So klappt das Abnehmen bei Hund und Katze | Alle Diät-Tipps

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Immer mehr tierische Mitbewohner in Deutschland leiden unter Übergewicht. So sind 50 Prozent der Hunde und Katzen wegen Leckerli und zu wenig Bewegung zu dick. [1] Viele Tierhalter denken, sie tun ihrem Vierbeiner mit vielen Leckereien etwas Gutes, und einige finden es sogar niedlich, eine pummelige Katze oder einen fülligen Hund zu haben. Doch das hat oftmals schwere gesundheitliche und seelische Folgen für den tierischen Freund.

Hier erfahren Sie, wieso Übergewicht die Gesundheit gefährdet und wie Ihr Hund oder Ihre Katze am besten abnimmt.

Inhalte im Überblick

Was sind die Ursachen für Übergewicht?

Übergewicht entsteht, wenn die Energieaufnahme den Energiebedarf überschreitet. Überschüssige Energie, die nicht durch Bewegung oder den Stoffwechsel verbraucht wird, wird in Form von Fett gespeichert. Da unsere tierischen Mitbewohner sich nicht selbst versorgen, liegt die Verantwortung für übergewichtige Tiere beim Halter oder der Halterin – häufig durch unbewusstes Fehlverhalten.

So werden beispielsweise die Leckerlis des Hundes nicht in seinen täglichen Kalorienbedarf einberechnet, oder ihm wird zu viel Nahrung angeboten, weil er am Tisch bettelt oder großen Appetit hat.

Auch ungeeignete Nahrung, wie Reste vom Tisch oder Welpennahrung bei erwachsenen Tieren oder Senioren, kann den Energiebedarf der Hunde schnell übersteigen. Bei Katzen, die in der Wohnung leben, und auch bei kleineren Hunden wird der Bewegungsbedarf oft unterschätzt. Auch Essen, das permanent zur Verfügung steht, wie etwa ein Napf Trockennahrung, kann schnell zu Übergewicht führen. Besondern anfällig sind dabei kastrierte Tiere, bei denen nach dem Eingriff die angebotene Nahrungsmenge angepasst werden sollte.

Selbstverständlich gibt es auch Tiere, deren Übergewicht nicht durch den Halter oder die Halterin verschuldet ist. Das kann beispielsweise an Erkrankungen oder an Fettleibigkeit in der Wachstumsphase liegen. Auch die Genetik spielt eine Rolle. So neigen etwa Labradore oder Beagle eher zu Übergewicht. Doch ganz besonders dann muss der Tierhalter oder die Tierhalterin etwas für die Gesundheit seines oder ihres geliebten Vierbeiners tun, denn Fettleibigkeit kann zu schweren Krankheiten und Gesundheitsschäden führen.

Dicker Hund mit Leine
Überschüssige Energie durch Nahrung, die nicht verbraucht wird, ist die Hauptursache für eine Gewichtszunahme bei Tieren.

Gesundheitliche Folgen für die Tiere

Zu dicke Hunde und Katzen sind häufig in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt und verlieren die Freude an der Bewegung. Sie schlafen mehr und leiden häufig unter Kurzatmigkeit. Oftmals kann auch die Körperhygiene, das „Putzen“, nicht richtig oder nicht ausreichend durchgeführt werden, worunter besonders Katzen leiden. Vor allem bei sogenannten Qualzuchten wird Übergewicht schnell zum gesundheitlichen Problem und verstärkt die bestehenden Beschwerden.

Schwere gesundheitliche Folgen von Übergewicht sind außerdem: 

  • Diabetes
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Stoffwechselerkrankungen wie Leberprobleme
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Gelenkprobleme
  • Hauterkrankungen
  • Blasenentzündungen
  • Schwaches Immunsystem
  • Erhöhtes Narkoserisiko
  • Atemprobleme

Wann hat mein Hund oder meine Katze Übergewicht?

Ob Ihr Tier übergewichtig ist, können Sie ganz einfach „erspüren“. Tasten Sie Ihren Hund oder Ihre Katze vorsichtig ab und prüfen Sie, ob die Rippen noch zu spüren sind. Diese sollten zwar nicht zu sehen, aber dennoch auch ohne großen Druck leicht zu fühlen sein.

Wenn Sie Ihr Tier von der Seite betrachten, können Sie außerdem erkennen, ob der Bauch wie bei normalgewichtigen Tieren leicht hochgezogen ist oder nach unten hängt.

Dicke Katze
Bei übergewichtigen Tieren sind die Rippen unter der zu dicken Fettschicht kaum tastbar.

Bei übergewichtigen Tieren ist die Haut an Hals und Schulter oft dick und wulstig; das Tier kann Fettdepots an der Schwanzbasis und in der Leistengegend haben. Bei Katzen lagert sich Fett gerne am hinteren Teil des Bauchs ab. Stark übergewichtige Hunde und Katzen sind buchstäblich rund. Sie haben keine sichtbare Taille.

Ob das Tier etwas zu viel Gewicht hat, kann auch ein Tierarzt oder eine Tierärztin feststellen. Dieser kann zudem zusammen mit den Tierhalter:innen einen guten und angemessenen Diätplan erstellen.

Wie nimmt mein Hund am besten ab?

Bevor Sie Ihren Hund eigenmächtig auf Diät setzen, sollte ein Tierarzt oder eine Tierärztin überprüfen, dass keine anderen Erkrankungen einer Gewichtsreduktion im Weg stehen. Wenn alles in Ordnung ist, können Sie den überflüssigen Pfunden Ihres Vierbeiners zu Leibe rücken, indem Sie die Kalorienzufuhr langsam und nach Absprache reduzieren und das Tier vorsichtig an mehr Bewegung gewöhnen.

  • Lassen Sie einen angemessenen Diätplan vom Tierarzt oder einer Tierärztin erstellen.
  • Animieren Sie das Tier zu mehr Bewegung – beispielsweise spielerisch durch Futtersuche anstelle von Nahrung im Napf.
  • Ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund oder Spiele an der frischen Luft erhöhen den Energieverbrauch.
  • Bei Haushalten mit mehreren Tieren macht es Sinn, die Vierbeiner in getrennten Räumen zu ernähren. So nimmt nicht ein Tier dem anderen das Essen weg.
  • Bei älteren Tieren läuft der Stoffwechsel oftmals etwas langsamer. Eine Erhöhung des pflanzlichen Nahrungsanteils oder spezielle Nahrung für Senioren, die in der Regel energieärmer ist, kann einen wertvollen Beitrag zur Gewichtsreduktion leisten.
Hund mit Personenwaage
Eine ausgewogene, individuell angepasste Ernährung und ausreichend Bewegung sind die beste Prophylaxe gegen Übergewicht.

Wie bekomme ich meine Katze wieder schlank?

Auch bei einer Katze sollte vor der Nahrungsumstellung von einem Tierarzt oder einer Tierärztin abgeklärt werden, ob und wie dies möglich ist und ob es andere Ursachen für das Übergewicht gibt. Lassen Sie hierzu auch eine entsprechende Blutuntersuchung durchführen. Wenn Ihre Katze klinisch gesund ist, helfen Sie ihr beim Abnehmen.

  • Lassen Sie von einer Tierarztpraxis einen passenden Diätplan erstellen.
  • Achten Sie auf mehr Bewegung, indem Sie mit Ihrer Katze viel spielen.
  • Verbinden Sie die Nahrungsgabe mit Fangspielen und werfen Sie Ihrer Katze die Trockennahrung zu. Sie „erjagt“ sie sich bestimmt liebend gern.
  • Bei mehreren Katzen sollten Sie den Tieren ihre Nahrung in getrennten Räumen bereitstellen, damit jede Katze auch nur die Portion isst, die für sie vorgesehen ist.
  • Viele Freigängerkatzen holen sich in anderen Haushalten Leckerlis ab. Sprechen Sie mit Ihren Nachbar:innen und bitten Sie sie, Ihrer Katze keine Nahrung mehr anzubieten

Weitere Tipps zur Hunde- und Katzenernährung

Mit all diesen Tipps wird Ihr Vierbeiner mit Sicherheit bald ein normales Gewicht erreichen und kann wieder freudig herumtollen. Falls weder eine Nahrungsreduktion noch vermehrte Bewegung die gewünschten Erfolge erzielen, sollten Sie einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen.

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