierten Exoten aus – bereits ein einziger Biss einer Kobra kann einen Menschen töten, denn die Tiere zählen zu den giftigsten der ganzen Welt. Durch die Heimtierhaltung sind die gefährlichen Reptilien eine realistische Bedrohung für die Menschen hierzulande.

Woher kommen Kobras & Co. in Deutschland?

Gift- und Würgeschlangen sind in deutschen Wohnzimmern leider keine Seltenheit. Die Halter:innen kaufen die Tiere in Zoohandlungen, auf Reptilienbörsen und sogar im Internet. Eine im Web erworbene Schlange wird einfach per Post nach Hause geliefert.

Da es so unglaublich einfach gemacht wird und es leider noch immer oftmals völlig legal ist, ein exotisches Tier spontan zu kaufen, informieren sich viele Käufer:innen nicht ausreichend über die Bedürfnisse der anspruchsvollen Reptilien und sind schnell mit der Haltung überfordert. Aufwand, Kosten und die Schlangen selbst wachsen ihnen über den Kopf. So kommt es leider immer wieder vor, dass Halter:innen ihre Schlange loswerden wollen und sie daher aussetzen, statt sie in einem Tierheim oder einer Auffangstation abzugeben.

Einige Schlangen brechen auch aus ihrem Terrarium aus – gerade in den Sommermonaten, wenn die wechselwarmen Tiere aktiver werden und die Halter:innen das Terrarium aufgrund von unzureichenden Kenntnissen nicht fachgerecht gesichert haben. So kommt es immer wieder vor, dass Menschen in ihrer Küche, im Garten oder in der Garage von einer Schlange überrascht werden. Auch in Einkaufszentren sind bereits Schlangen gefunden worden.

Tierschutzgesetz verbietet Aussetzen von Tieren

Nicht nur, dass ein Aussetzen für die Tiere schrecklich ist – es ist nach § 3 des Tierschutzgesetzes auch verboten. Daneben kann mit einer solchen Tat auch der Straftatbestand der Tierquälerei nach § 17 des Tierschutzgesetzes erfüllt werden. Wer ein Tier aussetzt, kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren rechnen.

Wenn Sie Zeug:in davon werden, wie jemand ein Tier aussetzt, misshandelt oder nicht artgerecht hält, melden Sie dies bitte. Nur so kann den Tieren geholfen werden.

Ein generelles Haltungsverbot ist die einzige Lösung

Nur ein generelles Haltungsverbot von Exoten in Privathaushalten kann verhindern, dass Tiere falsch gehalten, misshandelt oder ausgesetzt werden. Abgesehen davon, dass die Haltung für die sensiblen Tiere niemals artgerecht sein kann, bedeutet der Reptilienhandel für unzählige Tiere auch den sicheren Tod. Bis zu 72 % der Reptilien sterben bereits auf der Zuchtfarm oder beim Transport. [2]

Schlange im Gras
Der einzige Weg Exoten vor einer falschen Haltung zu schützen, ist ein generelles Haltungsverbot.

Die überlebenden Tiere werden auf Reptilienbörsen – in winzigen Plastikboxen eingesperrt – wie billiger Trödel verramscht oder müssen in Zoogeschäften in kleinen Terrarien ausharren. Noch immer wird ein Teil der zum Kauf angebotenen Reptilien in der Wildnis gefangen.

Auch ungiftige Schlangen und andere Reptilien können eine Gefahr für Menschen darstellen. Studien zufolge übertragen die meisten Reptilien Salmonellen – laut dem Robert Koch-Institut wird jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von exotischen Tieren verursacht. [3]

So können Sie den Tieren helfen

Bitte unterschreiben Sie unsere Petition für ein Heimtierschutzgesetz, in dem wir ein Haltungsverbot für Wildtiere wie Schlangen und ein Verbot von Reptilienbörsen fordern.