Ihre Katze miaut häufig, wirkt desinteressiert oder gelangweilt? Sie kratzt an Möbeln und uriniert hin und wieder außerhalb des Katzenklos? Katzen alleine in der Wohnung – nicht nur während der Arbeitszeit – zu beschäftigen, ist wichtig, um Langeweile, geistige Unterforderung und daraus entstehende Krankheiten oder stereotype Verhaltensweisen zu vermeiden.
Wirkt die Katze stark apathisch, kann das neben Krankheiten auf eine depressive Verstimmung hinweisen, worunter die Tiere enorm leiden. Schon mit einfachen DIY-Ideen können Sie Ihre Katzen auf artgerechte Weise beschäftigen und chronische Langeweile vermeiden.
Wir von PETA Deutschland haben die besten Tipps und Ideen zusammengestellt, wie Sie Ihre Katze artgerecht beschäftigen können.
Wie merke ich, ob meiner Katze langweilig ist?
Wenn Katzen unterfordert sind, zeigen sie es oftmals sehr deutlich. Dauerhafte Langeweile führt dazu, dass Katzen sich unwohl oder angespannt fühlen. Die Tiere empfinden dann starken Stress und leiden oftmals massiv. Es gibt mehrere Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass Ihre Katze gelangweilt oder gestresst ist:
- Übermäßiges Miauen: Ihre Katze miaut häufiger und lauter als gewöhnlich.
- Zerstörerisches Verhalten: Sie kratzt an Möbeln, Tapeten oder zerstört Gegenstände.
- Übermäßige Fellpflege: Ihre Katze putzt sich übermäßig, was zu kahlen Stellen im Fell führen kann.
- Apathie oder Rückzug: Ihre Katze wirkt lethargisch oder zieht sich zurück und zeigt wenig Interesse an Aktivitäten.
- Übermäßiges Schlafen: Sie schläft mehr als üblich, oft aus Mangel an Stimulation.
- Appetitveränderungen: Ihre Katze isst mehr oder weniger als gewöhnlich.
- Aufdringliches Verhalten: Ihre Katze ist übermäßig anhänglich und sucht ständig Ihre Aufmerksamkeit.
- Plötzliche Streitereien mit dem Partnertier: Haben sich die Tiere zuvor gut verstanden, kann durch Frustration mehr Streit zwischen den Tieren entstehen.
- Urinieren neben die Katzentoilette: Oftmals deutet das Urinieren neben die Toilette oder auf herumliegende Decken auf eine starke Unzufriedenheit der Katze hin – ein gutes Toilettenmanagement ist neben der geistigen Förderung von zentraler Bedeutung.
Bei all diesen Anzeichen ist vorab zu klären, ob eine Krankheit vorliegt. Deshalb ist eine tiermedizinische Untersuchung immer der erste Schritt. Ist alles in Ordnung, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um Ihre Katze zu beschäftigen und geistig zu stimulieren, z. B. durch regelmäßiges Spielen, neues Spielzeug oder interaktive Nahrungsspender.
Achtung: Jedes Tier ist anders – Sie kennen Ihren tierischen Mitbewohner am besten. Achten Sie daher immer auf die Bedürfnisse des Tieres, denn manche Katzen haben einen höheren Bedarf darin, beschäftigt zu werden, als andere. Beispielsweise ist oftmals der Bewegungsdrang bei älteren oder kranken Katzen geringer als bei Jungtieren.
Spielgefährten sind die beste Beschäftigung – halten Sie Katzen niemals allein
Besonders Tiere in reiner Wohnungshaltung benötigen einen Sozialpartner, denn Katzen sind keine Einzelgänger. Mindestens ein charakterlich passender Artgenosse ist enorm wichtig, ansonsten leiden die Tiere enorm unter der isolierten Haltung. Gehen Sie bei der Katzenzusammenführung immer behutsam vor.
Es gibt jedoch auch Katzen, die lieber allein bleiben. Oftmals sind dies ältere Tiere, die es nie anders gewohnt waren. Eine Vergesellschaftung gestaltet sich hier oft schwierig. In beiden Fällen ist eine artgerechte Auslastung essentiell wichtig, damit sich Ihre Katzen wohlfühlen.
Wenn bei Ihnen bereits eine Katze lebt und Sie über einen Partner für Ihr Tier nachdenken, holen Sie sich beispielsweise Rat in einem lokalen Tierheim oder ziehen Sie tierpsychologische Fachexpert:innen hinzu. Bitte kaufen Sie niemals Tiere bei Züchter:innen, denn Tiere sind keine Ware.
Wie kann ich meine Katze sinnvoll beschäftigen?
Um Ihre Katzen zu beschäftigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die von Intelligenzspielen, Jagdspielen, Suchspielen bis hin zu Clickertraining reichen. Spielzeug sollte immer kontrolliert und unter Beobachtung eingesetzt werden, falls die Tiere auf die Idee kommen, dies aufnehmen zu wollen und sich möglicherweise verletzen.
- Verwenden Sie interaktives Spielzeug, das Ihre Katze zum Jagen und Spielen animiert, etwa Angeln oder mechanische Mäuse.
- Katzen lieben es, zu klettern und sich zu strecken. Ein Kratzbaum oder Regale für Kletterspaß an der Wand bieten vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten.
- Basteln Sie selbst DIY-Spielzeug aus einfachen Materialien, z. B. Papierbälle, Kartons oder Korken. Verstecken Sie Leckerlis darin, um den Jagdinstinkt Ihrer Katze zu wecken.
- Fördern Sie die geistige Aktivität Ihrer Katze mit Intelligenzspielzeugen wie Futterlabyrinthen oder Puzzle-Feedern.
- Stellen Sie einen bequemen Platz am Fenster bereit, damit Ihre Katze die Außenwelt beobachten kann. Ein Vogelhäuschen draußen kann zusätzliches Interesse wecken.
- Planen Sie tägliche Spielzeiten ein, um eine Routine zu schaffen und Ihre Katze körperlich und geistig zu fordern.
- Versteckspiele fordern Katzen mental heraus – besonders beliebt sind die Beschäftigungsmöglichkeiten in Kombination mit Snacks. Verstecken Sie dafür Leckerlis oder Spielzeug in der Wohnung, damit Ihre Katze sie suchen muss.
Wie viel sollte man mit Wohnungskatzen spielen?
Jede Katze hat andere Bedürfnisse. Wie viele Spieleinheiten oder Aufmerksamkeit sie benötigt, unterscheidet sich von Tier zu Tier. Viele Katzen schmusen beispielsweise lieber mit den Menschen, anstatt in der Wohnung zu toben. Hier gilt: Die Bedürfnisse der Tiere sind immer zu beachten und stehen im Vordergrund. Meistens zeigen die Katzen von selbst, wann es ihnen mit dem Spielen reicht. Dies wird dann oftmals von der Katze beendet.
Intensive Spielphasen mit interaktivem Spielzeug wecken ihre Jagdinstinkte und halten sie fit. Besonders Wohnungskatzen neigen nämlich zu Übergewicht. Regelmäßiger Wechsel der Spielzeuge sorgt für Abwechslung und hält das Interesse aufrecht.
Gemeinsames Spielen stärkt außerdem die Bindung zwischen Mensch und Katze. Neben körperlicher Bewegung ist auch geistige Stimulation wichtig, zum Beispiel durch Intelligenzspielzeug, Clickertraining oder Versteckspiele. So bleibt Ihre Katze gesund und zufrieden.
Was machen Katzen den ganzen Tag in der Wohnung?
Katzen verbringen ihre Tage in der Wohnung mit Schlafen, Essen, Fellpflege und Beobachten der Umgebung. Sie spielen mit Spielzeug, klettern auf Kratzbäumen und erkunden verschiedene Bereiche der Wohnung. Zudem genießen sie die Interaktion mit ihren Menschen oder anderen tierischen Mitbewohnern.
Diese Aktivitäten bieten eine ausgewogene Mischung aus Ruhe und Stimulation, die für das Wohlbefinden einer Wohnungskatze wichtig ist. Während die Tiere schlafen, sollten sie nicht gestört oder geweckt werden. Bestenfalls haben die Katzen dafür einen geeigneten Rückzugsort.
Katzen beschäftigen: 6 einfache DIY-Ideen
1. Karton-Labyrinth
Materialien: Mehrere Kartons, Klebeband, Schere.
Schneiden Sie Öffnungen in die Kartons und verbinden Sie sie mit Klebeband, um ein Labyrinth zu erstellen. Verstecken Sie Leckerlis oder Spielzeug in den verschiedenen Abschnitten, um Ihre Katze zum Erkunden zu animieren.
2. Leckerli-Rolle
Materialien: Leere Toilettenpapierrollen, Leckerlis, Klebeband.
Verschließen Sie eine Seite der Rolle mit Klebeband, füllen Sie sie mit Leckerlis und verschließen Sie die andere Seite ebenfalls. Schneiden Sie kleine Löcher in die Rolle, durch die die Leckerlis herausfallen können, wenn Ihre Katze damit spielt.
3. Katzenzelt
Materialien: Ein großes T-Shirt, zwei Kleiderbügel, Pappe, Klebeband.
Formen Sie die Kleiderbügel zu einem Zeltgerüst und fixieren Sie sie mit Klebeband auf der Pappe. Ziehen Sie das T-Shirt über das Gerüst, sodass der Halsausschnitt als Eingang dient. Ihre Katze wird es lieben, sich im Zelt zu verstecken und zu spielen.
4. Katzenangel
Material: Stab oder Stock, dünner Ast, Schnur, dickeres Garn (z. B. Jutegarn), verschiedene Spielzeuge.
Binden Sie die Schnur an den Stab oder den Ast. Befestigen Sie dann das Spielzeug am Ende des Garns. Dafür eignen sich verschiedene Dinge – Ihrer Fantasie sind dabei kein Grenzen gesetzt. Alles, was raschelt, ist sehr beliebt. Beispielsweise eignen sich selbstgebastelte Pompons. Wichtig: Katzen können keine rote Farbe sehen. Grün, Blau und Gelb animieren sie daher eher. Auch ein zusammengezurrter Kabelbinder am Ende der Angel bedeutet großen Spielspaß für Katzen, wenn er beispielsweise über Holzboden oder Fließen klackert. Bei Spielzeugen mit Fäden immer besonders darauf achten, dass die Tiere sich nicht einschneiden oder in Versuchung kommen, die Schnüre aufzunehmen.
5. Spielkiste
Material: Großer Karton, Laub, Steine, Moos etc.
Besonders Katzen, die in der Wohnung leben, sollten täglich etwas Neues erkunden können. Wie wäre es mit einem Abenteuer-Karton mit Gerüchen von draußen? Sammeln Sie bei einem Spaziergang Laub, Stöcke, Moos oder Steine, legen Sie diese in den Karton und beobachten Sie Ihre Katzen beim Schnüffeln und entdecken.
6. Höhlen bauen
Material: Stuhl oder anderes, Laken, Decke oder andere Abdeckungsmöglichkeiten.
Katzen lieben es, wenn sich etwas unter einer Decke bewegt. Das Rascheln und die wölbenden Bewegungen aktivieren den Jagd- und Spieltrieb der Katze. Beschäftigen Sie sie beispielsweise mit einem Laken, das Sie über einen Stuhl legen, um eine Art Höhle zu bauen. Von außen oder innen können Sie mit einem Stöckchen dagegen tippen oder darunter.
Helfen Sie jetzt Katzen, die in Privathaushalten vernachlässigt werden
In Deutschland gibt es kaum Regularien zur Haltung von Haustieren im privaten Umfeld. Vernachlässigung bis hin zu Gewalt an den Tieren können die Folge sein. Setzen Sie sich gemeinsam mit uns und Tausenden Tierfreund:innen für ein Heimtierschutzgesetz ein, um mehr Tierschutz zu erreichen.