Korallen spielen eine wesentliche Rolle in unseren Ozeanen. Die kleinen koloniebildenden Tiere formen beeindruckende Korallenriffe, die als Lebensraum und Nahrungsquelle für Tausende Tiere dienen. [1] Durch die Klimakatastrophe und die Erwärmung der Ozeane gibt es ein weltweites und weitflächiges Korallensterben, das weitreichende Folgen für Tiere, Menschen und unsere Umwelt hat.
Erfahren Sie hier, wie das Korallensterben verursacht wird, warum wir Korallenriffe brauchen und was man gegen das Korallensterben tun kann.
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Was verursacht das Korallensterben?
Das Korallensterben hat viele verschiedene Ursachen – die Hauptursache ist die menschengemachte Klimakatastrophe, durch die die globalen Temperaturen auch im Wasser immer mehr ansteigen. Viele Korallenarten, die in der Nähe der Wasseroberfläche leben, ernähren sich vor allem durch die Partnerschaft mit einzelligen Algen, die im Körper der Nesseltiere leben und aus Sonnenlicht Energie gewinnen. Von den gebildeten Kohlenstoffverbindungen geben sie den Korallenpolypen etwas ab und bekommen von ihnen im Gegenzug Schutz und Zugang zum Licht, das sie für die Photosynthese benötigen, sowie CO2 und Ammonium-„Abfälle“.
Korallen sind sehr temperaturempfindliche Tiere – schon ein kleiner Temperaturanstieg kann die symbiotische Beziehung, die sie mit Algen führen, verändern. Wenn die Temperatur steigt, stoßen die Korallen die farbigen Algen ab, die Korallen bleichen aus und nur weiße Kalkskelette bleiben zurück. [2]
Doch auch andere Faktoren belasten die Korallen erheblich:
- Verschmutzung der Meere: Sowohl Plastikabfall als auch landwirtschaftlicher Abfall stellt ein Problem für Korallenriffe dar. Plastikabfall begünstigt die Bildung von krankheitserregenden Bakterien. [3] Durch intensive Landwirtschaft in Küstennähe gelangen Pestizide ins Meer, die dazu beitragen, dass der Sauerstoffgehalt sinkt, wodurch einige Korallen nicht überleben können. [2]
- Ozeanversauerung: Durch steigende CO2-Emissionen und andere Treibhausgase nimmt der CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu. Ein erheblicher Teil dieses CO2 wird von den Ozeanen aufgenommen. Der Anstieg an Kohlendioxid führt zur Senkung des pH-Werts und zur Versauerung der Ozeane. Folglich können Korallen kein Kalk mehr bilden, da die erhöhte CO2-Konzentration die Verfügbarkeit von Karbonationen reduziert, die für die Kalkbildung notwendig sind. [4]
- Überfischung: : Die Fischerei setzt den Korallen ebenfalls stark zu. Der Einsatz von Motorbooten, Dynamit und Bodenschleppnetzen schädigt die empfindlichen Korallen massiv. [4]
Wie viel Prozent der Korallen sind tot?
In den vergangenen 30 Jahren sind mehr als 50 Prozent der weltweiten Korallen gestorben. Erst kürzlich, in den Jahren 2015 und 2016, gab es ein weltweites massenhaftes Bleichen der Korallen, unter anderem beim weltweit größten Korallenriff, dem Great Barrier Reef in Australien. Solche Massenbleichereignisse kommen immer häufiger vor und sie dauern immer länger an. Dadurch bleibt den Korallen keine Zeit, sich zu erholen. Die gute Nachricht: Unter den richtigen Bedingungen – etwa bei der Stabilisierung der Wassertemperaturen – sind Korallen in der Lage, sich von einer Bleiche zu erholen, indem sie neue symbiotische Algen aufnehmen und ihre Farbe sowie ihre Gesundheit wiedererlangen. [5]
Warum brauchen wir Korallen?
Korallen und Korallenriffe sind sowohl für Menschen, für die Umwelt als auch für Tiere extrem wichtig, unter anderem in diesen Bereichen:
- Artenvielfalt: Korallenriffe gehören zu den komplexesten und artenreichsten Ökosystemen der Erde. Sie bieten Nahrung und Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Davon profitieren zahlreiche Tierarten – von Wirbellosen und kleinen Fischen bis hin zu großen Meeresschildkröten und vielen Haiarten. Aufgrund ihrer biologischen Vielfalt nennt man Korallenriffe auch die Regenwälder der Meere.
- Schutz der Küsten: Korallenriffe absorbieren Wellenenergie und bilden eine natürliche Barriere, die Küsten und Küstenbewohner:innen vor Erosionen, Überflutungen und Stürmen schützt. [6]
- Bindung von Kohlenstoffdioxid: Korallen binden Kohlenstoffdioxid, eines der Treibhausgase, das am meisten in unserer Atmosphäre auftritt und sehr schädlich für unser Klima ist. [6]
Was kann man gegen das Sterben der Korallen tun?
Um das Sterben der Korallen zu verhindern, ist der Schutz des Klimas unerlässlich. Eine der effektivsten und einfachsten Maßnahmen dafür ist der Umstieg auf eine vegane Lebensweise. Sowohl der kommerzielle Fischfang als auch die industrielle Haltung von Tieren trägt zum großen Teil zur Klimakatastrophe bei. So verursacht die Tierwirtschaft bis zu 20 Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase. Das ist mehr als der gesamte Verkehrssektor. [7]
Auch die Fischerei zerstört unsere Meere: Überfischung führt zum Aussterben vieler Arten, durch Zuchtfarmen gelangen Abfälle und Chemikalien ins Wasser, Geisternetze werden im Meer zurückgelassen und die Grundschleppnetzfischerei zerstört Lebensräume und setzt Unmengen an CO2 frei. Wenn Sie sich dafür entscheiden, vegan zu leben, schützen Sie damit die Korallen, die Umwelt, Menschen sowie viele weitere Tiere.
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Quellen
[1] ARD Alpha (02.02.2022): Warum das Korallensterben uns alle angeht, https://www.ardalpha.de/wissen/natur/tiere/artenschutz/korallen-gefahr-klimawandel-korallenbleiche-100.html (eingesehen am 14.08.2024)
[2] up2date Universität Bremen (2021): Korallenriffe in der Krise, https://up2date.uni-bremen.de/artikel/korallenriffe-in-der-krise (eingesehen am 14.08.2024)
[3] Spiegel Wissenschaft (26.01.2018): Hier zerstören Joghurtbecher gerade ein Riff, https://www.dw.com/de/warum-das-korallensterben-ein-problem-ist/a-64470088 (eingesehen am 15.08.2024)
[4] Umweltmission: Korallensterben – Ursachen, Folgen und Auswirkungen, https://umweltmission.de/wissen/korallensterben/ (eingesehen am 15.08.2024)
[5] Secore international: Why coral reeds need our help, https://www.secore.org/site/corals/detail/why-coral-reefs-need-our-help.23.html (eingesehen am 19.08.2024)
[6] Utopia (30.11.2019): Korallenriffe: Warum sie so wichtig sind und wie du sie schützt, https://utopia.de/ratgeber/korallenriffe-warum-sie-so-wichtig-sind-und-wie-du-sie-schuetzt_166922/ (eingesehen am 19.08.2024)
[7] Xu, Xiaoming et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods, In: Nature Food volume 2, pages724–732 (2021),
https://www.nature.com/articles/s43016-021-00358-x (eingesehen am 19.08.2024)