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Laktation: Weniger Tierleid durch verlängerte Milchabgabe?

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Die Milchindustrie ist für großes Leid verantwortlich und dies wird auch immer mehr in der breiten Öffentlichkeit diskutiert. Die Milchwirtschaft zielt auf möglichst großen Profit: Während des Zeitraums der sogenannten Laktation (Milchphase) sind Kühe für die Industrie am profitabelsten.

Diese Phase beginnt kurz nach der Geburt eines Kalbes, wenn es der Mutter entrissen wird, damit die Milch gemolken und verkauft werden kann. Statt etwa 300 Tagen soll die Milchphase – wenn es nach den Plänen mancher Betriebe geht – auf 500 Tage verlängert werden.

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet „Laktation“?

Kühe produzieren Milch für ihre Kälber. In der Milchindustrie wird dieser natürliche Vorgang ausgenutzt und mechanisiert – wie in anderen Bereichen der Tierausbeutung werden dafür Worte benutzt, mit denen Tiere herabgestuft und die Vorgänge versachlicht werden. Das zielt darauf ab, die grausame Ausbeutung harmloser wirken zu lassen.

Das Wort „Laktation“ soll den Zeitraum ab dem Moment beschreiben, wenn das Kalb der Mutter kurz nach der Geburt entrissen wurde, damit diese gemolken werden kann, bis zu dem Zeitpunkt des sogenannten Trockenstellens. Beim „Trockenstellen“ wird der Milchfluss abrupt gestoppt, damit die Milchmenge für den Betrieb in der nächsten „Laktation“ konstant hoch bleibt. So bleiben ihr nur wenige Wochen ohne das kräftezehrende Melken, da sie dann erneut ein Kalb zur Welt bringen muss. Diese „Laktationsperiode“ dauert im Schnitt etwas über 300 Tage. Dies bedeutet, dass jede Kuh einmal im Jahr ein Kalb zur Welt bringt. Bei mehreren Hundert Kühen, wie in einigen Milchbetrieben üblich, bedeutet das Hunderte Kälber pro Jahr.

Führt eine verlängerte „Laktation“ zu weniger Tierleid?

Wenn die Milchphase nun bei einigen Tieren im Stall verlängert wird, sie also seltener Nachwuchs bekommen müssen, dann hört sich das zuerst fortschrittlich an. Betrachtet man aber die Argumentation für und gegen diese „Laktationsverlängerung“, dann wird schnell klar, die Tiere bleiben eine Ware und es wird nur aus wirtschaftlichen oder imageverbessernden Gründen darüber diskutiert.

Denn: Für Milchbetriebe wird es immer schwieriger, diese ungewollten Kälber zu verkaufen. Zudem kann der Hormoneinsatz, der in vielen Betrieben Standard bei der künstlichen Befruchtung ist, reduziert werden. Die Milchphase soll also nicht aus Gründen des Tierschutzes auf bis um die 500 Tage verlängert werden, sondern aus wirtschaftlichen.

Es gibt keine ethisch vertretbare Kuhmilch

Wenn man sich ehrlich Gedanken über das ausbeuterische System hinter Milch macht, dann kommt man schnell zu dem Entschluss, dass es falsch ist, Müttern ihre Kinder wegzunehmen, sie in kotverdreckten Ställen auf harten Böden einzusperren und sie im Schlachthaus zu töten, wenn sie nicht mehr profitabel sind.

Tiere sind keine Ware, aber genau dazu macht sie die Milchindustrie. Hinzu kommen massive Umweltbelastungen und gesundheitliche Nachteile. Denn wir Menschen benötigen keine Muttermilch für Kälber. Nicht als Säuglinge – und vor allem nicht als Erwachsene.

Kuhmilch ist Muttermilch: Kälber sind ein „Abfallprodukt“ der Industrie

Rinder sind genau wie wir Menschen Säugetiere. Das bedeutet, dass der weibliche Part nur dann Milch produziert, wenn nach einer Schwangerschaft ein Kind zur Welt kommt und der Milchfluss durch stetiges Stillen aufrecht gehalten wird. Neben der tierquälerischen Haltung im Stall oder der schmerzhaften Trennung von Mutter und Kalb stehen vor allem die männlichen Kälber immer wieder im Fokus. Denn diese sind für die Milchindustrie ein wertloses Nebenprodukt.

Männliche Kälber produzieren keine Milch, setzen aber auch nicht „wirtschaftlich“ Fleisch an, da es in der Zucht nur darum geht, dass die weiblichen Tiere unnatürlich viel Milch produzieren – eine Qualzucht. Damit die Tierkinder nicht die eigentlich für sie bestimmte Milch trinken, werden sie ihren Müttern kurz nach der Geburt entrissen: Die Phase der sogenannten Laktation beginnt.

Was passiert mit Kälbern in der Milchindustrie?

Die Hälfte der Kälber ist männlich und von vornherein ungewollt. Die weiblichen Tiere werden teilweise benutzt, um ältere Kühe, die unwirtschaftlich geworden sind und im Schlachthaus getötet werden, zu ersetzen. Oder sie werden an andere Milchbetriebe verkauft.

Doch auch einige der weiblichen Kälber werden nicht in der Milchindustrie gebraucht: Ihnen widerfährt das gleiche Schicksal wie ihren männlichen Artgenossen. Sie werden für Kalbfleisch gemästet und getötet – oder aber in qualvollen Transporten ins Ausland gekarrt, um dort billiger gemästet zu werden. Viele von ihnen müssen danach weitere tagelange Transporte über sich ergehen lassen, um in Nicht-EU-Ländern meist gewalttätig misshandelt und betäubungslos getötet zu werden. Ausschlaggebend für die Unternehmen ist allein der Preis, der für ihre Körper bezahlt wird.

Was Sie tun können

Informieren Sie sich über die leidvollen Praktiken in der Milchindustrie sowie die gesundheitlichen Probleme, die Milch und Milchprodukte für uns Menschen mit sich bringen. Es gibt zahlreiche Alternativen wie beispielsweise Hafermilch, die zudem unsere Umwelt schonen.

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