Zimmerpflanzen schaffen eine wohnliche Atmosphäre und ein angenehmes Raumklima. Doch viele der meist tropischen Schönheiten enthalten ungeahnt starke Gifte. Hier erläutern wir Ihnen die 20 häufigsten Zimmerpflanzen, die unseren tierischen Mitbewohnern gefährlich werden können.
Wenn Sie Katzen, Hunde oder andere Tiere halten, sollten Sie mit diesen Zimmerpflanzen vorsichtig sein.
1. Aloe Vera
Obwohl sie für uns Menschen eine geschätzte Heilpflanze ist, kann Aloe Vera bei Tieren Verdauungsstörungen wie z. B. Durchfall auslösen.
2. Amaryllis
Die langen, schmalen Blätter dieser beliebten Zimmerpflanze sehen leider nicht nur für uns Menschen sehr anziehend aus. Werden sie jedoch verschluckt, kann das Bauchschmerzen auslösen, bis hin zu Durchfall und Erbrechen, Apathie und Zitterkrämpfen.
3. Azalee und Rhododendron (Erica-Gewächse)
Diese Blütenwunder werden oft verschenkt. Aber Vorsicht: Sie enthalten Acetylandromedol, das zum Herz-Kreislauf-Kollaps führen kann! Das Gift führt zu rauschartigen Zuständen mit vermehrtem Speichelfluss, Taumeln, Apathie und Erbrechen. In besonders schweren Fällen können sogar Krämpfe, Koma und Herzversagen die Folge sein.
4. Calla
Diese Pflanze, die gerne in Gestecken verwendet wird, ist ebenso schön wie tödlich. Die Symptome, die sie auslöst, reichen von Bauchbeschwerden und Reizungen der Mundhöhle bis hin zu Gleichgewichtsverlust, Zittern, Krampfanfällen, Atemstillstand und folglich Tod.
5. Buntwurz (Kaladium)
Diese schöne Grünpflanze betört mit Blättern, deren bunte Farbenvielfalt kaum zu übertreffen ist. Doch durch ihre Verwandtschaft zur Calla ist sie ebenso tödlich wie ihre Verwandte und ruft dieselben Symptome hervor.
6. Wunderbaum (Rizinus)
Rizinusöl ist vielen Menschen als Brechmittel ein Begriff. Im Gegensatz zum ungiftigen Öl, das aus den Samen gewonnen wird, ist die Pflanze hochtoxisch. Nach sofortiger Schleimhautreizung werden Magen, Darm, Leber und Nieren geschädigt, was mit Erbrechen und Krämpfen einhergeht. Da zusätzlich das Blut gerinnt, tritt schließlich nach etwa zwei qualvollen Tagen der Tod ein.
7. Chrysanthemen
Diese schönen Schnittblumen können Tieren schaden und Durchfall, Erbrechen und Gleichgewichtsverlust verursachen. Auch Entzündungen der Haut können durch sie ausgelöst werden.
8. Alpenveilchen
Diese klassische Zimmerpflanze kann Magenbeschwerden und Brechdurchfälle auslösen. Besonders hohe Dosen führen zu Herz-Kreislauf-Versagen und Atemstillstand.
9. Efeu
Ursprünglich eine reine Gartenpflanze, ist Efeu mittlerweile mit verschiedenen dekorativen Blattformen und -farben erhältlich und hat dadurch Einzug in viele Wohnzimmer gehalten. Alle Sorten können jedoch Brechdurchfälle, Kopfschmerzen und erhöhte Pulsfrequenz auslösen, sowie bei direktem Kontakt Hautreizungen hervorrufen.
10. Kalanchoe
Diese dickblättrige Pflanze wird in ihrer rot-blütigen Variation sehr gern zum Muttertag verschenkt. Sie enthält ein Gift, das neurologische Auffälligkeiten wie etwa spastische Muskelkrämpfe auslösen kann.
11. Lilien
Nahezu alle Arten von Lilien sind für Katzen giftig! Inappetenz, Erbrechen und Apathie sind mögliche Folgen. Besonders tückisch: Die Vergiftung kann ein akutes Nierenversagen verursachen, das sich allerdings erst nach ein bis drei Tagen bemerkbar macht. Doch sind die Symptome wie vermehrter Durst und Urinabsatz, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Dehydration erst einmal sichtbar, befindet sich die Katze bereits in akuter Lebensgefahr.
12. Mistel
Der Brauch, sich unter einem Mistelzweig zu küssen, bringt die Mistelzweige zur Weihnachtszeit in unsere Wohnzimmer. Besser nicht! Denn alle Planzenteile sind giftig und lösen Magen-Darm-Beschwerden und Erbrechen aus.
13. Einblatt (Spathiphyllum)
Diese beliebte Zimmerpflanze gehört wie die Calla zu den Aronstabgewächsen und enthält daher ähnliche Reizstoffe, die sämtliche Schleimhäute verätzen, mit denen sie in Berührung kommen.
14. Baumfreund (Philodendron)
Nach Verzehr der dekorativen Rankpflanze kommt es zu Unwohlsein und zu starken Reizungen nach Haut- oder auch Schleimhautkontakt.
15. Weihnachtsstern
Dieses Wolfsmilchgewächs enthält einen milchigen Saft mit ätzender Wirkung. Für den Menschen eher unbedenklich, kann der Weihnachtsstern bei Tieren Vergiftungserscheinungen hervorrufen wie blutige Brechdurchfälle bis hin zu Lähmungen und Organschäden.
16. Efeutute
Diese Kletterpflanze ist ein tropischer Vertreter der Aronstabgewächse – also auch giftig. Sie löst ebenfalls Brechdurchfälle und Schleimhautreizungen aus.
17. Palmfarm (Cycas revoluta)
Vor allem die Samen, aber auch alle restlichen Pflanzenteile sind giftig und können zum Teil blutige Brechdurchfälle sowie Koma und Leberschäden auslösen. Ein zusätzliches Nervengift führt zu Lähmungserscheinungen und kann das Gehirn schädigen. Auch das bloße Einatmen des Blütenstaubes führt bereits zu Schleimhautreizungen.
18. Strahlenaralie (Schefflera)
Dieses Bäumchen ist nicht nur in Büros sehr beliebt. Ein Verzehr der fingerartigen Blätter kann allerdings Schleimhautirritationen, Appetitlosigkeit und Brechdurchfälle verursachen.
19. Tulpen, Narzissen
Besonders die Zwiebeln der verbreiteten Frühjahrsblüher können Durchfall, Erbrechen und Bauchkrämpfe auslösen. Schlimmstenfalls kommt es zum Atemstillstand. Narzissen sind übrigens Verwandte der Amaryllis (s. o.).
20. Chili
Immer häufiger findet man äußerst dekorative Variationen von Chili-Pflanzen in den Wohnzimmern. Da die roten Früchte meist sehr scharf und obendrein ungiftig sind, geht von ihnen, bis auf Schleimhautreizungen durch die Schärfe, keine Gefahr aus. Anders sieht es jedoch mit den grünen Pflanzenteilen aus: Als Vertreter der berüchtigten Nachtschattengewächse enthalten sie Solanin, was Erbrechen auslöst und für kleine Tiere tödlich enden kann.
Was tun im Ernstfall?
In unserem Haustier-Ratgeber finden Sie viele weitere nützliche Tipps für das Leben mit einem tierischen Mitbewohner. Sollte beispielsweise Ihr Hund oder Ihre Katze eine giftige Pflanze zu sich genommen haben, erfahren Sie, wie Sie bei einer Vergiftung am besten reagieren.