Körperspende: So können Sie helfen, Tierversuche zu beenden

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Organspende ist schon lange kein Nischenthema mehr. Immer mehr Menschen tragen einen Organspendeausweis bei sich, weil sie damit Menschen helfen und etwas gegen grausame Tierversuche für Organtransplantationen tun können. Aber was ist eine Körperspende? Und wie hilft sie den Tieren?

Inhalte im Überblick

Was ist eine Körperspende?

Eine Körperspende bedeutet, seinen Körper nach dem Tod der Wissenschaft zu überlassen – sei es für die Aus- und Weiterbildung von Ärzt:innen, für die wissenschaftliche Forschung oder für die Plastination, bei der der Körper präpariert und ausgestellt wird. Was viele aber nicht wissen: Mit einer Körperspende kann man auch dazu beitragen, dass weniger Tiere in grausamen Tierversuchen missbraucht und getötet werden.

Was passiert mit einer Körperspende?

Für die Aus- und Weiterbildung von Studierenden, Ärzt:innen und Soldat:innen werden oftmals lebende Tiere benutzt. So werden beispielsweise Schweine und Schafe im sogenannten „Live Tissue Training“ missbraucht, damit Operationen an ihnen geübt werden können: Hierfür werden den Tieren oft innere Verletzungen zugefügt, um sie in einen lebensbedrohlichen Zustand zu versetzen, medizinisch zu „versorgen“ und schließlich einfach sterben zu lassen. Mit einer Körperspende kann dieses Tierleid verhindert und beendet werden.

Wer sich Sorgen macht, durch eine Körperspende könnten gesunde Organe kranken Menschen verwehrt und somit verschwendet werden, der kann beruhigt sein. Wenn nach dem Tod eine Organ- oder Gewebespende in Betracht kommt und ein entsprechender Spenderausweis vorliegt, hat diese Art der Spende Vorrang. [1]

Gedenksaeule an Koerperspender

Wie läuft eine Körperspende ab?

Es genügt in Deutschland nicht, eine Körperspende im Testament zu vermerken, sondern man muss eine Körperspende-Erklärung bei einem wissenschaftlichen Institut der Wahl abgeben. Meist muss hierfür ein Formular mit gesundheitlichen Fragen ausgefüllt werden, da eine Körperspende bei einigen Krankheiten wie Tuberkulose oder HIV ausgeschlossen ist. Auch die gewünschte Beisetzungsart kann hier festgelegt werden. Das gewählte Institut muss außerdem in einem bestimmten Radius des Sterbeorts liegen, meist zwischen 30 und 100 Kilometern.

Was kostet eine Körperspende?

Einige Einrichtungen erheben eine Gebühr für die Körperspende, um die anschließende Bestattung bzw. Einäscherung zu finanzieren. Meist betragen die Kosten zwischen 500 und 1.500 Euro. Informieren Sie sich am besten bei einem anatomischen Institut in Ihrer Nähe.

Eine Körperspende für Plastination, also die Ausstellung des Körpers, ist kostenlos. Eine Plastination trägt jedoch nicht dazu bei, Tierleid zu verringern.

Wer ist von der Körperspende ausgeschlossen?

Menschen, die an einer ansteckenden Krankheit wie HIV, Tuberkulose oder Hepatitis leiden, können ihren Körper leider nicht spenden. Auch schließen einige Institute Menschen bis zu einem gewissen Alter von der Körperspende aus und haben eine Altersuntergrenze von beispielsweise 50 Jahren.

Wie eine Körperspende den Tieren hilft

Angehende und berufstätige Mediziner:innen müssen üben – das ist klar. Aber dieses Training sollte nicht an Tieren erfolgen, da sich ihre Physiologie von der des Menschen unterscheidet. Zudem sind Tiere leidensfähige Lebewesen, und es ist ethisch nicht vertretbar, sie für Experimente und Kurse zu missbrauchen und töten. Tierversuche werden nur durch die fälschliche Annahme gerechtfertigt, der Mensch stünde über den Tieren und könnte sie für seine Zwecke benutzen. Dieses Phänomen nennt sich Speziesismus und verursacht millionenfaches Tierleid.

Katze im Tierversuch

Neben der Körperspende gibt es heutzutage zahlreiche tierfreie Methoden und Modelle für die Lehre und Ausbildung. Mit dem sogenannten TraumaMan und anderen Trainingsmodellen, die lebensechte Körperflüssigkeiten enthalten und sogar bluten können, lässt sich eine Vielzahl an realistischen Übungen bedienen.

Was Sie außerdem gegen Tierversuche tun können

Europaweit werden jährlich Millionen Tiere in grausamen und sinnlosen Versuchen gequält – und das nicht nur in der Ausbildung und Forschung, sondern auch in der Medikamenten- und Produktentwicklung.

Tragen Sie dazu bei, das Leid der Tiere in den Laboren zu beenden: Unterstützen Sie unseren Research Modernisation Deal und unterschreiben Sie unsere Petition. Damit helfen Sie uns, den millionenfachen Missbrauch von Tieren in Versuchslaboren zu beenden.