Leider ist Lachsfleisch seit einigen Jahren das beliebteste Fischfleisch in Deutschland. Jedes Jahr essen Deutsche rund 3 Kilogramm Lachsfleisch und weltweit werden jährlich 2,6 Millionen Tonnen Lachs „produziert“ – das sind unzählbar viele Individuen, die für den menschlichen Konsum getötet werden. [1, 2] Dabei sind Lachse einzigartige Tiere mit großartigen Fähigkeiten.
Erfahren Sie hier mehr über das faszinierende Leben der Lachse und wieso sie es verdient haben, in Freiheit zu leben und nicht für uns Menschen gequält und getötet zu werden.
1. Wie alt können Lachse werden?
In freier Wildbahn können Lachse bis zu 13 Jahre alt werden. [3] Lachse in Aquakulturen erreichen dieses Alter nie, da sie lange vorher getötet werden. Auch im Meer und in Flüssen werden Lachse immer wieder von Menschen gefangen und getötet, sodass sie ihre natürliche Lebenserwartung niemals erreichen können.
2. Lachse sind wahre Riesen
Nur wenige Menschen bekommen Lachse in freier Wildbahn zu Gesicht, daher werden viele erstaunt sein, wenn sie erfahren, wie groß manche dieser faszinierenden Tiere werden können. So kann ein ausgewachsener Atlantischer Lachs bis zu 1,50 Meter lang werden und ein Gewicht von bis zu 57 Kilogramm auf die Waage bringen. [4]
3. Lachse gehen ein Jahr auf Wanderschaft
Die meisten Menschen wissen von den erstaunlichen Lachswanderungen, bei denen die Fische aus dem Meer Hunderte Kilometer weit die Flüsse hinauf zurück an den Ort ihrer Geburt schwimmen, um sich dort fortzupflanzen. Doch wussten Sie, dass diese Wanderung ein Jahr lang dauern kann? [5]
Die Tiere überwinden dabei große Hindernisse wie Wasserfälle und Stromschnellen mit einem unglaublichen Durchhaltevermögen, was viel Zeit und auch Energie kostet. [2] Selbst meterhohe Hindernisse werden übersprungen – auch wenn das viele Versuche braucht. Die Reise kann mehrere hundert oder sogar tausend Kilometer weit sein. Bei der Reise orientieren sich die Lachse an ihrem außerordentlichen Geruchs- und Magnetsinn.
4. Wie viele Eier legen Lachse?
Am Zielort angekommen, beginnen die Lachse mit der Fortpflanzung. Dabei gräbt das weibliche Tier mit seiner Schwanzflosse eine Kuhle auf einer Kiesbank und legt bis zu 30.000 Eier hinein. [5] Die Eier werden anschließend von mehreren männlichen Lachsen mit Spermien befruchtet. Die Lachsmutter bedeckt die Eier anschließend wieder mit Kies.
5. Lachse sterben während oder nach der Wanderung
Die lange Wanderung kostet die Lachse so viel Energie, dass sie nach der Ankunft meist völlig entkräftet sind und einen Großteil ihres Körpergewichts verloren haben. Die meisten von ihnen sterben daher bei oder nach der Wanderung an Unterversorgung und Erschöpfung.
6. Lachse sind wahre Veränderungskünstler
Da Lachse in Flüssen aufwachsen und nach ca. fünf Jahren ins Meer schwimmen, müssen sich ihre Körper an das Salzwasser anpassen. Dafür durchlaufen sie verschiedene Umstellungsprozesse und sind damit wahre Verwandlungskünstler. Bei der sogenannten Osmoregulation stellt sich ihr Körper auf den veränderten Salzgehalt des Wassers ein. Wenn die Tiere später auf Wanderung zurück ins Süßwasser schwimmen, beginnt dieser Prozess erneut.
7. Lachse waren lange Zeit in Deutschland ausgestorben
Durch Überfischung und den Bau von Staudämmen und anderen Hindernissen auf ihrem Wanderweg wurden die Lachse Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland und Mitteleuropa ausgerottet. Erst durch Wiederansiedlungsprojekte leben seit einigen Jahrzehnten wieder Lachse in unseren Flüssen. [6]
8. Lachse können depressiv werden
Lachse sind sensible und leidensfähige Lebewesen, die ebenso wie wir Menschen an psychischen Krankheiten erkranken können. So haben Studien gezeigt, dass die Tiere in der Lachszucht aufgrund der beengten sowie reiz- und geruchsarmen Haltung unter großem psychischem Stress leiden und depressiv werden. [7] Viele Tiere werden auch aggressiv und greifen ihre Artgenossen in den kleinen Becken an.
9. Lachse sind wichtig für unser Ökosystem
Lachse sind für unser Ökosystem von großer Bedeutung. Durch ihre Wanderungen sind sie die Nahrungsgrundlage für über 200 verschiedene Tierarten wie Bären und Weißkopfseeadler. Auch versorgen die Körper der verstorbenen Lachse die Gewässer und damit auch die Wälder mit Stickstoff. [8]
10. Lachse können Schmerzen empfinden
Zahlreiche Studien haben bereits bewiesen, dass Lachse ebenso wie alle Fische Schmerzen empfinden können. [9] Wenn sie in Netzen eingequetscht oder ihre Münder von Angelhaken durchbohrt werden, leiden sie ebenso, wie wir Menschen es tun würden. Wenn sie an Land oder auf ein Boot gezogen werden, ringen sie ebenso verzweifelt nach Sauerstoff, wie wir es unter Wasser tun würden.
Bei der Fischerei und in Aquakulturen leiden Lachse enorm. Die einzigartigen Tiere haben es nicht verdient, für den menschlichen Verzehr gefangen, gequält und getötet zu werden. Sie haben wie alle Tiere ein Recht auf ein selbstbestimmtes und friedliches Leben in Freiheit.
11. Es gibt zahlreiche vegane Lachsalternativen
Egal, ob im Sushi, der Nudelsauce oder auf dem Grill – es gibt für jedes Gericht eine leckere vegane Alternative zu Lachs- und anderem Fischfleisch, für die kein Tier leiden musste. Haben Sie beispielsweise mal Karottenlachs probiert? In Supermärkten und Restaurants gibt es inzwischen viele tierfreundliche Optionen, die Lust auf weitere vegane Speisen machen. Probieren Sie es einfach mal aus!
Helfen Sie den Tieren – verhindern Sie die Lachszucht in Malchow!
In Malchow in Mecklenburg-Vorpommern wird der Bau einer gigantischen Lachszuchtanlage geplant, bei der anfangs 5.000 Tonnen Fischfleisch pro Jahr „produziert“ werden sollen. Helfen Sie, das Leid der Tiere zu verhindern, indem Sie unsere Petition gegen den Bau der Anlage unterschreiben.
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Quellen
[1] Focus (15.06.2020): Die Wahrheit über den Lachs, https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/die-wahrheit-ueber-lachs-so-gesund-ist-der-lieblingsfisch-der-deutschen_id_9422002.html (eingesehen am 30.06.2020)
[2] Aquakulturinfo: Lachs, https://www.aquakulturinfo.de/lachs (eingesehen am 30.06.2022)
[3] Noaa Fisheries: Fun Facts About Amazing Atlantic Salmon, https://www.fisheries.noaa.gov/national/outreach-and-education/fun-facts-about-amazing-atlantic-salmon (eingesehen am 30.06.2022)
[4] USGS: How many species of salmon are there and how large can they get?, https://www.usgs.gov/faqs/how-many-species-salmon-are-there-and-how-large-can-they-get (eingesehen am 30.06.2022)
[5] WWF (12.01.2016): Atlantischer Lachs im Artenlexikon, https://www.wwf.de/themen-projekte/artenlexikon/atlantischer-lachs (eingesehen am 30.06.2022)
[6] Biologie-Schule.de (2021): Der Lachs – Steckbrief, https://www.biologie-schule.de/lachs-steckbrief.php (eingesehen am 30.06.2022)
[7] Vindas, M. A., Johansen, I. B., Folkedal, O., Höglund, E., Gorissen, M., Flik, G., Kristiansen, T. S., & Øverli, Ø. (2016). Brain serotonergic activation in growth-stunted farmed salmon: adaption versus pathology. Royal Society Open Science, 3 (5), [160030], https://doi.org/10.1098/rsos.160030 (eingesehen am 30.06.2022)
[8] Das Erste (2010): Die größten Naturschauspiele der Erde (2), https://web.archive.org/web/20100326013925/http://www.daserste.de/erlebniserde/beitrag_dyn~uid,65zpdtconrlx5qi0~cm.asp (eingesehen am 30.06.2022)
[9] Sneddon, Lynne U. (2003): The Evidence for Pain in Fish: The Use ofMorphine as an Analgesic. Applied Animal Behaviour Science, 83(2),153-162