Iditarod: Tierquälerei, tote Hunde und abspringende Sponsoren

Teilen:

Inhaltsverzeichnis

Jedes Jahr im März findet in Alaska das Hundeschlittenrennen Iditarod statt. Die genaue Route ändert sich dabei immer wieder, doch die zurückzulegende Distanz beträgt meist 1.049 Meilen, rund 1.700 Kilometer. Gruppen aus bis zu 16 Hunden werden dabei gezwungen, die Schlitten samt Fahrer:innen, auch „Musher“ genannt, zwischen den Start- und Endpunkten Anchorage und Nome und schließlich ins Ziel zu ziehen.

Dieses Rennen ist seit Jahren für unvorstellbares Tierleid verantwortlich: Immer wieder werden Hunde verletzt oder sterben vor Erschöpfung. Regel 42 des offiziellen Iditarod-Regelwerkes zeigt, dass Todesfälle keine Seltenheit sind und die Veranstalter das Leid der Hunde bewusst in Kauf nehmen: Denn dort wird zugegeben, dass einige Todesfälle „unvermeidbar“ seien. [1]

Iditarod 2022: Zahlreiche Hunde wurden vorzeitig aus dem Rennen genommen

Beim Iditarod 2022 wurden bereits in den ersten Tagen über 30 Hunde aus dem Rennen genommen. Während des gesamten Rennens wurden dieses Jahr fast 250 Hunde unter anderem wegen Erschöpfung, Krankheiten und Verletzungen aus dem Wettkampf genommen. Für die übrig gebliebenen Tiere war es dadurch noch qualvoller, die Musher ins Ziel zu bringen.

Brent Sass, der „Gewinner“ des Iditarod 2022, postete während des Wettbewerbs ein Video, das zahlreiche Hunde mit Erfrierungen zeigt. PETA USA kommentierte das Video mit den Worten „Die Hölle hat zugefrorene Augen und heißt Iditarod“.

Tierquälerei ist Alltag beim Iditarod: Vernachlässigung, Gewalt, Verletzungen und Todesfälle

  • Seit 1970 starben über 150 Hunde, die im Iditarod eingesetzt wurden. Meist starben die Tiere, weil sie vor Erschöpfung erbrachen und daran qualvoll erstickt sind.
  • Unzählige Hunde werden verletzt, beispielweise wenn Schlitten ineinander krachen und Tiere von nachfolgenden Schlitten überfahren werden. [3, 4]
  • Teilweise werden Hunde dauerhaft angekettet.
  • Wunden wie offene Fußballen bleiben unbehandelt und sind häufig kein Grund, die Tiere zu schonen.
  • Es kommt vor, dass Hunde geschlagen werden, damit sie sich richtig aufstellen.

Auch die Vorbereitungen auf das Rennen sind tierquälerisch: Beim Training werden die Tiere oft gewaltsam zum Laufen gezwungen. Der Musher John Baker sagte während einer Undercover-Ermittlung von PETA USA: „Besser ein toter Hund“ als ein „Hund, der das Team aufhält.“ [5]

Bei den Undercover-Ermittlungen 2018 und 2019 wurde außerdem beobachtet, dass alte und kranke Hunde „ausrangiert“ und ihrem Leid überlassen werden, wenn sie die von den Mushern erhoffte Leistung nicht erbringen können: Eine Hündin wurde gezwungen, ohne Unterschlupf in der Kälte auszuharren. Eine andere Hündin erhielt trotz chronischer Schmerzen wegen einer Rückenmarksverletzung, die sie als Welpe erlitt, keine medizinische Versorgung.

Diese Sponsoren haben sich entschieden, die Tierquälerei nicht weiter zu unterstützen

PETA USA übt seit Jahren Druck auf die Sponsoren des grausamen Hunderennens aus, damit sie diese tierquälerische Veranstaltung nicht weiter finanzieren. Eine internationale Kampagne und Proteste führten bereits zu großen Erfolgen: Neben Jack Daniel’s, Wells Fargo, Alaska Airline und zahlreichen weiteren Konzernen haben auch diese Unternehmen ihre Zusammenarbeit mit dem Iditarod beendet:

  • Im März 2022 verkündete der US-amerikanische IT-Dienstleister Nutanix, dass er sein Sponsoring für das Rennen beenden wird.
  • Anfang März 2022 kündigte das Lakefront Anchorage Hotel an, seine Zusammenarbeit mit dem Iditarod 2023 zu beenden. Das Hotel war seit drei Jahrzehnten Hauptsitz des Rennens. Als offizieller Grund wurde die Coronapandemie genannt. Doch die Bekanntgabe fand einen Tag vor einer PETA-Protestaktion vor einem der Hotels der Kette in Chicago statt. [6]
  • 2021 gab ExxonMobil  bekannt, das Rennen ab 2022 nicht mehr zu unterstützen. [7]
  • 2019 beendete Coca-Cola seine Unterstützung als Sponsor des Iditarod.

Die folgende Grafik zeigt, welche Marken und Unternehmen ihre Unterstützung für das Iditarod beendet haben (links) – und welche das grausame Rennen weiterhin unterstützen (rechts).

Gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen fordern wir von PETA Deutschland von den übrigen Sponsoren, ihre Unterstützung für den tierquälerischen Wettbewerb zu überdenken und ebenfalls ihr Sponsoring zu beenden.

PETA crasht Grand Prix-Rennen mit Banner gegen Hunderennen

Wir von PETA Deutschland setzten uns beim Gran Prix-Rennen der Formel 1 für die Hunde ein: Am 29. Mai 2022 entrollten die Demonstrat:innen ein großes Banner gegenüber der Boxengasse, das auf das Leid beim Hunderennen Iditarod aufmerksam machte. „Stoppt das Sponsoring des tödlichen Iditarod!“, lautet die Botschaft, denn der Eigentümer der Formel 1, Liberty Media, sponsert über seine Tochtergesellschaft GCI noch immer das umstrittene Rennen in Alaska, bei dem bereits zahlreiche Hunde ums Leben gekommen sind.

„Rennfahrer entscheiden sich freiwillig dazu, in der Formel 1 ins Rennen zu gehen; das Iditarod hingegen zwingt Hunde dazu, fast 1.000 Meilen Eis und Wind zu durchqueren, wobei einige es nicht schaffen, dem Tod davonzulaufen. PETA appelliert an alle, von den Mechaniker:innen über die Teamleiter:innen bis hin zu den Fahrer:innen, sich für diese Hunde einzusetzen und Liberty dazu zu bringen, ihr schändliches Sponsoring dafür zu beenden.“

Jens Vogt, Aktionskoordinator bei PETA Deutschland

Fordern Sie die Formel-1-Eigentümer auf, das Rennen nicht mehr zu unterstützen!

Die Eigentümer der Formel 1 unterstützen das Iditarod-Rennen als Sponsor. Unterschreiben Sie unsere Petition, um die Formel-1-Eigentümer aufzufordern, diesen tierquälerischen Wettkampf nicht länger finanziell zu fördern.