Hund bei Kälte im Auto: So verhalten Sie sich im Notfall

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Hunde können rasch unterkühlen, wenn sie bei Kälte im Auto allein gelassen werden. Genau wie bei Hitze können selbst kurze Besorgungen bei Kälte eine ernsthafte Bedrohung darstellen: Das zeigt ein Vorfall in Stuttgart, bei dem ein Hund laut Medienberichten nur knapp dem Kältetod entkam. [1] Hunde sind als domestizierte Tiere und oft auch aufgrund ihrer Zucht immer auf die Fürsorge und den Schutz ihrer Halter:innen angewiesen.

Wir von PETA Deutschland haben nützliche Maßnahmen für Sie zusammengestellt, die im Zweifelsfall das Leben eines Hundes, der bei Kälte im Auto eingesperrt ist, retten können. Diese Gefahrenquellen und Tipps zum richtigen Verhalten gegen Unterkühlung bei Hunden sollten Sie kennen.

Inhalte im Überblick

Hunde bei Kälte im Auto: So beugen Sie Unterkühlung vor

  1. Vor der Fahrt: Wenn vorhanden, kann für die schnellere Erwärmung des Fahrzeugs kurz vor Abfahrt die Standheizung angeschaltet werden.
  2. Vorausschauend planen: Bis der Motor und damit die Heizung warm ist, empfiehlt es sich, für den Hund eine Decke bereitzuhalten. Es sollte im Winter stets eine wärmende, isolierende Unterlage im Auto für den Hund vorhanden sein.
  3. Individueller Kälteschutz: Kurzhaarige Tiere frieren schneller, ebenso kleine, kranke oder alte Hunde. Hat ein Hund wenig Unterfell, kann es hilfreich sein, ihm einen geeigneten wärmenden Mantel anzuziehen.
  4. Wer ist besonders gefährdet? Da sie sich im Auto nicht ausgiebig bewegen können, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, kühlen Hunde dementsprechend schnell aus. Besonderes Augenmerk gilt es jedoch auf kleine sowie kranke oder alte Hunde zu legen. Auch Tiere mit geringem Körpergewicht oder Hunde mit wenig Unterwolle kühlen schneller aus als größere. In der Regel kennt man seinen Vierbeiner und weiß, wie empfindlich er auf extreme Temperaturen reagiert und sollte stets Rücksicht darauf nehmen.
Ein weisser Hund sitzt im Auto.
Nicht nur bei Hitze, auch im Winter ist es riskant, Hunde alleine im Auto zu lassen.

Indem Sie vorausplanen und aufmerksam die Bedürfnisse Ihres tierischen Mitbewohners verfolgen, können Sie Ihren Hund vor Minusgraden schützen. Bitte lassen Sie Ihren Vierbeiner bei Kälte niemals unbeaufsichtigt! Beispielsweise im Auto sind die Tiere sowohl Hitze als auch kalten Temperaturen schutzlos ausgeliefert.

„Genau wie bei prallem Sonnenschein droht auch im Winter Lebensgefahr, wenn Hunde zu lange ungeschützt im Fahrzeug alleine sind. Der verantwortungsvolle Umgang mit den Vierbeinern kann bei Minusgraden Leben retten. Tiere brauchen bei eisigen Temperaturen besonderen Schutz. Hunde sollten bei Kälte nie ohne Aufsicht im Auto gelassen werden, auch nicht für kurze Erledigungen. Der Innenraum kühlt im parkenden Zustand sehr schnell aus.“

Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland

So erkennen Sie einen Notfall und handeln im Ernstfall souverän

Eine Unterkühlung bei Hunden erkennen Sie an Anzeichen wie starkem Zittern und einer eingekrümmten Körperhaltung – in diesen Fällen ist schnelles Handeln dringend notwendig!

Weitere Anzeichen für einen Notfall sind:

  • eine schwache Atmung,
  • niedriger Puls bei erhöhtem Herzschlag,
  • geistige Abwesenheit bzw. Apathie
  • sowie blass-blaue Schleimhäute.

Im Notfall empfehlen wir von PETA, die Polizei zu rufen. Befindet sich der Hund bereits in Lebensgefahr und sind weder die Besitzer:innen des Wagens noch die Polizei rechtzeitig zur Stelle, können Sie in Betracht ziehen, eine Scheibe einzuschlagen, um den Hund zu retten. Die Scheibe sollten Sie jedoch nur einschlagen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, das Tier aus der Lebensgefahr zu befreien – ansonsten machen Sie sich wegen Sachbeschädigung strafbar. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, als die Autoscheibe einzuschlagen, ziehen Sie, falls möglich, Zeug:innen hinzu, damit diese Notstandssituation im Nachhinein beweisbar ist.

Ein schwarz-brauner Hund sitzt in einem Auto.
Vorsicht vor Unterkühlung: Eine zu heftige Kälteeinwirkung kann lebensgefährlich für Hunde sein.

Der Hund wurde aus dem Auto gerettet – was jetzt?

Nach der Rettung des Hundes aus dem Fahrzeug ist behutsames Vorgehen erforderlich. Die Tiere sollten langsam aufgewärmt werden, um den Kreislauf nicht zu überlasten. Zuerst sollten die Tiere wenn möglich in einen temperierten Innenraum gebracht werden. Die Vierbeiner sollten mit einer Decke oder einem Handtuch sorgfältig abgerieben und eingewickelt werden, um Wärme zu erzeugen. Bitte verwenden Sie keinen Föhn, da dies Stress auslöst und das Tier zu schnell erhitzen kann.

Besonders Gliedmaßen wie Beine und Ohren sollten gewärmt werden. Hierfür kann eine Wärmflasche verwendet werden, die allerdings nicht zu heiß sein sollte, da sonst die Gefahr besteht, dass die empfindliche Hundehaut verbrannt wird. Außerdem können Sie dem Hund helfen, indem Sie ihm lauwarmes Wasser zum Trinken anbieten – bitte nicht unter Zwang einflößen!

Je nach Zustand des Tieres ist ggf. eine Behandlung in einer tiermedizinischen Praxis notwendig und sollte zur Sicherheit immer in Betracht gezogen werden.

Aufmerksamer Umgang vermeidet Unterkühlung

Durch einen aufmerksamen Umgang können Hundehalter:innen diese Gefahren vermeiden und ihre tierischen Freunde vor den möglichen Konsequenzen der Winterkälte schützen. Bitte nehmen Sie bei kalten Temperaturen Hunde nicht mit zum Einkaufen, sondern bringen diese zu Freund:innen oder Bekannten oder lassen das Tier zu Hause.

Gut vorbereitet, beispielsweise mit entsprechender Winterbekleidung für Hunde, steht ausgedehnten Spaziergängen auf schneebedeckten Wegen nichts im Wege.

Ein Hund liegt mit seinen Pfoten ausgestreckt unter einer beigen Decke.
Lassen Sie Ihren Hund bei eisigen Temperaturen, wenn möglich, lieber zuhause.

Erste Hilfe beim Hund: So retten Sie im Notfall Leben

Ihr Hund hat sich verschluckt und röchelt oder zeigt Vergiftungserscheinungen? Welche Schritte Sie unbedingt einleiten sollten, um Erste Hilfe bei einer möglichen lebensgefährlichen Situation für Ihren tierischen Mitbewohner zu leisten, erfahren Sie in unserem Blog.