Angeln ist Tierquälerei, denn Fische empfinden nachweislich Schmerzen. Besonders heimtückisch ist das Angeln mit sogenannten Köderfischen. Hierzu werden kleinere Fische geangelt und getötet, um anschließend als Köder für den Fang größerer Fische eingesetzt zu werden. Angelshops bieten getötete „Köderfische“ wie Sardinen und Makrelen tiefgefroren zum Verkauf an.
Was sind „Köderfische”?
Mit dem Begriff „Köderfische“ sind kleinere Fische gemeint, die beim „Hobbyangeln” oder der kommerziellen Fischerei dazu benutzt werden, um größere „Raubfische” zu fangen. Angler:innen nutzen neben Brot und Mais häufig andere Lebewesen, um sie als sogenannte Köder zu verwenden und Fische dazu zu bewegen, sich am Angelhaken aufzuspießen, damit sie aus dem Wasser gezerrt werden können. Vor allem bei größeren, fleischessenden Fischen werden häufig andere Fische, die zuvor getötet werden, als Lockmittel missbraucht.
Dadurch entsteht ein nur noch blutigerer Kreislauf des Leids. Anstatt die Tiere und damit das Ökosystem in Ruhe zu lassen, werden noch viel mehr Lebewesen unnötigen Schmerzen und einem qualvollen Tod ausgesetzt.
Sind „Köderfische” erlaubt?
Laut Tierschutzgesetz ist es verboten, lebende Fische als Köder zu verwenden. Dennoch ist genau das vor allem beim sogenannten „Raubfischangeln“ gängige Praxis, wie uns Hinweise von Zeug:innen und Whistleblower:innen zeigen. Auch muss laut Tierschutzgesetz für das Töten eines Wirbeltieres ein „vernünftiger Grund“ vorliegen. Einen Fisch zu fangen und zu töten, um ihn als Angelköder zu verwenden, ist definitiv kein vernünftiger Grund.
Welche Fische werden als „Köderfische“ benutzt?
In der industriellen Fischerei mit sogenannten Langleinen werden vor allem Makrelen eingesetzt. In manchen Ländern wie Peru wird auch das Fleisch getöteter Delfine als Lockmittel benutzt, um Haie zu fangen. [1] Sogenannte Köderfische werden vor allem zum Angeln von „Raubfischen” wie verschiedenen Thunfischarten, Kabeljau, Schwertfischen und diversen Haiarten eingesetzt. Sogenannte Hobbyangler:innen missbrauchen „Köderfische” zudem, um Fische wie Hechte, Zander und Barsche zu fangen.
Diese Fische werden häufig getötet und als „Köderfische” in Angelshops verkauft:
- Makrelen
- Sardinen
- Grundeln
- Rotaugen
- Stinte
- Sprotten
- Heringe
Studien bestätigen: Fische fühlen Schmerzen
Alle diese Fischarten fühlen Schmerzen und wollen ein Leben in Freiheit führen, statt auf qualvolle Weise für eine unsinnige Freizeitbeschäftigung missbraucht und getötet zu werden. Denn: Fische leiden, wenn sie von einem Angelhaken aufgespießt werden.
Entgegen der Behauptung von Angler:innen, dass Fische keine Schmerzen empfinden, haben zahlreiche Studien inzwischen das Gegenteil belegt: Fische reagieren bei Schmerzen genauso, wie wir reagieren würden: Sie machen ruckartige Bewegungen, reiben den verletzten Körperteil und stellen bei Schmerzen im Mund die Nahrungsaufnahme ein. Nach der Gabe von Schmerzmitteln verhalten sie sich wieder normal. [2]
Aus diesen Gründen ist Angeln Tierquälerei
Niemand käme auf die Idee, sich ein Hobby zuzulegen, bei dem „Haustiere“ wie Hunde, Katzen, Kaninchen oder Pferde mit einem spitzen Haken durchbohrt und in die Luft gezogen werden. Doch genau das passiert beim Angeln mit Fischen.
Fische sind empfindungsfähige Lebewesen. Beim Angeln werden sie an einem Haken aufgespießt und aus dem Wasser in die Luft gezogen, wo sie nicht atmen können. Anschließend werden sie mit Schlägen auf den Kopf betäubt und getötet – oft bei lebendigem Leib. Angeln ist weder ein „Hobby“ noch ein „Sport“. Dabei muss es sich nicht einmal um grausame und zu Recht verbotene Praktiken wie das sogenannte Catch and Release handeln – auch Fische für den eigenen Verzehr zu fangen, ist übergriffig und hat den Tod eines Tieres zur Folge, das leben wollte.
Auch andere Tiere leiden als Angelköder
Damit möglichst viele Fische „anbeißen“, verkaufen Angelshops als Köder nicht nur tiefgefrorene Fische, sondern auch lebende Tiere – sogenannte Lebendköder. Die Tiere werden teils kiloweise in luftarmen Plastikverpackungen angeboten, wie es auch bei sogenannten Futterinsekten der Fall ist, die in Tierhandlungen als Nahrung für exotische Tiere verkauft werden. Während ihrer Lagerung oder beim Versand und Transport erhalten die Tiere meist weder Nahrung noch Wasser. Am Zielort angekommen, spießen Angler:innen die lebenden Würmer und Maden auf Haken, um Fische anzulocken.
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Quellen
[1] Deutschlandfunk Nova (17.04.2019): Brutale Delfinjagd für Brautschmuck und Haiköder, https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/tierschutz-brutale-delfinjagd-fuer-brautschmuck-und-haikoeder (eingesehen am 16.05.2024)
[2] Lynne U. Sneddon: The Evidence for Pain in Fish: The Use of Morphine as an Analgesic, https://animalstudiesrepository.org/acwp_vsm/38/ (eingesehen am 16.05.2024)
Hinweis: PETA lehnt Tierversuche grundsätzlich ab. Zwar können die oben genannten Ergebnisse dazu beitragen, dass sich der Blick der Menschen auf unsere Mitgeschöpfe ändert und somit langfristig Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Tiere besteht. Dennoch ist die Durchführung dieser oder ähnlicher Tierversuche ethisch nicht zu rechtfertigen. Unserer Ansicht nach haben Forschende die ethische Verantwortung, solche Erkenntnisse nicht in Versuchen an Tieren, sondern durch Beobachtungsstudien in der natürlichen Umgebung der Tiere zu erlangen.
Trotz alledem ist den Tieren nun am meisten damit geholfen, die Ergebnisse publik zu machen, denn sie zeigen, wie faszinierend Tiere sind. Und sie verdeutlichen, dass es falsch ist, Tiere in Versuchslaboren einzusperren und in Experimenten zu missbrauchen.